Kumatschowo (Kaliningrad, Gurjewsk)

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Kumatschowo (russisch Кумачёво, deutsch Tropitten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Kumatschowo
Tropitten

Кумачёво
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1336
Frühere Namen Tropyten (vor 1785),
Tropitten (bis 1946)
Bevölkerung 169 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238324
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 056
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 20° 38′ OKoordinaten: 54° 45′ 55″ N, 20° 37′ 55″ O
Kumatschowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Kumatschowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kumatschowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Kumatschowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Kumatschowo liegt neun Kilometer nordöstlich von Kaliningrad (Königsberg) und zwei Kilometer südlich der Rajonshauptstadt Gurjewsk (Neuhausen) an der Kommunalstraße 27K-194, die Gurjewsk mit Awangardnoje (Bulitten) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht über Gurjewsk-Zentr oder Gurjewsk-Nowy an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte Bearbeiten

Der Ort, der bis 1946 Tropitten[2] hieß, wurde im Jahre 1336 gegründet.

Im Jahre 1874 kam der Ort zum neu gebildeten Amtsbezirk Bulitten[3] (russisch: Awangardnoje) und gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), danach bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 zählte Tropitten 84 Einwohner[4] und wurde am 10. April 1911 von einer Landgemeinde in einen Gutsbezirk gleichen Namens umgewandelt.

Am 30. September 1928 verlor Tropitten seine Eigenständigkeit, als es in die Landgemeinde Mandeln (heute nicht mehr existent) eingemeindet wurde.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Tropitten 1945 zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Kumatschowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Saosjorski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Kutusowski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Kumatschowo zur Landgemeinde Kutusowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche Bearbeiten

Bis 1945 war die überwiegend evangelische Bevölkerung Tropittens in das Kirchspiel Neuhausen (heute russisch: Gurjewsk) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Herbert Schott.

Heute liegt Kumatschowo im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der in den 1990er Jahren neu gebildeten Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Tropitten
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bulitten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)