Tomáš Martinec (Eishockeyspieler, 1976)

tschechisch-deutscher Eishockeyspieler

Tomáš Martinec (* 5. März 1976 in Pardubice, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger deutsch-tschechischer Eishockeyspieler, der unter anderem für die Kaufbeurer Adler, Iserlohn Roosters, Adler Mannheim und Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere ist er, hauptsächlich im Nachwuchs- und im semiprofessionellen Bereich, als Trainer tätig.

  Tomáš Martinec

Geburtsdatum 5. März 1976
Geburtsort Pardubice, Tschechoslowakei
Größe 181 cm
Gewicht 86 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Links

Karrierestationen

1992–1996 ESV Kaufbeuren
1996–1997 ETC Timmendorfer Strand
1997–1998 HC Přerov
HC Slezan Opava
1998–2002 Iserlohn Roosters
2002–2004 Adler Mannheim
2004–2006 Nürnberg Ice Tigers
2006–2010 Adler Mannheim
2010–2011 Heilbronner Falken

Karriere Bearbeiten

 
Martinec im Trikot der Adler Mannheim

Tomáš Martinec begann seine Karriere beim ESV Kaufbeuren, für dessen Juniorenteams und Seniorenmannschaft, die Kaufbeurer Adler, er nach Gründung der Deutschen Eishockey Liga auf dem Eis stand. Nach einer Rückkehr in seine Heimat Tschechien wechselte der Angreifer 1998 zum Iserlohner EC, mit denen er 2000 in die DEL aufstieg. Zur Saison 2002/03 wechselte der Linksschütze zu den Adler Mannheim. Durch einen Tausch mit Thomas Greilinger holte ihn Trainer Greg Poss, unter dem Martinec schon zu Iserlohner Zeiten spielte, zu den Nürnberg Ice Tigers. Er erhielt einen Vertrag für zwei Jahre und wurde zudem zum Kapitän der Ice Tigers ernannt. Seit seiner Jugend trug Tomáš Martinec die Trikotnummer 13, die bereits sein Vater Vladimír Martinec beim HC Pardubice getragen hatte.

2006 kehrte er wieder zu den Adler Mannheim zurück, wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieb. Mit den Adlern wurde er unter Greg Poss, der ein Jahr zuvor während der laufenden Saison die Position des Cheftrainers in Mannheim übernommen hatte, 2007 Deutscher Meister und Pokalsieger.

Im September 2010 unterzeichnete Martinec einen Vertrag über ein Jahr bei den Heilbronner Falken aus der 2. Eishockey-Bundesliga. 2011 beendete er seine aktive Karriere.[1]

Trainerlaufbahn Bearbeiten

Martinec war zeitweise Trainer des Schülerbundesligateams der Jungadler Mannheim.[2] Die Saison 2015/16 begann er als Cheftrainer des Oberligisten Füchse Duisburg. Im Dezember folgte die Trennung, nachdem der Verein zuvor zwei Spielern gekündigt hatte, die ohne Genehmigung des Vereins für eine Essener Mannschaft Skaterhockey gespielt hatten. Einer der betreffenden Spieler hatte Martinec um Erlaubnis gefragt, die Füchse Duisburg erachteten dies als Vertragsbruch.[3]

Zur Saison 2016/17 nahm Martinec beim Oberligisten Hannover Scorpions die Stelle des Cheftrainers an.[4] Nach einem Jahr in Hannover war er in der Saison 2017/18 zunächst bei den Harzer Falken in der Oberliga als Co-Trainer beschäftigt, nach zwei Monaten endete seine dortige Amtszeit, im Dezember 2017 übernahm er für drei Wochen den Cheftrainerposten beim EHC Waldkraiburg (ebenfalls Oberliga).[5][6] Anschließend wurde er vom EC Kitzbühel aus der Alps Hockey League verpflichtet, bei denen er bis März 2019 als Cheftrainer wirkte.[7] Im November 2019 übernahm er das U18-Team der Eishockey Akademie Steiermark, das in der Erste Bank Young Stars League antrat. Seit 2021 ist er Cheftrainer der in der DNL III spielenden U20-Junioren des Mannheimer ERC.[8]

