Der Begriff Substratfresser bezeichnet einen Ernährungs- bzw. Lebensformtypus[1] von Tieren. Substratfresser leben im Benthal, Wattboden, Schlamm, Humus oder Weichboden[2] und ernähren sich vom Detritus in diesem Substrat. Angehörige dieses Lebensformtypus fressen sich durch ihr Nahrungssubstrat und scheiden alles Unverdauliche wieder aus. Zu dieser Gruppe gehören viele Würmer, Herzigel, Seegurken und andere wirbellose Tiere.[3] Allgemein bekannt gilt die substratfressende Lebensweise der Regenwürmer. Auch viele Engerlinge wie die Larven des Heiligen Pillendrehers leben als Substratfresser in ihrer Dungkugel.

Regenwürmer in großer Zahl auf dem Waldboden
Ein brutfürsorgender Pillendreher Scarabaeus laticollis mit Dungkugel

Substratfresser zählen zu den Nahrungsspezialisten. Viele wie kleine Wenigborster gehören der Meiofauna an.[4] Größere Bewohner des Benthal werden dem Makrozoobenthos zugeordnet.[5]

Bedrohungen für Substratfresser stellen dar alle Veränderungen der Bodenbeschaffenheit wie Trockenzeiten, längerfristige Flutungen, Bodenversiegelungen, Errichten von Stauseen, Eindeichung von Wattflächen, Klimaveränderungen.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lexikon der Biologie: Lebensformtypus, 1999, eingesehen am 24. November 2022.
  2. Werner Katzmann: Bemerkungen zur Systematik, Ökologie und Tiergeographie der mitteladriatischen Weichbodenpolychaeten. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Serie B für Botanik und Zoologie, Band 84, 1980, S. 87—122 (PDF).
  3. Jens Bohn: Beiträge zur Taxonomie und Biogeographie von Holothurien und Crinoiden (Echinodermata) der Südhemisphäre. Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität, München, 2009 (PDF).
  4. E. Meyer: Mesofauna. In: Bodenbiologische Arbeitsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg, 1993, S. 312—320.
  5. Fritz Gosselck, Holger Schabelon: Aktueller Zustand und historische Entwicklung des Makrozoobenthos und des Makrophytobenthos des Oderästuars - Ein Überblick. In: IKZM-Oder Berichte, Nr. 36, 2007 (PDF).
  6. Karsten Reise: Die verschwommene Zukunft der Nordseewatten. In: Klimaänderung und Küste. Springer, Berlin, Heidelberg, 1993, S. 223—229 (PDF).