Tuuli Tomingas

estnische Biathletin

Tuuli Tomingas (* 4. Januar 1995 in Tallinn) ist eine estnische Biathletin.

Tuuli Tomingas
Tomingas 2023 in Oberhof
Verband Estland Estland
Geburtstag 4. Januar 1995 (29 Jahre)
Geburtsort Tallinn, Estland
Grösse 178 cm
Karriere
Beruf Studentin
Verein Spordiklubi Biathlon
Trainer Heimtrainer:
Tõnu Pääsuke, Aita Pääsuke
Nationalteam:
Fjodar Swobada, Daniil Steptšenko
Debüt im Europacup 2013
Debüt im Weltcup 2014
Status aktiv
Medaillenspiegel
SWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JEM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften
Gold 2023 Osrblie Sprint
Silber 2023 Osrblie Supersprint
Silber 2023 Osrblie Massenstart
 Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Gold 2014 Nové Město na Moravě Sprint
Bronze 2014 Nové Město na Moravě Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 23. (2023/24)
Einzelweltcup 34. (2023/24)
Sprintweltcup 21. (2023/24)
Verfolgungsweltcup 22. (2023/24)
Massenstartweltcup 22. (2023/24)
letzte Änderung: Saisonende 2023/24

Karriere Bearbeiten

Tuuli Tomingas wird beim Nõmme Spordiklubi vom Ehepaar Aita und Tõnu Pääsuke trainiert.[1]

Sie gewann 2014 bei der Junior-Biathlon Europameisterschaft in Nové Mésto im 7,5 km Sprint die Goldmedaille,[2] in der Verfolgung reichte es aufgrund von Fehlschüssen nur zu Rang 15.

Erste Jahre und Erfolge im Weltcup Bearbeiten

Nach Starts im IBU-Cup in der Saison 2015/2016 startete Tomingas in der Saison 2016/2017 erstmals in der estnischen Nationalmannschaft im Biathlon-Weltcup. Bei den Wettkämpfen in Ruhpolding und Antholz musste sie allerdings jeweils nach Überrundung das Rennen beenden.[3][4]

In der Saison 2017/2018 trat sie erstmals auch in Einzelrennen im Weltcup an, Punkte konnte sie jedoch nicht sammeln, nachdem ihr bestes Ergebnis ein 49. Platz in der Verfolgung von Hochfilzen war.

In der Saison 2018/2019 erreichte sie dann erstmals die Punkteränge, dabei war ihr bestes Ergebnis der 25. Rang im Einzel der Weltmeisterschaften in Östersund. Sie schloss die Saison als 49. des Gesamtweltcups ab. Vor allem aber etablierte sie sich als eine feste Größe in der estnischen Staffel, mit der sie auch erste Top-10-Plätze erreichte.

Im nächsten Winter konnte sie an diese Erfolge nicht anknüpfen und erreichte weder Weltcup-Punkte noch Top-10-Ergebnisse mit der Staffel.

Die folgende Saison begann dafür umso besser, denn mit dem 7. Platz in Kontiolahti erreichte sie ihr erstes Top-10-Individualergebnis. Im weiteren Saisonverlauf konnte sie diese Leistung nicht bestätigen, jedoch qualifizierte sie sich in Oberhof für ihren ersten Massenstart im Weltcup, den sie auf Platz 23 abschloss. Im Gesamtweltcup landete sie schlussendlich auf dem 50. Platz.

Saisons 2021/2022 und 2022/2023 Bearbeiten

Auch in der Saison 2021/22 präsentierte sich Tomingas in guter Frühform, nachdem sie zu Saisonbeginn in Östersund einige Weltcup-Punkte einstrich. Der 21. Platz war dabei ihr bestes Ergebnis. Im Anschluss erreichte sie viele Ergebnisse zwischen 20 und 45, allerdings konnte sie den 21. Rang nicht mehr überbieten. Bei den olympischen Spielen in Peking landete sie ebenfalls in diesem Bereich. Auch mit den Staffeln konnte sie keine Achtungserfolge erzielen. Im Gesamtweltcup belegte sie den 47. Platz.

In der anschließenden Saison startete sie ähnlich, dabei war im ersten Trimester der 19. Platz im Sprint von Hochfilzen ihr bestes Ergebnis, in den Rennen danach bewegte sie sich in den gleichen Bereichen wie in der vorherigen Saison. Bei den Weltmeisterschaften in Oberhof wurde Tomingas dann erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, nachdem sie im Einzel mit Rang 6 ihre Karrierebestleistung erreichte und erstmals an der Flower Ceremony teilnahm. Damit qualifizierte sie sich natürlich auch für ihren zweiten Massenstart, bei dem sie die Top 20 erreichte. In der Single-Mixed-Staffel und der Staffel konnte sie mit zwei Top-10-Plätzen diese Leistungen bestätigen. Auch nach der WM blieb sie gut in Form, in Östersund kurz vor Saisonende qualifizierte sie sich erneut für den Massenstart, bei dem sie dieses Mal den 12. Rang belegte. Mit der estnischen Staffel konnte sie mehrere Top-10-Plätze belegen. Im Gesamtweltcup erreichte sie mit ihren Leistungen den 46. Platz.

Achtungserfolge in der Saison 2023/2024 Bearbeiten

Bei den Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften 2023 in Osrblie gewann sie Gold im Sprint sowie Silber im Supersprint und im Massenstart. In der Supersprint-Qualifikation belegte sie sogar den ersten Platz.

