Fugees

amerikanische Hip-Hop-Gruppe
(Weitergeleitet von The Fugees)

Die Fugees waren eine 1988 gegründete US-amerikanische Hip-Hop-Gruppe, die aus den drei Mitgliedern Wyclef Jean, Lauryn Hill und Pras Michel bestand. In den 1990er Jahren zählte sie zu den bekanntesten Hip-Hop-Gruppen.[1]

Karriere Bearbeiten

Sie veröffentlichten das Album Blunted on Reality, nachdem sie schon relativ lange auf der Bühne standen, doch das Album konnte den Erwartungen ihres Publikums nicht gerecht werden. Trotz des Misserfolgs des ersten Albums wurde der Nachfolger The Score eines der meistverkauften Alben 1996 und war eines der ersten Rap-Alben mit deutlichen Reggae-Einflüssen. Die Fugees waren bekannt für ihre unübliche Wahl gecoverter Lieder und Samples. Beispielsweise enthielt The Score Coverversionen von No Woman, No Cry (Bob Marley) und Killing Me Softly (Lori Lieberman).

Trennung Bearbeiten

Die Fugees haben bis heute nicht offiziell preisgegeben, warum sie sich nach The Score getrennt hatten. Es kursierten Gerüchte, es habe sich um einen ernsthaften Streit zwischen Hill und Jean gehandelt. Fakt ist jedoch, dass Hill 1997 das erste Mal schwanger wurde und sich infolgedessen zunächst gegen die Fortsetzung der Karriere entschied. Sie besang die damalige Situation später in ihrem Lied Zion (auf ihrem 1998 veröffentlichten Solo-Album The Miseducation of Lauryn Hill):

„„Look at your career“ they said,
„Lauryn, Baby, use your head!“
But instead I chose to use my heart.“

In einem MTV-Masters-Interview äußerte sie Jahre später, sie habe sich damals „in eine ungesunde Richtung bewegt“ und Zion (ihr erstes Kind und somit wahrscheinlich Hauptgrund für die Trennung) sei ihre „Rettung gewesen. Erfolg geht vorüber, aber meine Familie liebt mich auch noch nächstes und übernächstes Jahr.“

Ungeachtet dessen begann sie – ebenso wie Michel und Jean – eine erfolgreiche Solokarriere.[1]

In einem 2003 erschienenen Artikel des RollingStone Magazins wird Pras zitiert: „Er [Wyclef Jean] ist der Krebs [der Fugees]. Ihr könnt mich zitieren. Er ist der Grund, warum es kaputt ging, er ist der Grund, warum es nicht behoben wurde.“[2]

Comeback Bearbeiten

Sieben Jahre nach ihrer Trennung traten die drei in Dave Chappelles Block Party erstmals wieder gemeinsam auf; danach gaben sie auch wieder als The Fugees Konzerte. 2006 erschien die Single Take It Easy.[1]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1994 Blunted on Reality UK
 
Silber
UK
US
 
Gold
US
Erstveröffentlichung: 1. Februar 1994
1996 The Score DE1
 
×3
Dreifachgold

(48 Wo.)DE
AT1
 
Platin

(28 Wo.)AT
CH1
 
×2
Doppelplatin

(44 Wo.)CH
UK2
 
×5
Fünffachplatin

(92 Wo.)UK
US1
 
×7
Siebenfachplatin

(64 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Februar 1996
Verkäufe weltweit: 22.000.000[4][5]

Remixalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1996 Bootleg Versions UK55
 
Silber

(6 Wo.)UK
US127
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. November 1996

Kompilationen Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  CH   UK
2003 Greatest Hits CH44
(7 Wo.)CH
UK
 
Gold
UK
Erstveröffentlichung: 25. März 2003

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1994 Nappy Heads
Blunted on Reality
US49
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. Februar 1994
1996 Fu-Gee-La
The Score
DE6
 
Gold

(19 Wo.)DE
AT14
(12 Wo.)AT
CH9
(9 Wo.)CH
UK21
 
Silber

(5 Wo.)UK
US29
 
Platin

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. Januar 1996
Killing Me Softly
The Score
DE1
 
×2
Doppelplatin

(24 Wo.)DE
AT1
 
Platin

(21 Wo.)AT
CH1
 
Gold

(28 Wo.)CH
UK1
 
×3
Dreifachplatin

(23 Wo.)UK
US
 
×3
Dreifachplatin
US
Erstveröffentlichung: 31. Mai 1996
Ready or Not
The Score
DE8
 
Gold

(15 Wo.)DE
AT17
(12 Wo.)AT
CH23
(10 Wo.)CH
UK1
 
Platin

(15 Wo.)UK
US
 
Platin
US
Erstveröffentlichung: 29. August 1996
No Woman, No Cry
The Score
DE33
(11 Wo.)DE
AT40
(1 Wo.)AT
CH23
(10 Wo.)CH
UK2
 
Silber

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. November 1996
1997 Rumble in the Jungle
When We Were Kings (O.S.T)
DE85
(1 Wo.)DE
UK3
(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. Januar 1997
feat. Busta Rhymes, A Tribe Called Quest & John Forté
Hip-Hopera
My Xperience
US81
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Februar 1997
Bounty Killer feat. Fugees

