Tapioka

Stärke, die aus der getrockneten Maniokwurzel hergestellt wird
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Tapioka oder Tapiokastärke ist eine nahezu geschmacksneutrale Stärke, die aus der bearbeiteten und getrockneten Maniokwurzel hergestellt wird. Der Hauptbestandteil von Tapioka ist Amylopektin mit etwa 80 %. Der Amylosegehalt beträgt circa 20 %. Der Begriff Tapioka darf nur für ein auf Grundlage von Maniokstärke hergestelltes Erzeugnis verwendet werden.[1]

Perltapioka
Tapioka-Pudding

Tapioka kann ähnlich wie Kartoffel- oder Maisstärke oder Sago als Zutat zum Kochen verwendet werden. Sie ist im Handel erhältlich in Form von feinem Pulver, weißen Stärke-Kügelchen (Perltapioka) oder als dünne Flocken.

Die Kügelchen, die vor der Verwendung eingeweicht werden, sind eine oft eingesetzte Zutat in Westafrika und in der ost- und südostasiatischen Küche, besonders bei Süßspeisen. Einiger Beliebtheit erfreut sich in Asien auch der sogenannte Bubble Tea, eine Mischung hauptsächlich aus Tee, Milch und Tapiokakügelchen. In Brasilien wird Tapiokamehl in der Pfanne zu einem Fladen verarbeitet, der mit Butter, Käse, Fleisch, gezuckerter Kondensmilch oder Kokosmilch gefüllt wird. Tapiokastärke wird häufig auch als Soßenbinder und als Bindemittel bei der Tablettenherstellung verwendet.

Gelegentlich wird Tapioka auch in Knabbergebäck und Gummibonbons eingesetzt. Krupuk und vegetarische Varianten davon bestehen hauptsächlich aus Tapiokamehl. Die trockenen durchscheinenden dünnen Scheiben oder pastaartige Gebilde, teils auch mit Farbstoffen, werden kurz frittiert und vergrößern dabei ihr Volumen um ein Mehrfaches.

In der Futtermittelherstellung ist Tapioka eine wichtige kohlenhydratliefernde Komponente. Unter hohem Druck verkleistert es bei der Herstellung von Futter-Pellets. Dadurch wird verhindert, dass die Pellets nach dem Auskühlen wieder zerfallen.

Etymologie Bearbeiten

Das portugiesische Wort tapioca stammt aus der Tupi-Sprache: typyóka.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tapioka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel (Hrsg.): Lebensmittel-Lexikon. 4., umfassend überarbeitete Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2., Seite 1837