Tischtennissaison 1965/66

Tischtennissaison 1965/66

Die wichtigsten Ereignisse der Tischtennissaison 1965/66 waren die Europameisterschaft 1966 und die Qualifikation zur neu geschaffenen Bundesliga.

Oberligen Bearbeiten

Um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Herren spielten die Ersten der vier Oberligen. Im Gegensatz zu den Vorjahren kamen die Zweiten nicht zum Zuge, da diese um den Aufstieg zur neu gegründeten Bundesliga kämpften. Die Ersten trugen zunächst in einer Vorschlussrunde nach dem Schema Nord gegen Süd und West gegen Südwest ein Hin- und Rückspiel aus. Die Sieger gelangten ins Endspiel.[OL 1]

Bei den Damen wurden die beiden Erstplatzierten jeder Oberligagruppe bzw. die Erstplatzierten in den geteilten Gruppen Süd und Südwest in Vierergruppen aufgeteilt. Im Modus Jeder gegen Jeden wurden die Gruppensieger ermittelt, die dann das Endspiel bestritten. Die Aufteilung in Vierergruppen wurde im Voraus festgelegt: Gruppe I = West I + Süd I + Südwest II + Nord II, Gruppe II = Rest.[OL 2]

Herren Abschlusstabellen Bearbeiten

Südwest
1. 1. FC Saarbrücken 38:2
2. TTC Mörfelden 36:4
3. PPC Neu-Isenburg 32:8
4. Eintracht Frankfurt 29:11
5. 1. FSV Mainz 05 19:21
6. PSV Kaiserslautern 19:21
7. TV Heringen 18:22
8. ESV Jahn Kassel 15:25
9. ATSV Saarbrücken 7:33
10. TG Unterliederbach 4:36
11. TG Friedberg 3:37

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Herren Bearbeiten

Vorschlussrunde
VfL Osnabrück         - SSV Reutlingen 05  9:3  9:3
SV Moltkeplatz Essen  - 1. FC Saarbrücken  9:4  9:3
Endspiel
 VfL Osnabrück - SV Moltkeplatz Essen   9:6

Damit war VfL Osnabrück deutscher Meister.

Aufstiegsrunde zur Herren-Bundesliga Bearbeiten

Gruppenspiele der Tabellenzweiten, -dritten und -vierten.

Gruppe I
1. Post SV Augsburg 8:0
2. TTV Metelen 3:5
3. Tennis Borussia Berlin 1:7
Gruppe IV
1. TSV Milbertshofen 8:0
2. PPC Neu-Isenburg 3:5
3. Werder Bremen 1:7

Damit sind folgende acht Mannschaften für die Bundesliga qualifiziert:

Damen Abschlusstabellen Bearbeiten

Nord
1. Kieler TTK Grün-Weiß 36:0
2. TTC Blau-Gold Berlin 27:9
3. Holstein Kiel 22:14
4. TTC Ramsharde 21:15
5. TTC Rot-Weiß Hamburg 20:16
6. TSC Berlin-Neukölln 16:20
7. TK Hannover 12:24
8. Hellas Göttingen 11:25
9. Oberalster VfW 8:28
10. TTC Grün-Weiß Berlin 7:29
Süd - Gruppe 1
1. MTV München von 1879 31:1
2. ASV Neumarkt 24:8
3. DJK Schweinfurt 22:10
4. VSC 1862 Donauwörth 16:16
5. Würzburger Kickers 13:19
6. Hypoclub München 12:20
7. SG Siemens Erlangen 12:20
8. DJK Weiden 9:23
9. DJK Anton Regensburg 5:27
Süd - Gruppe 2
1. SSV Reutlingen 05 28:0
2. Post SG Stuttgart 16:12
3. TSG Heidelberg 14:14
4. TTC Wiesloch 14:14
5. SSV Ulm 1846 14:14
6. SSV Freiburg 13:15
7. MTV Stuttgart 11:17
8. TTC Villingen 2:26
Südwest - Gruppe 1
1. Eintracht Frankfurt 26:2
2. TTC Elz 20:8
3. SKG Frankfurt 19:9
4. Gießener SV 16:12
5. SV Darmstadt 98 10:18
6. Grün-Weiß Gießen 10:18
7. Bad Orb 8:20
8. TTC Obernau 3:25

Die Ersten und Zweiten der beiden Südwest-Gruppen spielten um die Südwest-Meisterschaft. Hier siegte ATSV Saarbrücken vor Eintracht Frankfurt, TTC Olympia Koblenz und TTC Elz. Damit waren Saarbrücken und Eintracht Frankfurt für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften qualifiziert.[OL 5]

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Damen Bearbeiten

Die Gruppenspiele fanden im Mai und Juni 1966 statt.