Weitere Singles

  • 1993: Boof Baf
  • 1994: Vocab
  • 2005: Take it Easy

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Silberne Schallplatte

  • Frankreich  Frankreich
    • 1996: für die Single No Woman, No Cry

Goldene Schallplatte

  • Brasilien  Brasilien
    • 1997: für das Album The Score
  • Danemark  Dänemark
    • 2021: für die Single Killing Me Softly
    • 2022: für die Single Ready or Not
  • Frankreich  Frankreich
    • 1997: für das Album Blunted on Reality
  • Italien  Italien
    • 2019: für die Single Killing Me Softly
    • 2022: für das Album The Score
    • 2024: für die Single Ready or Not
  • Japan  Japan
    • 1998: für das Album The Score
  • Neuseeland  Neuseeland
    • 1996: für die Single Ready or Not[6]
    • 1996: für die Single No Woman, No Cry
  • Norwegen  Norwegen
    • 1996: für das Album The Score
  • Schweden  Schweden
    • 1996: für die Single Killing Me Softly
  • Spanien  Spanien
    • 2024: für die Single Killing Me Softly

Platin-Schallplatte

  • Australien  Australien
    • 1996: für das Album The Score
  • Belgien  Belgien
    • 1996: für das Album The Score
    • 1996: für die Single Killing Me Softly
  • Frankreich  Frankreich
    • 1996: für die Single Killing Me Softly
  • Niederlande  Niederlande
    • 1996: für die Single Killing Me Softly
  • Norwegen  Norwegen
    • 1996: für die Single Killing Me Softly
  • Polen  Polen
    • 1996: für das Album The Score
  • Schweden  Schweden
    • 1996: für das Album The Score
  • Spanien  Spanien
    • 1996: für das Album The Score

2× Platin-Schallplatte

  • Neuseeland  Neuseeland
    • 1996: für das Album The Score[6]
    • 1996: für die Single Killing Me Softly[6]

3× Platin-Schallplatte

4× Platin-Schallplatte

5× Platin-Schallplatte

  • Europa  Europa
    • 1999: für das Album The Score
  • Kanada  Kanada
    • 1996: für das Album The Score

Diamantene Schallplatte

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
  Silber   Gold   Platin   Diamant Ver­käu­fe Quel­len
  Australien (ARIA) 0! S 0! G   4× Platin4 0! D 280.000 aria.com.au
  Belgien (BRMA) 0! S 0! G   2× Platin2 0! D 100.000 ultratop.be
  Brasilien (PMB) 0! S   Gold1 0! P 0! D 100.000 pro-musicabr.org.br
  Dänemark (IFPI) 0! S   2× Gold2   4× Platin4 0! D 170.000 ifpi.dk
  Deutschland (BVMI) 0! S   3× Gold3   3× Platin3 0! D 2.250.000 musikindustrie.de
  Europa (IFPI) 0! S 0! G   5× Platin5 0! D (5.000.000) ifpi.org (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)
  Finnland (IFPI) 0! S 0! G 0! P 0! D 26.267 ifpi.fi
  Frankreich (SNEP)   Silber1   Gold1   Platin1   Diamant1 1.600.000 infodisc.fr
  Italien (FIMI) 0! S   3× Gold3 0! P 0! D 100.000 fimi.it
  Japan (RIAJ) 0! S   Gold1 0! P 0! D 100.000 riaj.or.jp
  Kanada (MC) 0! S 0! G   5× Platin5 0! D 500.000 musiccanada.com
  Neuseeland (RMNZ) 0! S   2× Gold2   4× Platin4 0! D 60.000 nztop40.co.nz
  Niederlande (NVPI) 0! S 0! G   2× Platin2 0! D 175.000 nvpi.nl
  Norwegen (IFPI) 0! S   Gold1   Platin1 0! D 45.000 ifpi.no (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive)
  Österreich (IFPI) 0! S 0! G   2× Platin2 0! D 50.000 ifpi.at
  Polen (ZPAV) 0! S 0! G   Platin1 0! D 100.000 olis.pl
  Schweden (IFPI) 0! S   Gold1   Platin1 0! D 95.000 sverigetopplistan.se
  Schweiz (IFPI) 0! S   Gold1   2× Platin2 0! D 125.000 hitparade.ch
  Spanien (Promusicae) 0! S   Gold1   Platin1 0! D 130.000 elportaldemusica.es
  Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S 0! G   12× Platin12 0! D 12.000.000 riaa.com
  Vereinigtes Königreich (BPI)   4× Silber4   Gold1   9× Platin9 0! D 4.520.000 bpi.co.uk
Insgesamt   5× Silber5   18× Gold18   59× Platin59   Diamant1

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Fugees | News, Musik und Videos | MTV Germany. Abgerufen am 26. März 2021.
  2. Touré, Touré: The Mystery of Lauryn Hill. In: Rolling Stone. 30. Oktober 2003, abgerufen am 26. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  3. Chartquellen: DE AT CH UK US
  4. Musa Okwonga: In ‘The Score,’ the Fugees Made Refugees the Heroes of an Epic Tale. 12. Februar 2021, abgerufen am 5. August 2021 (englisch).
  5. Wyclef Jean Rocks the BPC | Berklee. Abgerufen am 5. August 2021 (englisch).
  6. a b c Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).
  7. 3× Platin für Killing Me Softly in Australien