Tagebuch einer Kammerzofe (Roman)

Buch von Octave Mirbeau

Tagebuch einer Kammerzofe (Le Journal d’une femme de chambre) ist ein im Jahr 1900 erschienener und von Fritz Freund im Wiener Verlag verlegter satirischer Roman des französischen Schriftstellers Octave Mirbeau. Mit diesem Sittenroman begründete Mirbeau seinen europäischen Ruf.

Tagebuch einer Kammerjungfer, Wiener Verlag, 1901
Octave Mirbeau, Célestine

Inhalt Bearbeiten

Octave Mirbeau führt in die Welt der Dienstboten im Frankreich des Fin de siècle zur Zeit der Dreyfus-Affäre. Célestine, die Erzählerin, dient als Kammerzofe im großbürgerlichen Haus der Familie Lanlaire in der Normandie und beobachtet sehr genau; was Célestine in einer perversen Atmosphäre erlebt, wirft ein grelles Licht auf die Herrschaften. Sie verurteilt die Dienerschaft und Knechtschaft der modernen Zeiten und legt die negativen Seiten des Bürgertums offen. Am Ende gelingt dem Kammermädchen der Aufstieg ins Bürgertum, indem sie eine Ehe mit dem sadistischen und antisemitischen Gärtner Joseph eingeht, obwohl sie ahnt, dass er ein Kind vergewaltigt und getötet hat:

„Joseph hat mich in der Gewalt wie ein Dämon. Ich würde vor nichts zurückschrecken, was er mir befiehlt, nicht einmal vor einem Verbrechen …“

In diesem pessimistischen Roman denunziert Mirbeau das verdorbene Großbürgertum und die verlogene Fassade der französischen Gesellschaft.

Ein Jahr nach der französischen Erstausgabe erschien die erste deutsche Übersetzung 1901 unter dem Titel Tagebuch einer Kammerjungfer.

Zitat Bearbeiten

  • „Man behauptet, die Sklaverei sei abgeschafft. Welch ein Hohn! Und die Dienstboten, was sind sie denn, wenn nicht Sklaven? Sklaven in der That, mit allem was die Sklaverei an niedriger Gesinnung, an Korruption, an rebellischen, von Haß erzeugten Gefühlen in sich schließt …“

Verfilmungen Bearbeiten

Der Roman wurde bereits einige Male verfilmt:

Aktuelle Buchausgabe Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten