TC Rüppurr

deutscher Tennisverein aus Karlsruhe
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Der Tennis Club Rüppurr 1929 e. V. ist ein Tennisverein aus dem Karlsruher Stadtteil Rüppurr, der durch seine langjährige Zugehörigkeit zur Tennis-Bundesliga der Herren überregional bekannt wurde. Heute ist das Aushängeschild des Vereins die Damenmannschaft, die 2006 und 2007 Deutscher Meister wurde. In der Bundesliga tritt der Verein unter dem Namen TC Rüppurr Karlsruhe an.

Tennis Club Rüppurr 1929 e. V.
Landesverband: Badischer Tennisverband
Gründung: 1929
Vereinsfarben: Rot-Weiß
Kontakt: Tennis Club Rüppurr 1929 e. V.
Tulpenstraße 36
76199 Karlsruhe
Webseite: http://www.tcrueppurr.de/
Vorstand: Thomas Vollmar (Präsident)
Michael Staaden (Vizepräsident Finanzen)
Andreas Hund (Vizepräsident Marketing & Sponsoring)
Guido Bachmeier (Schriftführer)
Jürgen Schmutzer (Vorstand für Technik, Umwelt & Breitensport)
Moritz Beck (Vorstand für Sport und Jugendsport)
Claudia Strube (Vorstand für Mitgliederbelange)
(Stand: 2018)[1]
Anzahl Plätze: Insgesamt: 10
Freiplätze: 8 (Sand)
Hallenplätze: 2 (Teppich)
Mitglieder: ca. 500


Vereinsgeschichte Bearbeiten

Der Verein wurde 1929 gegründet. 1930 wurden die ersten beiden Plätze dort eröffnet, wo sich heute noch Platz 1 und 2 befinden.

Der Spielbetrieb wurde 1942 wegen des Zweiten Weltkriegs eingestellt. Nach dem Krieg wurde er zunächst unter dem Dach des Nachbarvereins TuS Rüppurr wieder aufgenommen, bevor 1952 die Neugründung als eigenständiger Verein erfolgte.

In den folgenden Jahrzehnten vergrößerte sich der Verein kontinuierlich. 1977 zählte man über 500 Mitglieder, die in 14 Mannschaften am offiziellen Spielbetrieb teilnahmen. Die seit 1973 acht Plätze umfassende Anlage stieß aufgrund des auch außerhalb der Mannschaftsspiele regen Andrangs an Kapazitätsgrenzen. Da vor Ort kein Ausbau möglich war, erwog der Vorstand eine Verlegung der gesamten Anlage an den etwa 1 km entfernten Ortsrand von Rüppurr. Das Vorhaben verzögerte sich jedoch mehrmals und beschäftigte Verein und Anwohner über viele Jahre. Schließlich erklärte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg den von der Stadt genehmigten Bebauungsplan für ungültig, woraufhin das Projekt aufgegeben wurde. Die acht Sandplätze der Anlage befinden sich daher heute noch am ursprünglichen Ort.

1973 eröffnete der TC Rüppurr zudem eine etwa 500 m von den Freiplätzen und dem Clubhaus entfernte Zweifeldhalle, so dass die Clubmitglieder seither ganzjährig dem Tennissport nachgehen können.

In den 2000er Jahren wurden umfangreiche Sanierungen und Modernisierungen an Clubhaus, Halle und Freiplatzanlage vorgenommen.

Profisport Bearbeiten

Herren Bearbeiten

In den 70er Jahren stieg die erste Herrenmannschaft kontinuierlich auf und erreichte 1977 die 1. Bundesliga. Es folgte eine vierzehnjährige Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga, in welcher der Verein unter seinem langjährigen Präsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten Heinz Steinbach deutschlandweit Bekanntheit erlangte. Größte Erfolge waren das Erreichen des dritten Platzes der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in den Jahren 1980, 1984 und 1986. In dieser Zeit spielten zahlreiche Tennisgrößen im Verein, unter ihnen, als langjährige Stütze der Bundesligamannschaft, der deutsche Davis-Cup-Spieler Jürgen Faßbender.

Ab 1993 gehörte die Mannschaft der Regionalliga, damals die zweithöchste Spielklasse, an. Auf den erneuten Aufstieg in die Bundesliga 1998 folgte der umgehende Wiederabstieg in die neu gebildete 2. Bundesliga Süd, in der die Mannschaft bis 2004 verblieb.