In der Saison 2023/24 begann sie wieder auf dem Niveau der vorherigen Saisons, allerdings konnte sie ihre Leistungen danach noch weiter steigern. Auf der Lenzerheide belegte sie zweimal den elften Platz, im Sprint und im Massenstart. In diesen Regionen verweilte sie auch im zweiten Trimester. Bei der Biathlon-WM in Nové Mésto 2024 überzeugte sie dann mit guten bis sehr guten Leistungen. In der Mixed-Staffel zusammen mit Rene Zahkna, Kristo Siimer und Regina Ermits lief sie auf der dritten Position, die Staffel erreichte Rang 12. Im Sprint beendete sie ihr Rennen mit 2 Fehlschüssen auf dem 24. Rang. In der nachfolgenden Verfolgung schoss sie ebenfalls 2 Fehler, konnte jedoch 14 Positionen gutmachen und belegte den 10. Platz. Das Einzelrennen schloss sie mit erneuten 2 Fehlern zunächst auf Rang 11 ab, wurde allerdings aufgrund eines Regelverstoßes beim Stehendschießen disqualifiziert, da sie sich auf die Schlaufen ihrer Skistöcke gestellt hatte. Dies sorgte für Wirbel, weil Endre Strömsheim in derselben Saison im Verfolgungsrennen in Lenzerheide einen schwerwiegenderen Verstoß gegen dieselbe Regel begangen hatte, jedoch nicht dafür belangt wurde.[5] Nichtsdestotrotz qualifizierte sich für den Massenstart, bei dem sie mit Platz 8 eines der besten Ergebnisse ihrer Karriere feiern konnte. Auch in der Staffel gelang ihr ein großer Erfolg, als sie mit Ermits, Susan Külm und Johanna Talihärm eine Medaille als 4. nur knapp verpasste. Nach dieser WM knüpfte sie nahtlos an ihre Ergebnisse an, und nach guten Platzierungen am Osloer Holmenkollen belegte sie in Soldier Hollow erst den zehnten Platz im Sprint und verbesserte sich in der Verfolgung auf den sechsten Platz, womit sie ihr bestes Ergebnis einstellte. Im Gesamtweltcup resultierten ihre Leistungen in einem herausragenden 23. Platz, womit diese Saison zu ihrer erfolgreichsten wurde.[6]

Privates Bearbeiten

Tomingas liebt Extreme, zum Beispiel versucht sie jeden Tag, nach dem Aufstehen ein Eisbad zu nehmen.[7] Des Weiteren nimmt sie auch an Laufrennen teil, darunter zum Beispiel der 67. Stadtlauf in Viljandi über 10,4 Kilometer im Jahr 2022, bei dem sie die beste Frau wurde.[8] Auch am Hardy’s Stadtlauf in Fürstenfeldbruck am 9. Juli 2023 partizipierte sie über die 5 Kilometer und gewann mit Abstand.[9] Außerdem mag sie Wanderungen auf Berge und Pferde.[10] Zudem brach sie bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften 2023 in Riga den estnischen Rekord über eine Meile, obwohl sie dort nur 27. von 30 Starterinnen wurde.[11]

Statistik Bearbeiten

Biathlon-Weltcup-Platzierungen Bearbeiten

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz  
Top 10 1 2 2 1 11 17
Punkteränge 9 24 15 8 55 111
Starts 21 56 28 8 56 169
Stand: Saisonende 2023/24

Olympische Winterspiele Bearbeiten

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Damenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2022   | China Volksrepublik  Peking 33. 49. 43. 15. 16.

Biathlon-Weltmeisterschaften Bearbeiten

Ergebnisse bei Biathlon-Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaft Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixed-Staffel Single-Mixed-Staffel
Jahr Ort
2019 Schweden  Östersund 25. 50. 28. 12. 11.
2020 Italien  Antholz 78. 75. DSQ
2021 Slowenien  Pokljuka 75. 45. 59. 17. 19.
2023 Deutschland  Oberhof 6. 40. 34. 20. 10. 15. 9.
2024 Tschechien  Nové Město na Moravě DSQ 24. 10. 8. 4. 12.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://sport.postimees.ee/1164020/suurimast-viilijast-talve-uheks-saravamaks-taheks
  2. https://sport.postimees.ee/2680968/tuuli-tomingas-tuli-euroopa-meistriks
  3. https://biathlonresults.com/?RaceId=BT1617SWRLCP05SWRL
  4. https://biathlonresults.com/?RaceId=BT1617SWRLCP06SWRL
  5. Biathlon-WM: "Schande!" Disqualifikation sorgt für Wirbel. 13. Februar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  6. International Biathlon Union - Athlete profile for Tuuli TOMINGAS. Abgerufen am 17. März 2024 (englisch).
  7. World Cup 23/24: Tuuli Tomingas Morning Routine. Abgerufen am 23. Februar 2024 (deutsch).
  8. Sportos OÜ: Tuuli Tomingas. Abgerufen am 23. Februar 2024.
  9. 600 Läufer trotzen den Temperaturen. 11. Juli 2023, abgerufen am 23. Februar 2024.
  10. Instagram. Abgerufen am 23. Februar 2024.
  11. FINAL | Road Mile | Results | Riga 23 | World Athletics Road Running Championships. Abgerufen am 21. März 2024.