Troy Ruttman

US-amerikanischer Rennfahrer

Troy Ruttman (* 11. März 1930 in Mooreland, Oklahoma; † 19. Mai 1997 in Lake Havasu City, Arizona) war ein US-amerikanischer Automobilrennfahrer.

Troy Ruttman
Troy Ruttman (rechts) 1950
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Indianapolis 500 1950
Letzter Start: Indianapolis 500 1960
Konstrukteure
1950 Bowes Racing Inc. · 1951–1952 JC Agajanian · 1953 Eugene A Casaroll · 1954–1958 John Zink · 1958 Scuderia Centro Sud · 1960 John Zink
Statistik
WM-Bilanz: WM-Siebter (1952)
Starts Siege Poles SR
8 1
WM-Punkte: 9,5
Podestplätze: 1
Führungsrunden: 59 über 237 km

Karriere Bearbeiten

Ruttman, der in Kalifornien aufgewachsen war, startete zwischen 1949 und 1964 in 49 Rennen der AAA bzw. USAC-National-Serie von denen er zwei gewann.[1]

1949 startete er mit 19 Jahren zum ersten Mal bei den 500 Meilen von Indianapolis und belegte den 12. Rang in einem Wetteroth-Offenhauser. Da das Mindestalter für einen Start bei 21 Jahren lag, fälschte er seine Geburtsurkunde.[2] Als er im Alter von 22 Jahren das Indy 500 1952 gewann, war er der jüngste Sieger in diesem Rennen. Diesen Rekord hält er bis heute. Da es damals auch zur Automobil-Weltmeisterschaft zählte, war er auch der jüngste Gewinner eines Grand-Prix-Rennens, bis ihn Fernando Alonso während der Formel-1-Weltmeisterschaft 2003 in der Formel-1-Statistik unterbot. Im selben Jahr wurde er in der AAA-Gesamtwertung Zweiter hinter Chuck Stevenson. 1954 gelang ihm noch ein vierter Platz zusammen mit Duane Carter, in den folgenden Jahren erreichte er jedoch kein Top-10-Ergebnis mehr.

Wie Alberto Ascari 1952 wagte auch er sich in die direkte überseeische Konkurrenz, indem er 1958 erfolglos einen Maserati 250F beim französischen Grand Prix von Reims ausprobierte, nachdem er nach der direkten Show-Konkurrenz eines Champ-Car gegen einen Formel-1-Renner am vorangegangenen Wochenende in Monza einfach seinen Aufenthalt gegenüber seinen ursprünglichen Planungen „verlängert“ hatte.

Nach seinem letzten Indianapolis-Rennen 1964 verabschiedete er sich vom Rennsport. Er hatte jedoch Schwierigkeiten, mit dem „normalen“ Leben zurechtzukommen, und kämpfte mit Alkoholproblemen und Spielsucht.[3] Er starb im Alter von 67 Jahren.

Sein jüngerer Bruder Joe war ebenfalls Rennfahrer und vor allem in NASCAR-Rennen aktiv. In der Winston-Cup-Serie blieb er zwar sieglos, in der Craftsman Truck Series hingegen sammelte er einige Erfolge und ist bis heute der älteste Rennsieger in einem Truck Series-Rennen.

Statistik Bearbeiten

Grand-Prix-Siege Bearbeiten

Indy-500-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Startnr. Start Qual (km/h) Ergebnis Runden Führung Ausfall
1949 64 18 202,663 12 151 0
1950 55 24 212,27 15 130 0
1951 98 6 212,913 23 78 0 Lagerschaden
1952 98 7 217,821 1 200 44
1954 34 11 221,635 42 100 0 Übergabe an Carter
1955 18 DNQ
1956 53 11 229,279 31 22 0 Dreher
1957 52 3 229,745 31 13 4 Ölleck
1958 98 DNQ
1960 28 6 233,913 20 134 11 Getriebe
1961 52 22 232,996 20 105 10 Kupplung
1962 26 30 236,166 18 140 0 Motor
1963 17 33 238,757 12 200 0
1964 14 18 243,456 18 99 0 Unfall wegen Reifenschaden
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1956 Vereinigte Staaten 48  Howard Hively Ferrari 375 Plus Vereinigte Staaten 48  Howard Hively Ausfall Kraftübertragung

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5
1956 Howard Hively Ferrari 375 Plus Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  SEB Italien  MIM Deutschland  NÜR Schweden  KRI
DNF

Weblinks Bearbeiten

Commons: Troy Ruttman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rennergebnisse
  2. Bericht in der New York Times
  3. Troy Ruttman bei Old Racing Cars