Tischtennis-Europameisterschaft 1978

Tischtennis-Europameisterschaft 1978

Die 11. Tischtennis-Europameisterschaft fand vom 10. bis 19. März 1978 in Duisburg in der Rhein-Ruhr-Halle statt.

Ungarn dominierte diese Europameisterschaft mit dem Gewinn von fünf Goldmedaillen: Sowohl die Herren als auch die Damen gewannen den Mannschaftswettbewerb, und auch im Einzel standen mit Gábor Gergely und Judit Magos ungarische Teilnehmer auf dem Siegerpodest. Dazu kommt eine „halbe Goldmedaille“ im Doppel von Gábor Gergely mit dem Tschechen Milan Orlowski. Silber im Herreneinzel durch István Jónyer, im Damendoppel durch Judit Magos/Gabriella Szabó und im Mixed durch Tibor Klampár/Gabriella Szabó sowie Bronze im Herreneinzel durch Tibor Kreisz und im Dameneinzel durch Gabriella Szabó unterstrichen diese Dominanz.

Europameister im Damendoppel wurden Maria Alexandru/Liana Mihuț aus Rumänien.

Größter Erfolg der Deutschen war der Gewinn des Mixedwettbewerbs durch Wilfried Lieck/Wiebke Hendriksen. Das Doppel Peter Stellwag/Jochen Leiß holte Silber. Die Teams der Damen der Herren und Damen kamen auf Platz acht.

Austragungsmodus Mannschaften Bearbeiten

Insgesamt nahmen 29 Herren- und 25 Damenteams teil.

Der Austragungsmodus für die Mannschaften war der gleiche wie bei der vorherigen Europameisterschaft 1976. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren traten die 12 Erstplatzierten der letzten EM 1976 in Kategorie 1 in den Sechser-Gruppen A und B an, wo sie um den Titel spielten. Die restlichen Nationen wurden in Kategorie 2 ebenfalls auf zwei Gruppen aufgeteilt.

Analog dem Paarkreuzsystem (ohne Doppel) spielten die Ersten und Zweiten der Gruppen A und B die Plätze 1 bis 4 aus, die Dritten und Vierten die Plätze 5 bis 8, die Fünften und Sechsten die Plätze 9 bis 12.

Die Ersten der restlichen Gruppen kämpften in einer Runde Jeder gegen Jeden um die Plätze 13 bis 17 bei den Herren bzw. um die Plätze 13 bis 16 bei den Damen, die Zweiten um die Plätze 18 bis 22 bei den Herren bzw. um die Plätze 17 bis 20 bei den Damen usw.

Ein Mannschaftskampf wurde bei den Herren nach dem Swaythling-Cup-System bei Dreiermannschaften, d. h. Jeder gegen Jeden ohne Doppel durchgeführt. Die Damen spielten nach dem Corbillon-Cup-System für Zweiermannschaften.

Endstand der Gruppenspiele Herren
Kategorie 1 Kategorie 2
Platz Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B
1. Ungarn England Österreich Rumänien[U 1]
2. Frankreich UdSSR Luxemburg Italien[U 1]
3. Jugoslawien Schweden Griechenland Finnland
4. ČSSR Deutschland Spanien Türkei
5. Polen Bulgarien Wales Schweiz
6. Niederlande[D 1] Dänemark[D 1] Schottland Irland
7.     Norwegen Belgien
8.     Guernsey Portugal
9.       Jersey
Endstand der Gruppenspiele Damen
Kategorie 1 Kategorie 2
Platz Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B
1. Rumänien Ungarn Bulgarien[U 1] Polen
2. UdSSR ČSSR Irland[U 1] Spanien
3. Jugoslawien England Finnland Schweiz
4. Deutschland Schweden Österreich Schottland
5. Niederlande[D 1] Frankreich Dänemark Italien
6. Belgien[D 1] Luxemburg Griechenland Wales
7.     Norwegen  
Aufstieg
  1. a b c d Aufsteiger
Abstieg
  1. a b c d Absteiger

Abschneiden der Deutschen Bearbeiten

Bundestrainer war der Schwede Christer Johansson. Die Damenmannschaft wurde von Istvan Korpa und Hannelore Schlaf betreut.