Endspiel

DTC Kaiserberg - Kieler TTK Grün-Weiß 7:3

Quellen Bearbeiten

  • Tabellen aus DTS 1966/9 S. 9
  1. DTS 1966/1 S. 13
  2. DTS 1966/1 S. 13
  3. DTS 1965/24 S. 6
  4. Die Abschlusstabelle der Damen-Oberliga Südwest Gruppe II wurde nicht veröffentlicht. In dieser Tabelle haben die Mannschaften 13 bis 18 Spiele absolviert. - DTS 1966/7 S. 10
  5. DTS 1966/9 S. 36

Nationale deutsche Meisterschaft Bearbeiten

Die 34. nationale deutsche Meisterschaft fand am 22. und 23. Januar 1966 in Osnabrück in der Sporthalle am Schloßpark statt. Eberhard Schöler wurde um fünften Mal in Folge Deutscher Meister. Rosemarie Seidel gewann den Einzelwettbewerb etwas überraschend vor Agnes Simon, Edit Buchholz das Damendoppel mit Ingrid Kriegelstein und das Mixed mit Ernst Gomolla. Im Herrendoppel holten Wilfried Lieck/Jürgen Reuland den Titel.

Agnes Simon war erstmals nach ihrer Immigration für eine deutsche Meisterschaft spielberechtigt. Sie galt als hohe Favoritin im Einzel, verlor allerdings im Entscheidungssatz des Endspiels trotz hoher Führung, weil sie zunehmend nervös wurde.

Herreneinzel Bearbeiten

Viertelfinale Halbfinale Finale
                         
Eberhard Schöler 3        
Günter Köcher 0  
Eberhard Schöler 3
  Hans Micheiloff 0  
Karl-Heinz Scholl 2
Hans Micheiloff 3  
Eberhard Schöler 3
  Dieter Weitz 0
Ernst Gomolla 3    
Wolfgang Prandke 1  
Ernst Gomolla 2
  Dieter Weitz 3  
Dieter Weitz 3
Martin Ness 1  

Folgende Teilnehmer schieden vor dem Viertelfinale aus:

Dameneinzel Bearbeiten

Viertelfinale Halbfinale Finale
                         
Edit Buchholz 3        
Christel Lang 0  
Edit Buchholz 0
  Rosemarie Seidel 3  
Margrit Siebert 1
Rosemarie Seidel 3  
Rosemarie Seidel 3
  Agnes Simon 0
Jutta Krüger 3    
Ingrid Kriegelstein 1  
Jutta Krüger 1
  Agnes Simon 3  
Inge Harst 0
Agnes Simon 3  

Folgende Teilnehmerinnen schieden vor dem Viertelfinale aus:

Herrendoppel Bearbeiten

Viertelfinale Halbfinale Finale
                         
Schöler/Forster 3        
Michel/Steinbeck 0  
Schöler/Forster 3
  Langer/Langer 2  
Horst Langer/Jürgen Langer 3
Jansen/Paulus 2  
Schöler/Forster 1
  Lieck/Reuland 3
Hübner/Weitz 3    
Czichowski/Faden 1  
Hübner/Weitz 1
  Lieck/Reuland 3  
Lieck/Reuland 3
Ernst Gomolla/Herbert Gomolla 0  

Damendoppel Bearbeiten

Viertelfinale Halbfinale Finale
                         
Lantermann/Zehne 2        
Huwe/Steffien 3  
Huwe/Steffien 1
  Siebert/Isler 3  
Block/Teller 1
Siebert/Isler 3  
Siebert/Isler 2
  Buchholz/Kriegelstein 3
Seidel/Lang 3    
Krüger/Baucke 2  
Seidel/Lang 1
  Buchholz/Kriegelstein 3  
Harst/Küchler 1
Buchholz/Kriegelstein 3  

Mixed Bearbeiten

Viertelfinale Halbfinale Finale
                         
Gomolla/Buchholz 3        
Reuland/Gröber 0  
Gomolla/Buchholz 3
  Lieck/Lang 0  
Scholl/Seidel 0
Lieck/Lang 3  
Gomolla/Buchholz 3
  Schöler/Simon 2
Weitz/Kriegelstein 1    
Wolf Berger/Marlies Berger 3  
Berger/Berger 0
  Schöler/Simon 3  
Micheiloff/Lantermann 1
Schöler/Simon 3  

Ausführlicher Bericht: Zeitschrift DTS, 1966/3 S. 1–7

Bundesranglistenturnier in Wiesloch Bearbeiten

Schöler siegte bei den Herren. Er verlor lediglich gegen Ernst Gomolla. Auch die Siegerin bei den Damen, Agnes Simon, kassierte lediglich eine Niederlage. Sie unterlag Hannelore Männer.

Ingrid Kriegelstein fehlte krankheitsbedingt. Für sie kam Christel Lang zum Einsatz.

Ausführlicher Bericht: DTS 1965/24 S. 2–4

Deutschlandpokal Bearbeiten

Den Deutschlandpokal der Damen gewann die Mannschaft des Westdeutschen Tischtennisverbandes WTTV in der Besetzung Agnes Simon, Rosemarie Seidel und Christel Lang. Sie besiegte in Neckarsulm im Endspiel Württemberg (Inge Harst, Hannelore Männer, Erika Schmollinger) mit 5:4. Im Halbfinale hatte sich der WTTV gegen Berlin und Württemberg gegen Schleswig-Holstein durchgesetzt.

