Tina Hermann

deutsche Skeletonsportlerin

Tina Hermann (* 5. März 1992 in Ehringshausen) ist eine deutsche Skeletonsportlerin. Sie ist siebenfache Weltmeisterin im Skeleton.

Tina Hermann
Tina Hermann (2020)
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 5. März 1992 (32 Jahre)
Geburtsort Ehringshausen, Deutschland
Größe 169 cm
Gewicht 66 kg
Beruf Bundespolizistin
Karriere
Disziplin Skeleton
Verein WSV Königssee
Trainer Dirk Matschenz
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 7 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
DM-Medaillen 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Skeleton-Weltmeisterschaften
Gold 2015 Winterberg Team
Gold 2016 Innsbruck Team
Gold 2016 Innsbruck Einzel
Silber 2017 Königssee Team
Silber 2017 Königssee Einzel
Gold 2019 Whistler Einzel
Gold 2020 Altenberg Einzel
Gold 2021 Altenberg Einzel
Gold 2021 Altenberg Mixed
 Skeleton-Europameisterschaften
Silber 2016 St. Moritz Einzel
Bronze 2017 Winterberg Einzel
Silber 2021 Winterberg Einzel
Gold 2023 Altenberg Einzel
 Skeleton-Junioren-WM
Gold 2010 St. Moritz Einzel
Deutsche Meisterschaften
Silber 2015 Winterberg Einzel
Gold 2016 Altenberg Einzel
Gold 2018 Winterberg Einzel
Gold 2019 Altenberg Einzel
Gold 2020 Altenberg Einzel
Platzierungen im WC/EC/NAC/IC
Skeleton-Ranking 1. (2015/16)
Debüt im Weltcup 12. Dezember 2014 in Lake Placid
Weltcupsiege 19
Gesamtweltcup 1. (2015/16, 2022/23)
Debüt im Europacup 5. Dezember 2008 in Winterberg
Europacupsiege 3
Debüt Nordamerikacup 12. November 2010 in Park City
Debüt im Interconti-Cup 30. November 2012 in Whistler
Interconti-Siege 1
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Weltcup 19 13 7
letzte Änderung: 18. Februar 2024

Werdegang Bearbeiten

Tina Hermann besuchte die Holderbergschule in ihrem Heimatort Eschenburg, später die CJD Christophorusschulen Berchtesgaden. Seit 2011 ist sie Polizistin bei der Bundespolizei. Sie lebt heute in Bischofswiesen und startet für den WSV Königssee.[1]

Sie begann 2007 mit dem Skeletonsport. Ihr Debüt im Skeleton-Europacup gab sie zum Auftakt der Saison 2008/09 in Winterberg, wo sie Siebte wurde. In ihrem vierten Rennen in Igls wurde Hermann hinter Jelena Judina Zweite und erreichte damit erstmals eine Podiumsplatzierung. Einen Tag später wiederholte sie den Erfolg. In der Gesamtwertung der Saison belegte sie den vierten Platz. In keinem ihrer acht Saisonrennen belegte sie einen schlechteren Platz als Rang sieben. In der Saison 2009/10 bestritt Hermann nur zwei Rennen im Europacup: Sie kam dabei in Cesana Torinese hinter Michelle Bartleman auf den zweiten Platz und wurde im letzten Saisonrennen in St. Moritz Dritte. Höhepunkt der Saison wurden die Junioren-Weltmeisterschaften 2010, bei denen sie vor Sarah Reid und Janine Flock den Titel gewann. Die Saison 2010/11 begann mit einem Rennen im America’s Cup in Park City, bei dem Hermann Sechste wurde. Es folgten erneut Einsätze im Europacup, wo sie in den beiden ersten Rennen hinter Jacqueline Lölling Zweite wurde. In Altenberg kamen zwei weitere zweite Ränge hinter Sarah Sartor hinzu. In den restlichen vier Rennen verpasste sie als Viertplatzierte zweimal knapp den Sprung auf das Podest; schlechteste Ränge waren sechste Plätze. Aufgrund dieser Konstanz gewann sie die Gesamtwertung des Europacups der Saison vor Elizabeth Yarnold und Jacqueline Lölling. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2011 belegte sie den sechsten Rang.