Die Leistungen und Platzierungen beider deutscher Teams wurden als enttäuschend bewertet.[1] Allerdings wurde von Spannungen in der deutschen Vertretung berichtet.[2]

Herrenmannschaft Deutschland Bearbeiten

Die deutsche Herrenmannschaft kam in der Vorrundengruppe B auf Platz vier. Sie gewann gegen England, Bulgarien und Dänemark, unterlag dagegen den Teams von Schweden und der UdSSR. In der Zwischenrunde ging es somit um die Plätze 5 bis 8. Hier verlor sie gegen Jugoslawien und Schweden und wurde so Achter.

Damenmannschaft Deutschland Bearbeiten

Die deutschen Damen starteten in der Vorrundengruppe A und gewannen hier gegen Belgien, Rumänien und die Niederlande. Niederlagen gab es gegen Jugoslawien und die UdSSR. Dies reichte für Platz vier und die Zwischenrundenkämpfe um die Plätze 5 bis 8. Hier unterlagen sie England und Schweden. Somit wurden sie Achter.

Herreneinzel Bearbeiten

Dameneinzel Bearbeiten

Herrendoppel Bearbeiten

Damendoppel Bearbeiten

Mixed Bearbeiten

Wissenswertes Bearbeiten

  • Ralf Wosik fiel wegen einer Erkrankung für die Mannschaftskämpfe aus.[3]
  • Der Jugoslawe Antun Stipančić war von seinem Verband „aus disziplinarischen Gründen“ für die Mannschaftskämpfe gesperrt.[4]
  • Island, Malta, die Faroer-Inseln und die DDR nehmen an den Wettkämpfen nicht teil. Dennoch senden die DDR und Malta Vertreter zum ETTU-Kongress.[5]
  • 90 Schiedsrichter sind im Einsatz.[6]
  • Von den Aktiven war der Ire Colum Slevin mit 13 Jahren am jüngsten, dagegen war die Rumänin Maria Alexandru mit 38 Jahren die Seniorin.[7]
  • Teodor Gheorghe (Rumänien) gewann gegen Janeiro einen Satz mit 21:0. Laszlo Földy (Schweiz) besiegte Sunier (Jersey) mit 21:1 und 21:3, die insgesamt vier Gegenpunkte waren Rekord bei dieser EM.[8]

Ergebnisse Bearbeiten

Wettbewerb Rang Sieger
Mannschaft Herren 1. Ungarn (Gábor Gergely, István Jónyer, Tibor Klampár, Tibor Kreisz)
2. England (Desmond Douglas, Nicky Jarvis, Paul Day, John Hilton)
3. UdSSR (Sarkis Sarkajan, Anatoli Strokatow, Igor Solopov, Waleri Schewtschenko)
4. Frankreich (Patrick Birocheau, Jacques Secrétin, Christian Martin, Patrick Renversé, Bruno Parietti)
8. Deutschland (Peter Stellwag, Jochen Leiß, Engelbert Hüging, Wilfried Lieck)
15. Österreich (Heinz Schlüter, Erich Amplatz, Franz Pröglhöf, Harald Koller, Günter Müller)
24. Schweiz (Laszlo Földy, Thomas Busin, Jurek Barcikowsky, Bernard Chatton, Le Thanh)
Mannschaft Damen 1. Ungarn (Judit Magos, Beatrix Kisházi, Gabriella Szabó, Zsuzsa Oláh)
2. ČSSR (Ilona Uhlíková, Jana Dubinová, Blanka Šilhánová)
3. Rumänien (Maria Alexandru, Éva Ferenczi, Liana Mihuț)
4. UdSSR (Narine Antonyan, Valentina Popová, Ludmila Bakshutova)
8. Deutschland (Wiebke Hendriksen, Kirsten Krüger, Monika Kneip-Stumpe, Ursula Hirschmüller)
18. Österreich (Dolores Fetter, Brigitte Gropper, Barbara Wiltsche)
19. Schweiz (Franziska Weibel, Renate Wyder)
Herren Einzel 1. Gábor Gergely (HUN)
2. István Jónyer (HUN)
3. Desmond Douglas (ENG)
Tibor Kreisz (HUN)
Damen Einzel 1. Judit Magos (HUN)
2. Jill Hammersley (ENG)
3. Ann-Christin Hellman (SWE)
Gabriella Szabó (HUN)
Herren Doppel 1. Gábor Gergely/Milan Orlowski (HUN/ČSSR)
2. Peter Stellwag/Jochen Leiß (GER)
3. Milivoj Karakašević/Zoran Kosanović (JUG)
Dragutin Šurbek/Antun Stipančić (YUG)
Damen Doppel 1. Maria Alexandru/Liana Mihuț (Rumänien)
2. Judit Magos/Gabriella Szabó (HUN)
3. Narine Antonyan/Valentina Popová (UdSSR)
Ilona Uhlíková/Blanka Šilhánová (ČSSR)
Mixed 1. Wilfried Lieck/Wiebke Hendriksen (GER)
2. Tibor Klampár/Gabriella Szabó (HUN)
3. Sarkis Sarkajan/Anita Zakharian (UdSSR)
Anatoli Strokatow/Valentina Popová (UdSSR)

