Sulawesi Selatan

Provinz in Indonesien

Sulawesi Selatan, deutsch Südsulawesi, ist eine indonesische Provinz auf der Insel Sulawesi. Sie umfasst die südliche Halbinsel (zwischen der Makassarstraße und dem Golf von Bone gelegen) und greift im Norden auch auf den zentralen Landesteil über. Die Provinz ist flächenmäßig die größte auf der Insel Sulawesi (anteilig 45,36 %) und beansprucht Platz 7 aller 34 indonesischen Provinzen. Hauptstadt der Provinz ist Makassar, mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Sulawesis, aber mit rückläufiger Einwohnerzahl. Zur Provinz gehören 311 Inseln.

Sulawesi Selatan

Lage von Sulawesi Selatan in Indonesien
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Indonesien
Hauptstadt Makassar
Fläche 45.686 km²
Einwohner 9.145.143
Dichte 200 Einwohner pro km²
Webauftritt sulselprov.go.id (indonesisch)
Politik
Gouverneur Nurdin Abdullah

Verwaltungsgliederung Bearbeiten

Südsulawesi teilt sich in 21 Regierungsbezirke (Kabupaten) und drei Städte (Kota).

Kode Wilayah
Gebiets-Code
Wappen Kabupaten/Kota
Regierungsbezirk/Stadt
Ibu Kota
Regierungssitz
Kecamatan
Subdistrikt
Keluruhan/Desa
Gemeinde
Fläche [km²] Bevölkerung
[2019]
Einw./km²
[2019]
73.01   Kabupaten Kepulauan Selayar Benteng 11 7 / 81 1.357,03 139.470 102,8
73.02   Kabupaten Bulukumba Bulukumba 10 27 / 109 1284,63 439.292 342
73.03   Kabupaten Bantaeng Bantaeng 8 21 / 46 395,83 201.115 508,1
73.04   Kabupaten Jeneponto Bontosunggu 11 31 / 82 706,52 413.769 585,6
73.05   Kabupaten Takalar Pattallassang 9 24 / 76 566,61 293.732 518,4
73.06   Kabupaten Gowa Sungguminasa 18 46 / 121 1.883,32 759.872 403,5
73.07   Kabupaten Sinjai Sinjai 9 13 / 67 798,96 261.220 327
73.08   Kabupaten Bone Watamponde 27 44 / 328 4.559,00 809.441 177,5
73.09   Kab. Maros Maros 14 23 / 80 1.619,12 386.408 238,7
73.10   Kabupaten Pangkajene dan Kepulauan Pangkajene 13 38 / 65 1.132,08 350.208 309,3
73.11   Kabupaten Barru Barru 7 15 / 40 1.174,71 182.373 155,2
73.12   Kabupaten Soppeng Watansoppeng 8 21 / 49 1.557,00 237.115 152,3
73.13   Kabupaten Wajo Senkang 14 48 / 142 2.504,06 374.888 149,7
73.14   Kabupaten Sidenreng Rappang Sidenreng 11 38 / 68 1.883,23 319.285 169,5
73.15   Kabupaten Pinrang Pinrang 12 39 / 69 1.961,67 405.671 206,8
73.16   Kabupaten Enrekang Enrekang 12 17 / 112 1.784,93 226.776 127,1
73.17   Kabupaten Luwu Belopa 22 20 / 207 3.343,97 370.675 110,8
73.18   Kabupaten Tana Toraja Makala 19 47 / 112 1.990,22 287.245 144,3
73.22   Kabupaten Luwu Utara Masamba 12 7 / 166 7.502,58 327.994 43,7
73.24   Kabupaten Luwu Timur Malili 11 3 / 124 6.944,88 300.374 43,3
73.26   Kabupaten Toraja Utara Rantepao 21 40 / 111 1.215,55 247.157 203,3
73.71   Kota Makassar - 15 153 / - 199,26 1.480.480 7429,9
73.72   Kota Parepare - 4 22 / - 99,33 148.634 1496,4
73.73   Kota Palopo - 9 48 / - 252,99 181.949 719,2
73 SULAWESI SELATAN Makassar 307 792 / 2.255 46.717,48 9.145.143 195,8

Quelle der administrativen und Flächenangaben: Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019 (Verordnung des Innenministers vom Oktober 2019).[1] Die Bevölkerungsangaben basieren auf der Fortschreibung durch die regionalen Zivilregistrierungsbüros und stammen von Ende 2019.[2]

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsmäßig liegt Sulawesi Selatan hinter der Provinz Sulawesi Tengah an zweiter Stelle (24,45 % anteilig) und belegt Platz 16 unter allen indonesischen Provinzen.

