Sutorina

Dorf in Montenegro
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Sutorina (serbisch-kyrillisch Суторина. historisch italienisch Suigno) ist ein Dorf im Westen von Montenegro. Es gehört politisch zur Gemeinde Herceg Novi. Sutorina hat 670 Einwohner (Stand 2011).

Sutorina
Суторина
Wappen fehlt
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Sutorina (Montenegro)
Sutorina (Montenegro)
Basisdaten
Staat: Montenegro Montenegro
Gemeinde: Herceg Novi
Koordinaten: 42° 28′ N, 18° 28′ OKoordinaten: 42° 28′ 25″ N, 18° 28′ 20″ O
Einwohner: 670 (2011)
Telefonvorwahl: (+382) 31
Kfz-Kennzeichen: HN

Geschichte Bearbeiten

 
Igalo und Sutorina, Kap Kobila (rechts am Riedel die heutige kroatisch-montenegrinische Grenze)
 
Karte von Ragusa und Cattaro zur Venetianerzeit (Reilly, 1789); Suigno = Sutorina

Sutorina gehörte im Mittelalter zu dem Stadtstaat Ragusa. Am 26. Januar 1699 übergab die Republik zwei Küstenstreifen an das Osmanische Reich, um sich vor einem weiteren Vordringen der Venezianer auf dem Landweg zu schützen: Im Nordwesten die Küstenstadt Neum, die heute zu Bosnien und Herzegowina gehört, und Sutorina. Sutorina gehörte bis zur Annexion Herzegowinas durch Österreich-Ungarn zum Osmanischen Reich. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte es zum Königreich Jugoslawien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es kurzzeitig ein Teil der neu gegründeten Sozialistischen Republik Bosnien und Herzegowina innerhalb der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und bildete neben Neum den einzigen Meereszugang der Teilrepublik. 1947 wurde Sutorina an die Nachbarrepublik Montenegro übertragen. Bosnien und Herzegowina erhielt im Gegenzug montenegrinische Gebiete östlich des Flusses Sutjeska.

Sutorina ist heute ein Teil des unabhängigen Staates Montenegro,[1] jedoch gab es Bestrebungen in Bosnien und Herzegowina, Sutorina zurückzufordern.[2] Der Streit endete im Sommer 2015 mit der Unterzeichnung eines Grenzvertrages.[3]

Bevölkerung Bearbeiten

Laut der Volkszählung 2003 ist Sutorina mehrheitlich von Serben bewohnt.

Ethnische Zusammensetzung Sutorina
Ethnie Prozent
Serben
  
66,22 %
Montenegriner
  
21,7 %
Kroaten
  
0,82 %
Jugoslawen
  
0,32 %
Andere
  
10,84 %
Laut Volkszählung 2003[4]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Adelheid Wölfl: Bosnische Ansprüche auf die Bucht von Kotor. In: derStandard.at. 30. Januar 2015, abgerufen am 20. Juni 2019.
    Nedim Tuno, Admir Mulahusić, Mithad Kozličić, Zvonko Orešković: Border reconstruction of the Sutorina exit of Bosnia and Herzegovina to the Adriatic Sea by using old maps. (pdf, 580 kB) In: ddomusic.com. 8. Juli 2011, abgerufen am 25. April 2013 (englisch).
  2. B. Gagula: Čija je Sutorina? In: Trebinje Danas. 26. September 2011, archiviert vom Original am 30. April 2012; abgerufen am 26. April 2013 (kroatisch).
  3. B. Gagula: Grenzvertrag Montenegro-Bosnien in Wien unterzeichnet. In: Salzburger Nachrichten. 26. August 2015, abgerufen am 1. September 2015.
  4. Становништво, национална или етничка припадност, подаци по насељима, Републички завод за статистику, Band 1. Podgorica, September 2004, ISBN 86-84433-00-9.