Triasulfuron

chemische Verbindung

Triasulfuron ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe, welche 1985 von Ciba-Geigy eingeführt wurde.[2]

Strukturformel
Strukturformel von Triasulfuron
Allgemeines
Name Triasulfuron
Andere Namen
  • 1-[2-(2-Chlorethoxy)phenylsulfonyl]-3-(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)harnstoff
  • Amber
  • Logran
Summenformel C14H16ClN5O5S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 82097-50-5
EG-Nummer (Listennummer) 617-298-9
ECHA-InfoCard 100.119.228
PubChem 73282
ChemSpider 66025
Wikidata Q2384787
Eigenschaften
Molare Masse 401,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,47 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt
  • 178,1 °C (Zersetzung)[2]
  • 188,6 °C (Zersetzung)[1]
Dampfdruck

0,0021 mPa (25 °C)[1]

Löslichkeit
  • sehr schwer löslich in Wasser (0,815 g·l−1 bei 20 °C)[1]
  • wenig löslich in Aceton (14 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 332​‐​410
P: 261​‐​271​‐​273​‐​304+340+312​‐​391​‐​501[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Triasulfuron kann durch mehrstufige Reaktion ausgehend von o-Aminophenol dargestellt werden. Dieses reagiert mit Natriumnitrit zum Diazoniumsalz, welches weiter mit Schwefeldioxid unter Anwesenheit von Kupfer(I)-chlorid, mit Ammoniumhydroxid, 2-Chlorethyl-p-toluolsulfonat und Phosgen reagiert. Mit 2-Amino-4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin entsteht nun das Endprodukt.[5]

Verwendung Bearbeiten

Triasulfuron wird als selektives Nachauflauf-Herbizid im Getreideanbau verwendet. Die Wirkung basiert auf Hemmung der Acetolactat-Synthase.

Zulassung Bearbeiten

Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln mit diesem Wirkstoff wurde in Deutschland zum 30. September 2016 widerrufen.[6] Nach dem Widerruf galt eine Abverkaufsfrist für Lagerbestände bis zum 30. März 2017 und eine Aufbrauchfrist bis zum 30. September 2017.[7]

Auch in den anderen Staaten der EU und der Schweiz besteht keine Zulassung für Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff.[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Eintrag zu Triasulfuron in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 4. März 2014.
  2. a b Eintrag zu Triasulfuron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. März 2014.
  3. a b c d Eintrag zu Triasulfuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu 1-[2-(2-chloroethoxy)phenylsulfonyl]-3-(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)urea Vorlage:Linktext-Check/Escaped im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 202 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Gerrit Hogrefe: Wichtige Bausteine im Herbizidsortiment fehlen. Hrsg.: agrarzeitung. 15. Juli 2016, S. 18.
  7. bvl.bund.de: BVL - Fachmeldungen - Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit Isoproturon und Triasulfuron werden zum 30.09.2016 widerrufen (Memento vom 23. Juli 2016 im Internet Archive), abgerufen am 23. Juli 2016.
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Triasulfuron in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. Dezember 2019.