Thum (Kreuzau)

Ortsteil von Kreuzau

Thum [tʊm] ist ein Ortsteil der Gemeinde Kreuzau im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Thum
Gemeinde Kreuzau
Koordinaten: 50° 42′ N, 6° 31′ OKoordinaten: 50° 42′ 16″ N, 6° 31′ 13″ O
Höhe: 236 m ü. NHN
Fläche: 3,69 km²
Einwohner: 394 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52372
Vorwahl: 02427
Bruchsteinhaus in Thum
Bruchsteinhaus in Thum

Lage Bearbeiten

Thum liegt in der Rureifel im Naturpark Hohes Venn-Eifel am Rand der Jülich-Zülpicher Börde. Nachbarorte sind Drove, Berg-Thuir und Froitzheim. Thum grenzt an die Drover Heide.

Geschichte Bearbeiten

Allgemeines Bearbeiten

Thum ist uralter Siedlungsraum. Bodenfunde lassen auf eine keltoromanische Besiedlung schließen. Römer siedelten südlich des jetzigen Ortes. Thum war früher ein Mittelpunkt des Matronenkults. Bei Sinzenich in der Eifel wurde ein Weihestein gefunden, der auf ein Heiligtum der Matronae Thummaestae hinweist.

Bei Thum steht die verlassene Raketenstation Thum.

Gut Schnorrenberg Bearbeiten

Der Gutshof lag zwischen Drove und Thum. Er gehörte einer Familie Nickel (wahrscheinlich von Pier bei Düren). Der Hof wird schon nach 1700 als Wüstung erwähnt. Der Flurname Schnorrenberger Heid erinnert heute noch an diesen Hof.

Grundherrlichkeit Bearbeiten

Thum war seit dem 13. Jahrhundert eine eigene Grundherrlichkeit, die zu Jülich gehörte. Zur Herrlichkeit gehörten auch Thuir und Pissenheim sowie Teile von Abenden und Berg.

Neugliederung Bearbeiten

Am 1. Juli 1969 wurde die Gemeinde Thum mit sechs weiteren Orten in die Gemeinde Kreuzau eingegliedert.[2]

Durch die Neugliederung des Raumes Aachen (Aachen-Gesetz) wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1972 die Gemeinden Obermaubach-Schlagstein und Untermaubach, der Ortsteil Langenbroich aus der Gemeinde Hürtgenwald und die Ortsteile Schneidhausen und Welk aus der Gemeinde Lendersdorf in die Gemeinde Kreuzau eingegliedert – die Gemeinde Niederau kam zu Düren.[3] Die heutige Gemeinde Kreuzau besteht aus den Ortsteilen Bogheim, Boich, Drove, Kreuzau, Leversbach, Obermaubach mit Schlagstein, Stockheim, Thum, Üdingen, Untermaubach mit Bilstein und Winden mit Bergheim und Langenbroich.

Kirche Bearbeiten

Die erste Kapelle wurde im 15. Jahrhundert erbaut und den heiligen drei Jungfrauen Fides, Spes und Caritas geweiht. Die jetzige Kirche wurde 1905 eingeweiht.

Verkehr Bearbeiten

Entlang des Ortes führt die Landesstraße von Drove nach Berg (L 250). Ebenfalls führt die L 33 von Froitzheim Richtung Nideggen am Ort vorbei.

Busse des Rurtalbus fahren mit der AVV-Linie 211 durch den Ort. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde diese Linie von der Dürener Kreisbahn bedient.

Linie Verlauf
211 Düren Bf/ZOB – StadtCenter – Kaiserplatz – Krauthausen – Niederau – Kreuzau – Drove – Thum – Thuir (– Muldenau – Embken) – Berg
N3a Nachtbus: nur in den Nächten Fr/Sa und Sa/So
Düren Bf/ZOB → Kaiserplatz → Niederau → Kreuzau → Leversbach → Nideggen → Thum

Infrastruktur Bearbeiten

  • Gemeindlicher Kindergarten
  • Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Kreuzau
  • Sportverein
  • Karnevalsgesellschaft und Kirmesverein

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Peter V. Deuster (1831–1904), Zeitungsverleger, Mitglied des amerikanischen Senats, amerikanischer Konsul in Deutschland
  • Ralf Aussem (* 1960), Fußballspieler und -trainer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.kreuzau.de/ug/zadafa/index5.php
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 98.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 307.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Thum (Kreuzau) – Sammlung von Bildern