Theodor Rohmer (* 24. Februar 1820 in Weißenburg in Bayern; † 1856) war ein politischer Publizist und Literat.

Leben Bearbeiten

Theodor Rohmer war der Bruder von Ernst Rohmer (1818–1897) und Friedrich Rohmer (1814–1856). Alle sechs Kinder verloren früh ihren Vater Pfarrer Johann David (1777–1828), der aus einer Bauern- und Handwerkerfamilie in Möhrendorf bei Erlangen stammte. Ihre Mutter Sophie (1793–1850) entstammte der württembergischen Gelehrtenfamilie Planck und der Friederike Helene Mack, eine Verwandte von Karl Mack von Leiberich (1752–1828), einem österreichischen General und Feldmarschall-Leutnant.

Theodor wuchs nach dem Tod seines Vaters Johann David (1777–1828) mit seinem Bruder Ernst in der Familie des Philosophen, Theologen und Konsistorialrats Friedrich Immanuel Niethammer, später Ritter von Niethammer (1766–1848) in München auf, wo die Geschwister zusammen mit den Kindern des Juristen, königlich bayerischer Staatsrates und Oberkonsistorialpräsidenten Karl Johann Friedrich von Roth (1780–1852) unterrichtet wurden. 1836 schloss er das (heutige) Wilhelmsgymnasium München[1] mit sehr guten Ergebnissen ab. Das 1837 an der Universität Erlangen begonnene Theologiestudium brach er jedoch ebenso wie das 1839 an der Universität München begonnene Philosophiestudium ab. Sein älterer Bruder Ferdinand Rohmer schrieb sich 1832 an der Universität München zum Studium der Philosophie ein und entwickelte sich zu einem konservativen Philosophen und Politiker.

Mit 21 Jahren zog Theodor mit seinem Bruder Friedrich Rohmer (1814–1856) nach Zürich. Vor allem Friedrich war ab 1841 Wortführer der Katholisch-Konservativen Partei und publizierte vor allem in deren Parteiorgan „Beobachter aus der östlichen Schweiz“. Gottfried Keller schmähte in der Jesuitenschelte die „hurensohn(rohmerliche) Politik“[2]. Nach liberalen Presseangriffen gegen seine Umtriebe musste Friedrich 1843 die Schweiz wieder verlassen. 1848 machte er sich das Anliegen des vierten Standes zu eigen, indem er einen Ständestaat mit einer Machtbalance der Stände vorschlug. Später wandte er sich gegen Reaktion und Ultramontanismus. Von Friedrich Rohmers Genialität wurde nicht nur sein jüngerer Bruder Theodor angezogen. Zu Lebzeiten Friedrichs erschienen nur kleinere Schriften und Pamphlete, teils anonym oder unter dem Namen seines Bruders Theodor, darunter der erste von zwei geplanten Bänden über die politischen Parteien. Nach seinem Tode wurden mehrere Bücher aus Rohmers Notizen und aus Höreraufzeichnungen veröffentlicht, teils von seinem Zürcher Freund Johann Caspar Bluntschli. Zwei Jahre später als Ferdinand zog sich 1844 auch Theodor aus Zürich zurück. Besonders nach 1850 veröffentlichte er mythisch-phantastische Schriften. Theodor und Friedrich starben im selben Jahr 1856. Theodor wurde nur 36 Jahre, sein Bruder Friedrich nur 42 Jahre alt.

Schmähung durch Karl Marx Bearbeiten

Karl Marx schmähte in der Schrift Das kritische jüngste Gericht unter anderen auch Rohmer mit den Worten: Ihr werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei hören. All dies muss in erster Linie geschehen. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten, Messieurs Buchez und Roux aus Paris, Herr Friedrich Rohmer und Theodor Rohmer aus Zürich steigen, und sie werden sagen: Hier ist Christus!...[3]

Werke Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 4, S. 9.
  2. http://www.gottfriedkeller.ch/frameset.html?http://www.gottfriedkeller.ch/aufsatz/Jesuiten.htm@1@2Vorlage:Toter Link/www.gottfriedkeller.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. http://www.mlwerke.de/me/me02/me02_222.htm