Tongrube Niederpleis

Naturschutzgebiet in Sankt Augustin, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Die Tongrube Niederpleis ist ein Naturschutzgebiet in der Stadt Sankt Augustin im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

NSG Tongrube Niederpleis

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

NSG Tongrube Niederpleis

NSG Tongrube Niederpleis

Lage Sankt Augustin, Rhein-Sieg-Kreis, NRW, Deutschland
Fläche 24,5 ha
Kennung SU-019
WDPA-ID 378302
Natura-2000-ID DE-5209-302 https://natura2000-meldedok.naturschutzinformationen.nrw.de/natura2000-meldedok/de/fachinfo/listen/meldedok/DE-5209-302 DE-5209-302
FFH-Gebiet 13 ha
Geographische Lage 50° 46′ N, 7° 14′ OKoordinaten: 50° 46′ 14″ N, 7° 13′ 39″ O
Tongrube Niederpleis (Nordrhein-Westfalen)
Tongrube Niederpleis (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhe von 60 m bis 97 m
Einrichtungsdatum 1988, 2005
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises

Lage Bearbeiten

Das Naturschutzgebiet befindet sich in den Sankt Augustiner Gemarkungen Buisdorf und Niederpleis. Es liegt südlich der ehemaligen Mülldeponie und der A 560, westlich der A 3 und nordöstlich der ICE-Trasse. Ökologisch ist seine Lage aufgrund der benachbarten Siedlungsbereiche und Verkehrsinfrastruktur als weitgehend isoliert zu beschreiben. Allerdings will die RSAG auf ihrem benachbarten Gelände eine lose Verbindung in die Siegauen herstellen.

Vorgeschichte Bearbeiten

Das Gebiet wurde seit dem 19. Jahrhundert bis 2011 für den Abbau von Ton genutzt. 2016 wurde es vom BUND gepachtet, 2018 vom Bergamt aus der Planung genommen. 2021 erwarb der BUND das Gelände von der RSAG.[1]

Beschreibung Bearbeiten

Die terrassenförmige ehemalige Tongrube wurde schon in den 1970er Jahren unter Naturschutz gestellt. Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von rund 24,5 ha. Es schließt auch Wald- und Grünlandflächen ein, die an die Grube grenzen.

Die Gewässer im NSG beherbergen die größte rheinische Gelbbauchunken-Population. Der Bestand zählte 1998 über 200 Tiere. Im Tongrubenweiher hat auch der Kammmolch eine sehr große Population ausbilden können. Ferner leben hier weitere fünf Amphibienarten: Teichmolch, Bergmolch, Grasfrosch, Teichfrosch und Erdkröte. Vorkommen der Kreuzkröte waren hier bis 1985 belegt. In größeren Populationsstärken kommen auch die Reptilien Ringelnatter und Zauneidechse vor. Es wurden 41 Libellenarten beobachtet.

FFH-Gebiet Bearbeiten

Ein Teil des Naturschutzgebiets, der eigentliche Grubenbereich, ist als FFH-Gebiet Tongrube Niederpleis bei der Europäischen Union nach den Maßgaben der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) mit der Nummer DE-5209-302 registriert.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rhein-Sieg-Anzeiger v. 5. Januar 2021, S. 23, Bund kauft Tongruben (pf)

Weblinks Bearbeiten