Auch in der Saison 2011/12 startete Tina Hermann im Europacup. Sie erreichte in sechs der acht Rennen des Winters Platzierungen unter den besten fünf, gewann in Altenberg erstmals ein Europacup-Rennen und sicherte sich am Ende der Saison erneut den Gesamtsieg, dieses Mal vor Lena Joch und Robynne Thompson. Bei der Junioren-WM 2012 in Igls wurde sie Zehnte. Im folgenden Winter kam sie erstmals im Intercontinentalcup zum Einsatz. Im achten der neun Saisonrennen konnte sie ihren ersten Sieg in dieser Rennserie feiern, der ihren einzigen Podestplatz des Winters darstelle. In der Gesamtwertung belegte sie nach Platzierungen zwischen Rang 4 und 16 in den übrigen Rennen den fünften Platz. Im Dezember 2012 wurde sie zudem Sechste bei der Junioren-WM 2013. Zu Beginn der Saison 2013/14 startete Tina Hermann zunächst zweimal im Europacup, wo sie die ersten beiden Saisonrennen in Altenberg gewinnen konnte. Daraufhin kam sie im Intercontinentalcup zum Einsatz. Sie fuhr im Lauf der Saison dreimal auf Rang 2 und erreichte sonst Platzierungen zwischen Rang 5 und 8. Mit diesen Leistungen konnte sie im Endklassement vor Robynne Thompson und Rose McGrandle den Gesamtsieg feiern. Bei der Junioren-WM 2014 wurde sie erneut Sechste.

Für die Saison 2014/15 konnte sich Tina Hermann erstmals für den Weltcup qualifizieren. Sie debütierte mit einem vierten Rang in Lake Placid und fuhr bereits im zweiten Saisonrennen in Calgary mit Rang 3 auf das Podium. Bei den Deutschen Meisterschaften 2015 in Winterberg gewann sie hinter Jacqueline Lölling Silber. Im Saisonverlauf platzierte sie sich im Weltcup stets unter den besten sechs und wurde in der Gesamtwertung Dritte. Bei der Skeleton-Weltmeisterschaft 2015 in Winterberg wurde sie im Teamwettbewerb Weltmeisterin und im Einzel Fünfte. Beim ersten Saisonrennen des Weltcups 2015/16 in Altenberg fuhr sie als Zweite erneut auf das Podest und bei den nächsten beiden Rennen in Winterberg und Königssee feierte sie ihre ersten Weltcupsiege. Außerdem wurde sie Ende 2015 in Altenberg erstmals Deutsche Meisterin, wobei sie sich mit 1,24 Sekunden Vorsprung deutlich von der Konkurrenz absetzte. Bei den Weltcups in Nordamerika erreichte sie im Januar 2016 in Park City und Whistler weitere Siege. Anschließend gewann sie bei der Europameisterschaft in St. Moritz Silber hinter Janine Flock. Bei der Weltmeisterschaft in Igls gewann sie sowohl im Einzel als auch mit dem Team die Goldmedaille. Zum Saisonabschluss am Königssee siegte sie erneut und gewann auch die Gesamtweltcupwertung. Danach gewann sie die Skeleton-Weltmeisterschaft 2019, die Skeleton-Weltmeisterschaft 2020, die Skeleton-Weltmeisterschaft 2021. Bei der Europameisterschaft 2023 in Altenberg gewann sie Gold. Auch den Skeleton-Weltcup 2022/23 konnte sie in der Gesamtwertung gewinnen. Die WM-Fünfte von St. Moritz schaffte am 17. Februar 2023 im lettischen Sigulda ihren vierten Saisonerfolg und verteidigte damit ihre knappe Führung in der Gesamtwertung.[2]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tina Hermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tina Herrmann. In: Bundespolizei – Unsere Sportler. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  2. Eschenburgerin Tina Hermann gewinnt Skeleton-Gesamtweltcup. In: mittelhessen.de. 17. Februar 2023, abgerufen am 18. Februar 2023.