Thymiaterion (Räuchergefäß)
Als Thymiaterion (altgriechisch θυμιατήριον thymiatḗrion, von θυμιάειν thymiáein, deutsch ‚räuchern‘; Mehrzahl Thymiateria) wird ein antikes Räuchergefäß bezeichnet.

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und ist zum ersten Mal bei Herodot bezeugt. In der archäologischen Fachliteratur wird er aber nicht nur für griechische Gefäße benutzt, sondern dient als Bezeichnung für die Räuchergestelle aus verschiedenen Mittelmeerkulturen des Altertums, so neben den Griechen unter anderem bei den Phöniziern und den Etruskern.[1]
Das Thymiaterion wurde als Räuchergestell für den Haus-, Grab- und Götterkult verwendet. Anlässe zur Verwendung waren Kulthandlungen, festliche Umzüge oder Symposien. Beim Thymiaterion war ein meist schüsselartiges Gefäß mit einem hohen Fuß verbunden und mit einem durchlöcherten Deckel versehen, durch den der Rauch abziehen konnte. Die Form erinnert oft an einen Kandelaber. Thymiateria bestanden vor allem aus Metall (meist Bronze), seltener waren Formen aus Stein oder Ton (Terrakotta).
Literatur
Bearbeiten- Laura Ambrosini: Thymiateria etruschi in bronzo di età classica, alto e medio ellenistica (= Studia archaeologica. Band 113). „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 2002, ISBN 88-8265-133-9.
- Bärbel Morstadt: Thymiateria als Zeugnisse des Orientalisierungsprozesses im Mittelmeerraum unter besonderer Berücksichtigung der zyprischen Funde. In: Sabine Rogge (Hrsg.): Begegnungen. Materielle Kulturen auf Zypern bis in die römische Zeit (= Schriften des Instituts für interdisziplinäre Zypern-Studien. Band 5). Waxmann, Münster u. a. 2007, ISBN 978-3-8309-1922-3, S. 15–37.
- Wolfgang Schiering: Die griechischen Tongefäße. Gestalt, Bestimmung und Formenwandel (= Gebr.-Mann-Studio-Reihe). 2., wesentlich veränderte und ergänzte Auflage. Mann, Berlin 1983, ISBN 3-7861-1325-4, S. 159.
- Karl Wigand: Thymiateria. In: Bonner Jahrbücher. Band 122, 1912, S. 1–97, DOI:10.11588/bjb.1912.0.60539 (Open Access).
- Cristiana Zaccagnino: Il thymiaterion nel mondo greco. Analisi delle fonti, tipologia, impieghi (= Studia archaeologica. Band 97). „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 1998, ISBN 88-8265-009-X.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bärbel Morstadt: Thymiateria als Zeugnisse des Orientalisierungsprozesses im Mittelmeerraum unter besonderer Berücksichtigung der zyprischen Funde. In: Sabine Rogge (Hrsg.): Begegnungen. Materielle Kulturen auf Zypern bis in die römische Zeit (= Schriften des Instituts für interdisziplinäre Zypern-Studien. Band 5). Waxmann, Münster u. a. 2007, ISBN 978-3-8309-1922-3, S. 15–37.