Stubenberg (Niederbayern)

Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn

Stubenberg ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ering.

Wappen Deutschlandkarte
Stubenberg (Niederbayern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Stubenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 19′ N, 13° 4′ OKoordinaten: 48° 19′ N, 13° 4′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Ering
Höhe: 425 m ü. NHN
Fläche: 18,19 km2
Einwohner: 1412 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94166
Vorwahl: 08571
Kfz-Kennzeichen: PAN, EG, GRI, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 77 147
Gemeindegliederung: 70 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hofmark 14
94166 Stubenberg
Website: www.stubenberg.de
Erster Bürgermeister: Willibald Galleitner (FW (Freie Wähler Stubenberg e.V.))
Lage der Gemeinde Stubenberg im Landkreis Rottal-Inn
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Karte
Pfarrkirche von Stubenberg
Rathaus von Stubenberg

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Stubenberg liegt im Landkreis Rottal-Inn, Bezirk Niederbayern, in einem kleinen Seitental des Inns etwa 8 km nordöstlich von Simbach bzw. 9 km von Braunau, 21 km südwestlich der Kreisstadt Pfarrkirchen und 25 km südwestlich von Pocking. Die jetzige am Ort vorbeiführende B 12 soll zur A 94 ausgebaut werden, welche Passau (50 km) mit der Landeshauptstadt München (130 km) verbinden wird. Die nächstgelegene Bahnstation befindet sich in Simbach am Inn.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 70 Gemeindeteile:[2][3]

Außerdem gibt es die Wohnplätze Berghäusl, Steindobl und Steinhögl.

Es gibt nur die Gemarkung Stubenberg.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Erste Inhaber der Ortschaft Stubenberg waren die Closen, von denen sich nachweisbar ein Zweig im Jahre 1401 nach Stubenberg benannte. Im Jahre 1512 verkauften die Closen die geschlossene Hofmark Stubenberg an die Baumgarten, die im Jahre 1560 auch die Hofmark Prienbach besaßen. Der Ort war aber Teil des Kurfürstentums Bayern. Ab 1722 blühte in Stubenberg vorübergehend eine Marienwallfahrt. Die Burg wurde 1743 im Österreichischen Erbfolgekrieg zerstört und im Jahr 1800 ganz abgebrochen. Lediglich ein Turmreststück, das in ein Bauernhaus eingebaut wurde, blieb erhalten.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde geschaffen.

Verwaltungsgemeinschaft Bearbeiten

Die Verwaltungsgemeinschaft mit Ering ist eine Folge der Gebietsreform in den Jahren 1970 bis 1972.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1305 auf 1377 um 72 Einwohner bzw. um 5,5 %.

  • 1840: 0828 Einwohner
  • 1871: 1004 Einwohner
  • 1900: 1073 Einwohner
  • 1925: 1181 Einwohner
  • 1950: 1591 Einwohner
  • 1961: 1270 Einwohner
  • 1970: 1191 Einwohner
  • 1987: 1307 Einwohner
  • 1991: 1340 Einwohner
  • 1995: 1323 Einwohner
  • 2000: 1402 Einwohner
  • 2005: 1454 Einwohner
  • 2010: 1418 Einwohner
  • 2015: 1373 Einwohner

(Quelle unter[4])

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei/Liste Sitze
2020[5] 2014
Bürgerliste Stubenberg 10 8
Bunte Bürgerliste – Interessengemeinschaft Stubenberg – Fürstberg – Prienbach 2
Freie Wähler Stubenberg 4

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Willibald Galleitner (Freie Wähler Stubenberg).

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Stubenberg
Blasonierung: „In Blau aus einem silbernen Flechtwerkszaun, der mit einem roten Ochsenkopf belegt ist, wachsend ein silberner Löwe.“[6]
Wappenbegründung: Der Löwe steht für das bayrische Wappentier, das Silbergeflecht für die Grenze zu Österreich, den Inn. Der rote Ochsenkopf steht für das Gemeindegebiet, deren Bürger überwiegend aus der Landwirtschaft und Rinderzucht ihren Lebensunterhalt verdienten. Das Gemeindewappen von Stubenberg erinnert in seiner Gestaltung an das Familienwappen der einst ebenfalls in dieser Gegend ansässigen Grafen von Paumgarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Um 1800 entstanden die Stubenberger Liederbücher mit geistlichen und weltlichen Gesängen. Unter dem Titel „Stubenberger Handschriften“ sind die Liederbücher veröffentlicht[7].

Die mittelalterliche Pfarrkirche St. Georg und Urban aus der Zeit um 1470 wurde nach dem Brand von 1743 im Inneren barockisiert. Dabei baute man als nördliches Seitenschiff die Frauenkapelle an. Der barocke Hochaltar wurde 1978 aufgestellt.[8] Er enthält eine gotische Figur des hl. Georg. Die Seitenaltäre sowie die Kanzel entstanden um 1770. Die Fresken aus dem Jahr 1773 stammen von Carl Johann Gasteiger.

In der Frauenkapelle befindet sich das Gnadenbild, eine Marienstatue mit Kind aus der Zeit um 1600. Die Wallfahrt, an die ein Mirakelbuch aus dem 18. Jahrhundert erinnert, ist weitgehend eingeschlafen. Sehenswert sind auch die 16 Grabdenkmäler aus rotem Marmor aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Die Pfarrkirche St. Stephan in Prienbach dürfte im späten 15. Jahrhundert errichtet worden sein. Sie besitzt ein Netzrippengewölbe und einen um 1680 entstandenen barocken Hochaltar mit Viersäulenaufbau.

Meteorit Bearbeiten

2016 fiel in der Nähe des Ortes ein 1473 Gramm schwerer Steinmeteorit des Typs LL6. Er wurde unter dem offiziellen Namen Stubenberg registriert.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 57 und im Bereich Handel und Verkehr 86 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 415. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 60 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1205 ha, davon waren 834 ha Ackerfläche und 369 ha Dauergrünfläche.

Bildung Bearbeiten

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 25 Kindergartenplätze mit 32 Kindern (Stand: 1999)
  • Grundschule Prienbach in der Schulstraße 2 mit 66 Schülern und vier hauptamtlichen Lehrkräften (Stand: 2017/2018).[10]

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Adalbert Braun (1843–1915), Landwirt und Politiker, Mitglied des Bayerischen Landtags
  • Josef Braun (1892–1971), Politiker, Bürgermeister von Stubenberg, Mitglied des Bayerischen Landtags
  • Gottfried Loher (1914–1995), Landwirt und Politiker, Mitglied des Bayerischen Landtags
  • Rudolf Schlögl (* 1955), Historiker und Hochschullehrer

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stubenberg (Niederbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Stubenberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  3. Gemeinde Stubenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Januar 2022.
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Statistik kommunal 2013. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Gemeinde Stubenberg. München. 2014.
  5. wahl.info: Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Stubenberg 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  6. Eintrag zum Wappen von Stubenberg (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Der niederbayerische Heimatforscher Willibald Ernst (ausführlicher Artikel in Niederbayern-Wiki; 17. April 2022 [1]) hat die Liederbücher transkribiert und ediert.
  8. Genannt werden als früherer Standort dieses Altares die Portenkirche von Kloster Aldersbach rottal-inn.de (Memento vom 16. Juni 2007 im Webarchiv archive.today), die Portenkirche Fürstenzell (Die deutschen Wallfahrtsorte, Pattloch Verlag, 2. Aufl. 1991) und Heining[2].
  9. Stubenberg. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 30. Juni 2020.
  10. Grundschule Prienbach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 13. Juni 2019.