Teufenbach

ehemalige Gemeinde in Österreich

BW

Teufenbach (Ehemalige Gemeinde)
Ortschaft
Historisches Wappen von Teufenbach
Historisches Wappen von Teufenbach
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Katastralgemeinde Teufenbach
Teufenbach (Österreich)
Teufenbach (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Murau (MU), Steiermark
Gerichtsbezirk Murau
Koordinaten 47° 7′ 42″ N, 14° 21′ 37″ OKoordinaten: 47° 7′ 42″ N, 14° 21′ 37″ Of1
Höhe 760 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 769 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 201 (2001f1)
Fläche d. KG 343,07 ha (2018)dep1
Postleitzahl 8833 Teufenbach
Vorwahl +43/3582 (Scheifling)
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 61446
Ortschaftskennziffer 16051
Katastralgemeinde-Nummer 65321
Zählsprengel/ -bezirk Teufenbach (61446 000)
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
769
Schloss Neu-Teuffenbach, ehemaliger Besitz derer von Teuffenbach (Adelsgeschlecht) bei Teufenbach in der Gemeinde Teufenbach-Katsch (Österreich)

Teufenbach (auch Teuffenbach) ist seit Ende 2014 eine ehemalige Gemeinde im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Murau, in der Steiermark (Österreich), welche zusammen mit der ebenfalls ehemaligen Gemeinde Frojach-Katsch die neue fusionierte Gemeinde Teufenbach-Katsch bildet.

Geografie Bearbeiten

Die ehemalige Gemeinde liegt im oberen Murtal auf einer Seehöhe von 760 m ü. A. und grenzt an Sankt Lorenzen bei Scheifling, Niederwölz, Frojach-Katsch, Mariahof und Sankt Blasen.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 982 als „Tiufinbach“ das erste Mal urkundlich erwähnt. Er ist benannt nach den tief (ahd. tiuf) eingeschnittenen Wasserläufen benannt.[1] Die Herren von Teuffenbach gehörten seit dem 13. Jahrhundert dem steirischen Ritterstand an. Der in Teufenbach verbliebene Zweig der Familie erlosch im 17. Jahrhundert im Mannesstamm. Deren Burg Teuffenbach wurde 1689 vom Fürsten Schwarzenberg angekauft. Das ab 1549 von Balthasar von Teuffenbach erbaute Schloss Neu-Teuffenbach, welches durch die Erben nach der Teilung des gemeinschaftlich geführten Familienbesitzes Teuffenbach von der Anlage Alt-Teuffenbach geschieden wurde.

Schloss Neu-Teuffenbach dient heute als Seniorenwohnheim. Die politische Gemeinde Teufenbach wurde 1849/50 errichtet.[2] Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist sie seit 2015 mit der Gemeinde Frojach-Katsch zusammengeschlossen,[3] die neue Gemeinde führt den Namen Teufenbach-Katsch. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[4] Eine Anfechtung der Zusammenlegung, welche von der Gemeinde Teufenbach beim Verfassungsgerichtshof eingebracht worden war, war nicht erfolgreich.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Teufenbach

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Teufenbach ist unter anderem Wirtschaftsstandort für:

  • die Firma IBS (Maschinenbauer für die Papierherstellung)
  • den Ziegelhersteller Pexider
  • den Fahrzeugbauer Gsodam
  • die Tischlerei Petautschnig
  • den Elektrohandel Ofner
  • Raiffeisenbank Teufenbach-Oberwölz-St. Peter am Kammersberg (Hauptsitz)
  • die Zimmerei Galler
  • das Lüftungsunternehmen Wilfried Pachlinger
  • Kaufhaus-Catering Karl Krenn
  • Bilanzbuchhalterin Ursula Holzer-Krenn
  • Sägewerk Lercher
  • die Schlosserei Mohr Patrick
  • die Schnapsbrennerei Seifter
  • und das Forstunternehmen Brunner

Die medizinische Versorgung unterliegt Horst Geigl, er betreut auch das renovierte und ausgebaute Altenheim.

Vereine Bearbeiten

  • Freiwillige Feuerwehr Teufenbach (gegründet 1894)
  • Trachtenverein
  • Sportverein (gegründet 1974)
Die Sektion Tennis unter Sektionsleiter Markus Kaplans zählt mit ihren 80 Mitgliedern zu einem der aktivsten Tennisvereine im Bezirk Murau. Jugendleiter Stefan Zechner trainiert zurzeit mit mehr als 40 Kindern und Jugendlichen. Letzter großer Erfolg des Tennisclub Teufenbach war der Aufstieg in die 1. Gruppe der Murtalliga im Sommer 2006, sowie der Sieg im Winterhallencup 2006/07.
  • Musikverein; gegründet 1964 unter Michael Leitner, zählt derzeit 36 aktive Mitglieder.
  • Sängerrunde

Gastronomie Bearbeiten

  • Gasthaus Dorfwirt, Fam. Nemeth
  • Schlosscafé Teufenbach, Inh. Johanna Langmaier Kirchgasse 4, 8833 Teufenbach-Katsch[6]

Ehemalige Politik Bearbeiten

Der Gemeinderat hatte 9 Mitglieder.

Bürgermeister
  • bis 2014 Johann Gruber (ÖVP)

Ehemaliges Gemeindewappen Bearbeiten

Blasonierung: „In silbernem Schild mit zwei schwarzen Balken ein Drache in verwechselten Farben.“[7]

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Mai 1985. Es ist Teil des Gemeindewappens von Teufenbach-Katsch.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Klaus Bartelmuss (* 1960), Unternehmer und Musikmanager, Eigentümer der IBS Paper Performance Group

Literatur Bearbeiten

  • Anton Mell: Regesten zur Geschichte der Familien von Teufenbach in Steiermark. In: Veröffentlichungen der Historischen Landes-Kommission für Steiermark 20. Bd. 1, Hist. Landes-Komm., Graz 1905, S. 1074–1547 (Online: Digitalisat).
  • Walter Brunner: Teufenbach. Ein Ort stellt seine Geschichte vor. Teufenbach 1996.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Teufenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 57 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
  3. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  4. § 3 Abs. 7 Z 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
  5. Erkenntnis G 61/2014 des Verfassungsgerichtshofs vom 24. November 2014, abrufbar im Rechtsinformationssystem der Republik Österreich (RIS).
  6. Schlosscafé Teufenbach. Abgerufen am 6. März 2019.
  7. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 35/36, 1985/86, S. 69.