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1992/93 ESV Kaufbeuren Junioren-BL 8 2 2 4 12
1993/94 ESV Kaufbeuren Junioren-BL
1994/95 Kaufbeurer Adler DEL 28 3 3 6 10 4 0 0 0 2
1994/95 ESV Kaufbeuren Junioren-BL 18 9 17 26 48
1995/96 Kaufbeurer Adler DEL 42 5 6 11 67
1995/96 ESV Kaufbeuren Junioren-BL 12 15 8 23 62
1996/97 ETC Timmendorfer Strand 1. Liga Nord 47 12 16 28 131
1997/98 HC Slezan Opava Extraliga 16 1 1 2 20
1997/98 HC Prerov 1. Liga 31 17 19 36 40
1998/99 Iserlohner EC Bundesliga 60 9 15 24 203
1999/00 Iserlohner EC 2. Bundesliga 50 27 34 61 173
2000/01 Iserlohn Roosters DEL 60 22 14 36 159
2001/02 Iserlohn Roosters DEL 60 15 25 40 168
2002/03 Adler Mannheim DEL 39 8 4 12 148 8 3 3 6 8
2003/04 Adler Mannheim DEL 51 14 17 31 112 5 0 0 0 20
2004/05 Nürnberg Ice Tigers DEL 44 14 12 26 178 6 0 2 2 12
2005/06 Nürnberg Ice Tigers DEL 49 14 18 32 136 4 1 1 2 8
2006/07 Adler Mannheim DEL 43 5 16 21 113 11 2 2 4 30
2007/08 Adler Mannheim DEL 55 15 9 24 114 5 3 0 3 10
2008/09 Adler Mannheim DEL 46 10 9 19 108 8 1 3 4 20
2009/10 Adler Mannheim DEL 51 5 13 18 103 2 0 0 0 0
2010/11 Heilbronner Falken 2. Bundesliga 46 16 11 27 156 4 0 0 0 29
2015/16 EKU Mannheim II Landesliga 7 2 6 8 14
2016/17 Hannover Scorpions Oberliga 4 0 1 1 12
1. Liga Nord / Bundesliga /
2. Bundesliga gesamt
157 48 65 113 507 0 0 0 0 0
DEL gesamt 574 130 146 276 1414 56 11 11 22 126

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

International Bearbeiten

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2002 Deutschland WM 8. Platz 1 0 0 0 2
2003 Deutschland WM 6. Platz 7 1 0 1 6
2004 Deutschland WM 9. Platz 6 0 0 0 10
2004 Deutschland World Cup 8. Platz 3 0 0 0 2
2005 Deutschland WM 15. Platz 6 2 0 2 6
2006 Deutschland Olympia 10. Platz 5 1 0 1 2
Herren gesamt 28 4 0 4 28

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tomáš Martinec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ex-Nationalspieler Martinec beendet Karriere. In: Zeit Online. 7. Juli 2011, archiviert vom Original am 16. Mai 2016;.
  2. https://www.morgenweb.de/sport/adler-mannheim/jungadler/martinec-lebt-seine-vision-1.1206207
  3. Friedhelm Thelen: Eishockey-Oberligist EV Duisburg wirft Trainer Martinec raus. In: WAZ. Abgerufen am 7. Juni 2016.
  4. Eishockey: Tomas Martinec wird Nachfolger von Lenny Soccio bei Hannover Scorpions. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 7. Juni 2016.
  5. Tomas Martinec ist der Nachfolger von Interimstrainer Rainer Zerwesz beim EHC Waldkraiburg. Abgerufen am 29. März 2024.
  6. EISHOCKEY.INFO: EHC Waldkraiburg: Synowiec und Martinec verlassen die Löwen - Rainer Zerwesz wieder Cheftrainer. Abgerufen am 29. März 2024.
  7. Eishockey: Adler verlängern Vertrag mit Coach Martinec nicht. 26. März 2019, abgerufen am 29. März 2024.
  8. U20 Junioren – MERC-Eishockey. Abgerufen am 29. März 2024 (deutsch).