Die Provinz wird von drei großen Völkern bewohnt, den Buginesen (oder Bugis), den Makassaren sowie den Toraja im Norden. Obwohl ihre drei Sprachen malayo-polynesischen Ursprungs sind, sind sie untereinander schwer verständlich.

Die Bevölkerung bekennt sich zu 89,69 % zum Islam orthodoxer Prägung, genannt Senteri. Im Hochland im Norden der Provinz leben viele Christen (700.974 Protestanten und 15.559 Protestanten: zusammen 9,36 % der Bevölkerung von 2019). Vorislamische Traditionen, die auch jahrhundertelang nach der Islamisierung im 15. Jh. eine Rolle im Alltag spielten, sind fast vollständig verschwunden und werden nur noch für Touristen gezeigt.

Geschichte Bearbeiten

Spätestens seit dem 14. Jahrhundert existierten in der Region eine Reihe kleinerer hinduistisch oder buddhistisch geprägter Königreiche, die ihren Reichtum vornehmlich auf den Handel gründeten, darunter Luwu, Bone und Gowa. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Region islamisiert. Makassar entwickelte sich zu einem Zentrum des Gewürzhandels und zog europäische Handelskompanien an. 1667 gründet die Niederländische Ostindien-Kompanie eine Festung und eine Handelsniederlassung in der Stadt. Die Niederländer waren zunächst nur am Handel interessiert. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet vollständig unterworfen und eine Kolonialverwaltung eingerichtet. Nach der japanischen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde Sulawesi Selatan 1949 Teil des nun unabhängigen Indonesiens.

Als Provinz wurde Sulawesi Selatan gleichzeitig mit der Provinz Sulawesi Tenggara am 13. Dezember 1960 gegründet (Gesetz Nr. 47/1960)[3] Der nordwestliche Teil mit fünf Regierungsbezirken wurde im Oktober 2004 mit Sulawesi Barat als eine eigene Provinz abgespalten.[4]

  • Die Stadt (Kota) Polapo mit 4 Subdistrikten wurde im April 2002 durch Abspaltung aus dem Regierungsbezirk Luwu eine eigene Verwaltungseinheit (Gesetz Nr. 11/2002).
  • Der neu gebildete Regierungsbezirk Luwu Timur wurde mit 8 Subdistrikten im Februar 2003 vom Regierungsbezirk Luwu Utara abgetrennt (Gesetz Nr. 7/2003).
  • Der neu gebildete Regierungsbezirk Toraja Utara wurde im März 2008 mit 21 Subdistrikten aus dem Regierungsbezirk Tana Toraja ausgegliedert (Gesetz Nr. 28/2008).

Wirtschaft Bearbeiten

Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Angebaut werden unter anderem Reis, Kaffee und Kakao. Besondere Bedeutung hat der Fischfang, der zum Teil immer noch auf traditionelle Weise betrieben wird. Bergbau (Nickel) und Industrie spielen eine untergeordnete Rolle. Der Tourismus konzentriert sich auf das Hochland Tanah Toraja und auf den Küstenort Bira (Sulawesi) im Südosten der Provinz. Nördlich von Makassar befindet sich das Tal der Schmetterlinge – ein Nationalpark bei der Stadt Maros.

Nationalparks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Maria Blechmann-Antweiler: Ohne uns geht es nicht – Ein Jahr bei Frauen in Indonesien. LIT-Verlag, Münster u. a. 2001, ISBN 3-8258-5645-3 (Der einjährige Aufenthalt in einer indonesischen Familie in Makassar wird lebhaft beschrieben).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Süd-Sulawesi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019. (Memento des Originals vom 12. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kemendagri.go.id S. 6
  2. Visualisasi Data Kependudukan. (anklickbare Karte)
  3. Pereturan Pemerintah Pengganti Undang-Undang Nomor 47 Tahun 1960 (Regierungsänderungsgesetz Nr. 47 des Jahres 1960)
  4. Undang-Undang Nomor 26 Tahun 2004 (Gesetz Nr. 26 vom 5. Oktober 2004)

Koordinaten: 5° 0′ S, 119° 30′ O