Der Distrikt Tirupati (Telugu తిరుపతి జిల్లా) ist ein Verwaltungsdistrikt im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Verwaltungssitz ist die namensgebende Stadt Tirupati. Der Distrikt wurde 2022 gebildet.

Distrikt Tirupati
తిరుపతి జిల్లా
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Andhra Pradesh
Verwaltungssitz: Tirupati
Gegründet: 2022
Koordinaten: 13° 36′ N, 79° 24′ OKoordinaten: 13° 36′ 0″ N, 79° 24′ 0″ O
Fläche: 8 229 km²
Einwohner  (2011) 2.196.984
Bevölkerungsdichte: 267 Einwohner je km²
Website:
Positionskarte des Distrikts Tirupati
Lage des Distrikts Tirupati

Lage Bearbeiten

 
Tirumala-Berge im Distrikt Tirupati

Der Distrikt liegt an der Südgrenze Andhra Pradesh zum benachbarten Bundesstaat Tamil Nadu an der Küste des Golfs von Bengalen. Die angrenzenden Distrikte sind Chittoor im Südwesten, Annamayya im Westen, Nellore im Norden und Tiruvallur (in Tamil Nadu) im Süden. Zur Küste hin ist das Terrain flach und weiter im Landesinneren finden sich Ausläufer der Ostghats, die eine Höhe von etwa 760 Metern erreichen.[1]

Geschichte Bearbeiten

 
Chandragiri Fort

Der Distrikt wurde im Rahmen einer großangelegten Reorganisation der Distrikte Andhra Pradeshs, die am 4. April 2022 in Kraft trat, aus Teilen der Distrikte Chittoor (20 Mandals) und Sri Potti Sriramulu Nellore (14 Mandals) neu gebildet.[2] Für den neuen Distrikt war zunächst der Name Distrikt Sri Balaji vorgesehen. Diese Benennung nach der Hindu-Gottheit Vishnu, die auf den Venkateswara-Tempel im Distrikt Bezug nahm, erwies sich aber als unpopulär, da Vishnu eher in Nordindien unter diesem Namen verehrt wird, und der Distrikt wurde letztlich nach der Distrikthauptstadt benannt.[3]

Bevölkerung Bearbeiten

Obwohl der Distrikt zum Zeitpunkt der letzten vorangegangenen Volkszählung 2011 noch nicht als Verwaltungseinheit existierte, lassen sich aus den demographischen Daten der einzelnen Mandals demographische Daten berechnen. Demnach hatte der spätere Distrikt im Jahr 2011 2.196.984 Einwohner, was bei einer Distriktfläche von 8229 km² einer Bevölkerungsdichte von 267 Einwohnern pro Quadratkilometer entsprach.[4][5]

Verwaltungsgliederung Bearbeiten

Mandals Bearbeiten

Im Jahr 2023 war der Distrikt in vier Divisionen und 34 Mandals untergliedert.[6][7]

  • Division Gudur mit den acht Mandals Gudur, Chillakur, Kota, Vakadu, Chittamur, Balayapalli, Venkatagiri, Dakkili
  • Division Sullurpeta mit den neun Mandals Ozili, Naidupet, Pellakur, Doravarisatram, Sullurpeta, Tada, Buchi Naidu Kandriga, Varadalahpalem, Satyavedu
  • Division Srikalahasti mit den acht Mandals Srikalahasti, Thottambedu, Renigunta, Yerpedu, Kumara Venkata Bhupala Puram, Nagalapuram, Pichatur, Narayanavanam
  • Division Tirupati mit den neun Mandals Tirupati Urban, Tirupati Rural, Chandragiri, Pakala, Ramachandrapuram, Vadamalapet, Puttur, Yerravaripalem, Chinnagottigallu

Städtische Siedlungen Bearbeiten

Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2011 gab es im späteren Distrikt eine Municipial Corporation (MC), vier Muncipalities (M) und 14 Census towns (CT). In Klammern ist die Einwohnerzahl 2011 angegeben.[4][5]

  • Tirupati (MC, 287.482)
  • Gudur (M, 73.350)
  • Puttur (M, 54.092)
  • Venkatagiri (M, 51.708)
  • Srikalahasti (M, 80.056)
  • Narayanavanam (CT, 11.253)
  • Renigunta (CT, 26.031)
  • Avilala (CT, 24.839)
  • Cherlopalle (CT, 6.143)
  • Perur (CT, 11.127)
  • Tiruchanur (CT, 22.963)
  • Akkarampalle (CT, 44.219)
  • Mangalam (CT, 19.318)
  • Tirumala (CT, 7.741)
  • L.A.Sagaram (CT, 19.904)
  • Vinnamala (CT, 20.924)
  • Sulluru (Sullurpeta) (CT, 27.504)
  • Yerrabalem (CT, 7.803)
  • Tada Khandrika (CT, 6.123)

Besonderheiten Bearbeiten

 
Venkateswara-Tempel von Tirumala

Der Distrikt weist eine Reihe von überregional bekannten Hindu-Tempeln auf und ist daher das Ziel von Hindu-Pilgern, bzw. religiösen Touristen.[8] Am bedeutendsten ist der Vishnu-Venkateswara-Tempel beim Bergort Tirumala in den Seshachalam-Bergen. Weitere bedeutende Tempel sind der Vakulamatha-Tempel, der als Muttertempel von Venkateswara gilt, und der Govindarajaswamy-Tempel, ein Tempel des Vishnuismus (beide in der Stadt Tirupati).

Als sehenswert gilt das Chandragiri Fort, nahe dem gleichnamigen Ort. Die Befestigungsanlage geht auf das 11. Jahrhundert, die Zeit des Vijayanagar-Reiches zurück.

Es gibt eine Reihe von Natursehenswürdigkeiten, wie den Pulicat-See, eine große Brackwasserlagune und ein bedeutendes Vogelschutzgebiet an der Grenze zu Tamil Nadu, sowie mehrere Wasserfälle in den Ostghats. Ein Teil des Sri-Venkateswara-Nationalparks liegt im Gebiet des Distrikts.[9]

An der Küste liegt das Satish Dhawan Space Centre, ein Weltraumbahnhof der Indian Space Research Organisation, von dem aus Raketenstarts erfolgen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Distrikt Tirupati – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. DISTRICT PROFILE. Webseite des Distrikts, abgerufen am 28. Januar 2023 (englisch).
  2. History. Webseite des Distrikts, abgerufen am 28. Januar 2023 (englisch).
  3. Samdani MN: Andhra Pradesh: Sri Balaji likely to be renamed Tirupati district. In: The Times of India. 30. März 2022, abgerufen am 28. Januar 2023 (englisch).
  4. a b Mandals in Sri Potti Sriramulu Nellore district, Andhra Pradesh - Census. Census of India 2011, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  5. a b Mandals in Chittoor district, Andhra Pradesh - Census 2011. Census of India 2011, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  6. Mandals. Webseite des Distrikts, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  7. Map of District. Webseite des Distrikts, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  8. Religious Tourism. Webseite des Distrikts, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  9. Eco Tourism. Webseite des Distrikts, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).