Bericht: DTS 1966/4 S. 2+4 (Finale); DTS 1966/2 S. 2 (Halbfinale)

Länderspiele Bearbeiten

  1. DTS 1966/5 S. 5
  2. DTS 1966/5 S. 36
  3. DTS 1966/5 S. 38
  4. DTS 1966/6 S. 2
  5. DTS 1966/7 S. 2–3
  6. DTS 1966/7 S. 4
  7. DTS 1966/7 S. 5–6
  8. DTS 1966/7 S. 6
  9. DTS 1966/10 S. 41

Internationale Meisterschaften Bearbeiten

  1. DTS 1965/20 S. 1–2 + 1965/21 S. 6
  2. DTS 1965/21 S. 18
  3. DTS 1966/3 S. 23
  4. DTS 1966/4 S. 3
  5. DTS 1966/5 S. 2–4
  6. DTS 1966/4 S. 7
  7. DTS 1966/9 S. 6

DDR-Individualmeisterschaften Bearbeiten

Die 18. DDR-Meisterschaft fand am 3. und 4. März 1966 in Jena statt.

Wettbewerb Platz Aktiver Verein
Herreneinzel 1. Siegfried Lemke BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
2. Wolfgang Viebig BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
3. Heribert Zitzmann SC Motor Jena
3. Bernd Pornack BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
Dameneinzel 1. Doris Hovestädt Berliner TSC
2. Elke Richter BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
3. Sigrun Legler Motor Dresden Niedersedlitz
3. Gabriele Geißler Berliner TSC
Herrendoppel 1. Wolfgang Stein/Heribert Zitzmann SC Motor Jena
2. Siegfried Lemke/Bernd Pornack BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
3. Wolfgang Viebig/Dieter Lauk BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
3. Wolfgang Schmidt/Hans-Jürgen Ries SC Motor Jena
Damendoppel 1. Gabriele Geißler/Doris Hovestädt Berliner TSC
2. Elke Richter/Carla Strauß BSG Lokomotive Leipzig-Mitte/SC Motor Jena
3. Sigrun Legler/Brigitte Tatschner Motor Dresden Niedersedlitz
3. Ursula Czech/Marina Nylhof Berliner TSC
Mixed 1. Siegfried Lemke/Elke Richter BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
2. Wolfgang Schmidt/Sigrun Legler SC Motor Jena/Motor Dresden Niedersedlitz
3. Bernd Pornack/Doris Hovestädt BSG Lokomotive Leipzig-Mitte/Berliner TSC
3. Wolfgang Stein/Gabriele Geißler SC Motor Jena/Berliner TSC

Quelle:

DDR-Mannschaftsmeisterschaft Bearbeiten

In den Oberligen traten die Herren in zwei Gruppen zu je fünf Teams an. Die Damen bildeten zwei Vierergruppen. In zwei Durchgängen Jeder gegen Jeden – durchgeführt an jeweils einem Wochenende – wurde die Rangfolge ausgespielt. Die beiden Ersten spielten in drei Durchgängen um die DDR-Mannschaftsmeisterschaft. Die Dritt- und Viertplatzierten bei den Herren ermittelten die Rangfolge fünf bis acht. Der siebte und achte bestritt dann gegen die Sieger der unteren Klassen Relegationsspiele um den Oberligaverbleib.

Meister wurden bei den Herren BSG Lokomotive Leipzig-Mitte und bei den Damen Berliner TSC.

Herren A - Platz 1 – 4
1. BSG Lokomotive Leipzig-Mitte 12:0
2. SC Motor Jena II 8:4
3. Lok Chemnitz 4:8
4. Berliner TSC II 0:12
Herren B - Platz 5 – 8
1. SC Motor Jena 11:1
2. Berliner TSC 8:4
3. BSG Aufbau Börde Magdeburg 3:9
4. BSG Lokomotive Leipzig-Mitte II 2:10
Damen A - Platz 1 – 4
1. Berliner TSC 16:0
2. SC Motor Jena 11:5
3. Niedersedlitz II 7:9
4. Post Berlin 6:10
5. Motor Chemnitz 0:16
Damen B - Platz 5 – 8
1. Niedersedlitz 14:2
2. BSG Lokomotive Leipzig-Mitte 10:6
3. Aufbau Erfurt 8:8
4. Berliner TSC II 7:9
5. Aktivist Zwickau 1:15

Quellen:

  • Abschluss der Vorrunde - DTS 1965/24 S. 15
  • 1. Finalrunde: DTS 1966/3 S. 18

Sonstiges Bearbeiten

  1. DTS 1966/8 S. 3
  2. DTS 1966/11 S. 40
  3. DTS 1966/13 S. 2+4

Einzelnachweise Bearbeiten

  • DTS = Zeitschrift DTS Ausgabe West 1965 + DTS 1966