Tim Montgomerie

britischer politischer Aktivist, Blogger, Kolumnist

Tim Montgomerie (* 24. Juli 1970 in Hampshire, England) ist ein britischer Aktivist, Blogger, Kolumnist und ehemaliger Verfasser von Kommentaren für die britische Tageszeitung The Times. Er hat 2004 zusammen mit Iain Duncan Smith die Denkfabrik „Centre for Social Justice“ gegründet und das politische Online-Magazin ConservativeHome erstellt, auf welchem er zwischen 2005 und 2013 Artikel verfasste, bevor er zu The Times wechselte. Im März 2014 gab Montgomerie jedoch seine Stelle als Kommentator bei der Times auf.[1] Am 17. Februar 2016 kündigte Montgomerie seine Mitgliedschaft bei der Conservative Party, als Grund nannte er die europafreundliche Politik der Parteiführung.[2]

Tim Montgomerie (2012)

Montgomerie wird als „einer der wichtigsten konservativen Aktivisten der vergangenen 20 Jahre“ gehandelt.[3] 2012 schrieb die britische Wochenzeitung The Observer über ihn: „In den Augen der meisten Abgeordneten ist Montgomerie einer der einflussreichsten Tories außerhalb des Parlaments.“[4]

Bildung Bearbeiten

Montgomerie wurde an der King’s School unterrichtet, einer privaten Schule in Gütersloh,[5] welche von Kindern der in der Region stationierten britischen Soldaten besucht wird. Danach studierte er ab 1988 Wirtschaftswissenschaft und Geographie an der University of Exeter.[6]

An der Universität Exeter gründeten Montgomerie und Burrowes die Conservative Christian Fellowship (CCF) im Dezember 1990, welche von der Christian Coalition of America unterstützt wurde.[7] Während dieser Zeit vertrat er die Meinung, dass die Konservativen bei Streitthemen wie Homosexualität und Clause 28 mit der Kirche enger zusammenarbeiten müsse und dass die Partei die unbiblischen und Liberalen ausschließen solle.[8] Er hat seine Ansicht darüber später geändert.[9] Er war Leiter des CCF von 1990 bis 2003.[6]

Karriere Bearbeiten

Montgomerie hat in den 1990ern für einen kurzen Zeitraum bei der Bank of England als Statistiker gearbeitet, wo sein Fokus auf der Wirtschaftspolitik Russlands und der Erforschung systemischer Risiken des Finanzsystems lag.[10]

Conservative Party Bearbeiten

Von 1998 bis 2003 war Montgomerie Redenschreiber für zwei Parteiführer, William Hague und danach Iain Duncan Smith. Er war auch zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Konservativen bei religiösen Gemeinschaften und den Ehrenamtlichen.[6] Im September 2003 wurde Montgomerie zum Stabschef von Iain Duncan Smith ernannt, nur zwei Monate, bevor Duncan Smith von der Parteispitze verdrängt wurde.

Centre for Social Justice Bearbeiten

2004 gründete Montgomerie mit Iain Duncan Smith und Philippa Stroud die Denkfabrik Centre for Social Justice, um die Sozialhilfe zur Priorität der britischen Politik zu machen.[6][3]

ConservativeHome Bearbeiten

 
Montgomerie (links) bei einer Veranstaltung der Policy Exchange in 2012 mit Mark Pack von der Liberal Democrat Voice

Am 28. März 2005 gründete Montgomerie während des Wahlkampfes für die Britischen Unterhauswahlen 2005 das politische Online-Magazin „ConservativeHome“.[11]

Im September 2006 beschrieb The Independent Montgomerie als „wachsende Stimme der konservativen Politik“.[12] Er hat Cameron mit konkreten Zusicherungen zu Steuerkürzungen bewegen können.[13] Er hat sich für gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen.[9]

Ab 2010 Bearbeiten

Montgomerie hat weiterhin an „ConservativeHome“ gearbeitet – zusammen mit der Mitherausgeberin Jonathan Isaby, dem Redaktionsassistenten Joseph Willits, dem stellvertretenden Chefredakteur und stellvertretendem Mitherausgeber Matthew Barrett und dem ehemaligen, konservativen Abgeordneten Paul Goodman.[14]

Dank seiner erlangten Berühmtheit durch ConservativeHome schrieb Montgomerie durchgehend Artikel über die Politik der Konservativen für die britischen Zeitungen The Guardian and The Times und gelegentlich für Daily Mail, The Independent und die Financial Times.[15]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Roy Greenslade: Tim Montgomerie resigns as The Times’s comment editor. In: The Guardian. 11. März 2014, abgerufen am 26. März 2016.
  2. order-order.com
  3. a b Daniel Finkelstein: The coup behind the Tories’ clap for poverty The Times 13. Oktober 2009. (login erforderlich)
  4. Tim Montgomerie, the man who takes the Conservative pulse. In: The Observer 12. Februar 2012.
  5. David Eaton: The softly spoken assassin feared by David Cameron. In: New Statesman. 8. März 2012, abgerufen am 2. Juli 2014.
  6. a b c d Tim Montgomerie: pushing for a rightwing Tory party – with a heart. 23. Oktober 2012.
  7. Marvin Olasky: A new fab four (Memento des Originals vom 18. November 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldmag.com In: World Magazine 22. Juli 2006.
  8. Nick Cohen Onward, Christian Tories (Memento vom 11. März 2014 im Internet Archive) In: New Statesman 1. Mai 2000.
  9. a b Andrew Grice: Prominent Tory disowns ‘religious right’ and supports gay marriage. In: The Independent 15. September 2015.
  10. Conference Chairs / Facilitators / Presenters Speakers Specialist
  11. Steven Vass: Bloggers ready for general election debut am 10. April 2005 in Sunday Herald
  12. New Model Tories: Tory tribes. (Memento vom 6. Juli 2008 im Internet Archive) In: The Independent 24. September 2006.
  13. Cameron set to avoid tax giveaway, BBC News, 1. Oktober 2006. Abgerufen im 8. Mai 2010 
  14. Joseph Willits joins ConservativeHome (Memento vom 12. November 2011 im Internet Archive) In: World Magazine 22. Juli 2006.
  15. All articles by Tim Montgomerie. journalisted.com, archiviert vom Original am 11. März 2014; abgerufen am 11. März 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/journalisted.com