Teilnehmer Bearbeiten

Herren Bearbeiten

Rang Nation Teilnehmer
1 Ungarn Gábor Gergely, István Jónyer, Tibor Klampár, Tibor Kreisz, János Takács (I)
2 England Desmond Douglas, Nicky Jarvis, Paul Day, John Hilton, Max Crimmins (I)
3 UdSSR Sarkis Sarkajan, Anatoli Strokatow, Igor Solopov, Waleri Schewtschenko
4 Frankreich Patrick Birocheau, Jacques Secrétin, Christian Martin, Patrick Renversé, Bruno Parietti
5 Jugoslawien Dragutin Šurbek, Zoran Kosanović, Zoran Kalinić, Jozsef Juhas, Antun Stipančić (I), Milivoj Karakašević (I)
6 ČSSR Jindřich Panský, Milan Orlowski, Jaroslav Kunz, Josef Dvořáček, Antonin Stefko (I)
7 Schweden Stellan Bengtsson, Ulf Thorsell, Tommy Danielsson, Lars Franklin, Ake Grönlund (I)
8 Deutschland Peter Stellwag, Jochen Leiß, Engelbert Hüging, Wilfried Lieck, Ralf Wosik (I), Hanno Deutz (I), Peter Engel (I), Hans-Joachim Nolten (I), Heiner Lammers (I), Klaus Schmittinger (I)
9 Polen Leszek Kucharski, Andrzej Grubba, Stefan Dryszel, Stanislaw Fraczyk, Andrzej Jacubowiecz (I)
10 Bulgarien Ivan Nikolov, Petar Mitev, Bojidar Guentchev
11 Dänemark Bjarne Grimstrup, Claus Pedersen, Hansen
12 Niederlande Nico van Slobbe, Bert van der Helm, Ronald Rijsdorp, Han Gootzen
13 Rumänien Georg Böhm, Teodor Gheorghe, Serban Dobosi, Adrian Crișan
14 Italien Giovanni Bisi, Manoni, Stefano Bosi, Roberto Giontella, Massimo Costantini
15 Österreich Heinz Schlüter, Erich Amplatz, Franz Pröglhöf, Harald Koller, Günter Müller, Alexander Pokorny (I)
16 Luxemburg Camille Pütz, Andre Hartmann, Guy Stebens, Marc Birel
17 Finnland Martti Autio, Jarmo Jokinen, Jukka Ikonen, Matti Kurvinen, Juha Hämäläinen (I)
18 Griechenland Nikolaos Kostopoulos, Emmanuel Diakakis, Konstantinos Priftis, Dessis, Anghelos Makris (I)
19 Türkei Oktay Cimen, Vasil Aleksandiridis, F. Aleksandiridis, Saban
20 Spanien Salvador Moles, David Sanchez, Jose Maria Pales, Jose Lupon, Ramon Junyent
21 Wales Graham Davies, Robert Bishop, Andrew Evans, Morgan
22 Schottland Richard Yule, Eric Sutherland, John Mc Nee, John Moir
23 Irland Colum Slevin, James Langan, Kevin Keane, Heasley, Thomas Caffrey (I)
24 Schweiz Laszlo Földy, Thomas Busin, Jurek Barcikowsky, Bernard Chatton, Le Thanh
25 Norwegen Harald Meland, Jorgen Gierloff, Tom Johansen, Kjell Stordal
26 Belgien Roland Frisque, Lambert Belien, Roels, van Krieken (I)
27 Portugal Barroso, Lameira, Jose Alvoeiro, Janeiro
28 Guernsey Maurice James, Bethany Pipet, David Rihoy, Webb
29 Jersey Clive Hansford, Bruce Gallichan, Sunier
99 NN[9] Böhme (I), Heysam (I), Minden (I), Weinrich (I)

Damen Bearbeiten

Rang Nation Teilnehmer
1 Ungarn Judit Magos, Beatrix Kisházi, Gabriella Szabó, Zsuzsa Oláh
2 ČSSR Ilona Uhlíková, Jana Dubinová, Blanka Šilhánová, Marie Hrachová (I)
3 Rumänien Maria Alexandru, Éva Ferenczi, Liana Mihuț
4 UdSSR Narine Antonyan, Valentina Popová, Ludmila Bakshutova, Anita Zakharian (I)
5 Jugoslawien Gordana Perkučin, Eržebet Palatinuš, Dubravka Fabri, Branka Batinić
6 England Jill Hammersley, Carole Knight, Linda Howard, Karen Witt (I)
7 Schweden Eva Strömvall, Ann-Christin Hellman, Marie Lindblad, Annelie Hernvall
8 Deutschland Wiebke Hendriksen, Kirsten Krüger, Monika Kneip-Stumpe, Ursula Hirschmüller, Agnes Simon (I), Monika Sedlmair (I)
9 Frankreich Claude Bergeret, Brigitte Thiriet, Nadine Daviaud, Michele Gourmelon (I)
10 Luxemburg Jeanny Dom, Carine Risch
11 Niederlande Judith Williams, Bettine Vriesekoop, Sandra de Kruiff, van Spanje (I)
12 Belgien Marie-France Germiat, Josiane Detaille, Barbara Lippens (I), Marie-France Petre (I)
13 Bulgarien Albertina Rangelova, Daniela Gergeltschewa
14 Irland Anne Leonard, Karen Senior, Deidre Kilpatrick
15 Polen Ewa Pozniak, Jolanta Szatko, Weronika Sikora
16 Spanien Pilar Lupon, Montserrat Sanahuja, Pilar Gargallo, Elena Serra (I)
17 Finnland Monica Grefberg, Sonja Grefberg, Eva Malmberg, Ulla Bäckman
18 Österreich Dolores Fetter, Brigitte Gropper, Barbara Wiltsche
19 Schweiz Franziska Weibel, Renate Wyder
20 Schottland Carole Dalrymple, Grace Mc Kay, Patrice Fleming
21 Dänemark Annie Larsen, Susanne Pedersen-Poulsen, Hartelius
22 Italien Sonia Milic, Monti, Flavia Strino
23 Griechenland Fotini Galanou, Loukia Skrivanou, Eydoxia Ioannidu
24 Wales Kim Wheatley, Coulthard, Betty Gray (I)
25 Norwegen Gina Hundveen, Rigmor Sörensen, Tone Folkeson
99 NN[9] Braun (I), Leonhard (I), Moroitou (I), Malou Toussaint (Luxemburg) (I)

(I) = nur in den Individualwettbewerben angetreten

Literatur Bearbeiten

  • Vorschau: Zeitschrift DTS, 1978/5 S. 4–7
  • Ergebnisse: Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 5–42
  • Nachbetrachtungen: Zeitschrift DTS, 1978/7 S. 8–18

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 5 + 8 und weitere Seiten
  2. Jupp Schlaf äußerte sich "negativ über einige maßgebliche Leute im DTTB", Schlaf Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 38, siehe auch Seite 39 unten und Seite 40 oben
  3. Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 28
  4. Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 6
  5. Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 37
  6. Zeitschrift DTS, 1978/6 S. 38
  7. Zeitschrift DTS, 1978/7 S. 15
  8. Zeitschrift DTS, 1978/7 S. 15
  9. a b Teilnehmer der Individualwettbewerbe, die in DTS 1978/6 erwähnt werden (ohne Vornamen und Nationalität)

Weblinks Bearbeiten