Zwar stieg man 2004 wieder in die 1. Bundesliga auf, doch entschloss sich der Vorstand nach nur einem Jahr dazu, die Mannschaft aus dem Profibereich abzumelden. Hintergrund waren zum einen umfangreiche Regeländerungen in der Bundesliga, durch welche der Verein sich nicht mehr in der Lage sah, eine konkurrenzfähige Mannschaft zu finanzieren, und zum anderen die Tatsache, dass man sich fortan auf die jüngst in die Bundesliga aufgestiegene Damenmannschaft konzentrieren wollte.[2]

Damen Bearbeiten

Die erste Damenmannschaft erreichte 2003 mit dem Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse ihr bis dahin höchstes Niveau. Als 2004 der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang, standen pünktlich zum 75-jährigen Vereinsjubiläum erstmals sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft in einer Profiliga. Mit dem dritten Aufstieg in Folge erreichte die Damenmannschaft 2005 die 1. Bundesliga. Da in dieser Spielzeit deutlich geworden war, dass zwei Mannschaften im Profibereich nicht zu finanzieren waren, beschloss der Vorstand im Herbst 2005, sich in Zukunft ganz auf die Förderung des Damenteams zu verlegen.

Bereits 2006 in ihrer ersten Saison in der 1. Bundesliga gelang den Damen der Gewinn der Deutschen Meisterschaft, welcher den Herren immer verwehrt geblieben war. In der Saison 2007 wurde der Titel erfolgreich verteidigt. Für den TC Rüppurr spielten in dieser Zeit zahlreiche Größen des internationalen Damentennis, unter anderem Anna-Lena Grönefeld (2006 die Nr. 14 der Weltrangliste) und Sybille Bammer (2007 die Nr. 19 der Weltrangliste). 2008 wurden die Damen Vizemeister; sie mussten sich am letzten Spieltag dem TC Zamek Benrath geschlagen geben, der Meister wurde.

In den folgenden Jahren konnte die Mannschaft nicht im Kampf um die Deutsche Meisterschaft mitmischen, sie schaffte jedoch bis 2012 stets den Klassenerhalt. In der Saison 2012 stieg sie als Tabellenletzter in die 2. Bundesliga ab, in deren Südstaffel sie 2013[3] und 2014[4] antrat. Der angepeilte Wiederaufstieg wurde mit Tabellenplatz zwei in beiden Jahren knapp verpasst. Jedoch erklärte der TC Bocholt Ende 2014 den Rückzug seiner Mannschaft aus der 1. Bundesliga, sodass der TC Rüppurr als bestplatzierter Nachrücker aufsteigen konnte.[5]

In der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg, 2015, erreichte die Mannschaft sogleich Platz zwei der 1. Bundesliga.[6] Im Jahr 2016 wurde erneut der zweite Platz erreicht, da das Spitzenspiel gegen Regensburg nach vier verlorenen Matchtiebreaks mit 3:6 endete.[7] Die Saison 2017 wurde auf Tabellenplatz fünf beendet.[8] 2018 wurde der TC Rüppurr hingegen wieder Vizemeister, punktgleich mit dem Meister Regensburg.[9]

Bundesligakader Bearbeiten

Saison 2018 (1. Bundesliga)[10] Saison 2017 (1. Bundesliga)[11] Saison 2016 (1. Bundesliga)[12] Saison 2015 (1. Bundesliga)[13]
1. Deutschland  Laura Siegemund 1. Lettland  Anastasija Sevastova 1. Deutschland  Annika Beck 1. Deutschland  Sabine Lisicki
2. Ukraine  Kateryna Koslowa 2. Deutschland  Laura Siegemund 2. Deutschland  Anna-Lena Friedsam 2. Schweden  Johanna Larsson
3. Luxemburg  Mandy Minella 3. Luxemburg  Mandy Minella 3. Brasilien  Teliana Pereira 3. Deutschland  Annika Beck
4. Schweiz  Stefanie Vögele 4. Danemark  Julia Boserup 4. Belgien  Kirsten Flipkens 4. Rumänien  Andreea-Christina Mitu
5. Tschechien  Karolína Muchová 5. Bulgarien  Eliza Kostowa 5. Ukraine  Kateryna Bondarenko 5. Schweiz  Romina Oprandi
6. Spanien  Sílvia Soler Espinosa 6. Ungarn  Dalma Gálfi 6. Deutschland  Laura Siegemund 6. Brasilien  Teliana Pereira
7. Deutschland  Anne Schäfer 7. Niederlande  Michaëlla Krajicek 7. Rumänien  Andreea-Christina Mitu 7. Deutschland  Laura Siegemund
8. Niederlande  Michaëlla Krajicek 8. Brasilien  Teliana Pereira 8. Schweiz  Romina Oprandi 8. Deutschland  Dinah Pfizenmaier
9. Ungarn  Dalma Gálfi 9. Deutschland  Anne Schäfer 9. Deutschland  Anne Schäfer 9. Osterreich  Tamira Paszek
10. Ungarn  Ágnes Bukta 10. Spanien  Laura Pous Tió 10. Ungarn  Réka-Luca Jani 10. Ungarn  Réka-Luca Jani
11. Luxemburg  Eléonora Molinaro 11. Ungarn  Ágnes Bukta 11. Ungarn  Anna Bondár 11. Tschechien  Eva Birnerová
12. Ungarn  Anna Bondár 12. Luxemburg  Eléonora Molinaro 12. Ungarn  Dalma Gálfi 12. Deutschland  Caroline Übelhör
13. Deutschland  Caroline Werner 13. Frankreich  Gaëlle Desperrier 13. Kroatien  Darija Jurak 13. Ungarn  Anna Bondár
14. Frankreich  Louise Baudouin 14. Tschechien  Vladimíra Uhlířová 14. Luxemburg  Eléonora Molinaro 14. Luxemburg  Anne Kremer
15. Deutschland  Liana Cammilleri 15. Deutschland  Chantal Sauvant 15. Deutschland  Chantal Sauvant 15. Deutschland  Julia Walz
16. Deutschland  Penelope Neff 16. 16. Deutschland  Julia Walz 16. Deutschland  Chantal Sauvant

Breitensport Bearbeiten

Der TC Rüppurr nimmt alljährlich mit 15 bis 20 Mannschaften diverser Altersklassen am regionalen und überregionalen Spielbetrieb teil. Besonders in der Jugendarbeit wurden regelmäßig beachtliche Erfolge erzielt. So wurden vielfach die Badischen Mannschaftsmeisterschaften in verschiedenen Altersklassen gewonnen und auch bei den Badischen Meisterschaften der Juniorinnen und Junioren konnten häufig Jugendliche des TC Rüppurr gewinnen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. TC Rüppurr – Vorstand, abgerufen am 11. Juni 2018
  2. Ab sofort Frauen-Power: TC Rüppurr zieht Herrenmannschaft aus der Bundesliga zurück (Memento vom 11. Februar 2012 im Internet Archive), ka-news.de vom 2. Oktober 2005, abgerufen am 17. Februar 2012
  3. Bundesligen 2013 – 2. Bundesliga Damen Süd, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 20. Mai 2015
  4. Bundesligen 2014 – 2. Bundesliga Damen Süd, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 20. Mai 2015
  5. TC Rüppurr ersetzt TC Bocholt in Tennis-Bundesliga der Frauen, Die Welt vom 1. Oktober 2014, abgerufen am 20. Mai 2015
  6. Bundesligen 2015 – 1. Bundesliga Damen, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 21. Juli 2016
  7. Bundesligen 2016 – 1. Bundesliga Damen, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 21. Juli 2016
  8. Deutscher Tennisbund – Bundesligen – 1. Damenbundesliga 2017 (abgerufen am 11. Juni 2018)
  9. Damen-Tennisbundesliga Tabelle 2018 (abgerufen am 11. Juni 2018)
  10. Mannschaftsprofil TC Karlsruhe Rüppurr, Sommer 2018, www.damen-tennisbundesliga.de, abgerufen am 11. Juni 2018
  11. Tennisclub Rüppurr 1929 e. V. (20960) Damen, Sommer 2017, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 11. Juni 2018
  12. Tennisclub Rüppurr 1929 e. V. (20960) Damen, Sommer 2016, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 21. Juli 2016
  13. Tennisclub Rüppurr 1929 e. V. (20960) Damen, Sommer 2015, Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 20. Mai 2015

Koordinaten: 48° 58′ 5,5″ N, 8° 24′ 42,3″ O