Street Parade

weltweit grösste Technoparty in Zürich

Die Street Parade ist eine Technoparade in Zürich, die am Zürichsee entlangführt. Sie ist die grösste Techno-Party der Welt und auch die grösste jährlich wiederkehrende Veranstaltung und nach dem Züri Fäscht die zweitgrösste Veranstaltung in der Stadt Zürich sowie das fünftgrösste Musikfestival der Welt.

Street Parade
Stadt Zürich
Letzte Austragung 12. August 2023
Dauer 1 Tag
Budget 3.5 Millionen Schweizer Franken[1]
Eintritt Gratis
Organisator Verein Street Parade Zürich
Website www.streetparade.com
Besucherrekord 1'100'000 Besucher (2018)[2]
Grösse Zweitgrösste Veranstaltung der Schweiz,
grösstes Technofestival der Welt
Vorgänger/
frühere Namen
* 1992: Demonstration für Liebe, Friede,
Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz
  • 1993–heute: Street Parade
Route Bellerivestrasse → Utoquai → General-Guisan-
Quai → Quaibrücke → Mythenquai
Die aktuelle Route (orange­farbene Linie) führt von der Ost- zur Westseite des Zürichsees.
Lovemobiles auf der Quaibrücke – Streetparade 2013

Die Street Parade wird in der Regel am zweiten Samstag im August durchgeführt.

Chronologie Bearbeiten

Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz Bearbeiten

Jahr Teilnehmer[2] Wetter[2] Motto[2] Lovemobiles[2]
1992 1000 Sonne/Wolken 18 °C Demonstration für Liebe, Friede,
Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz
7
1993 10'000 Sonne/Regen 13 °C 13
1994 40'000 Sonne 18 °C 12
1995 120'000 Sonne 25 °C 22
1996 350'000 Sonne 28 °C The Rave-olution continues 22
1997 475'000 Sonne 29 °C 29
1998 450'000 Sonne 28 °C It’s All In Your Hands 30
1999 550'000 Sonne 30 °C More than words 29
2000 750'000 Sonne 32 °C Believe in love 29
2001 1'000'000 Sonne 21 °C Love, Freedom, Tolerance 31
2002 650'000 Regen 17 °C PEACE! 29
2003 900'000 Sonne 37 °C Let the sun shine 25
2004 950'000 Sonne/Wolken 27 °C Elements of culture 31
2005 900'000 Sonne/Wolken 23 °C Today is tomorrow 32
2006 800'000 Sonne/Regen 17 °C Move your mind 30
2007 800'000 Sonne/Wolken 23 °C Respect 23
2008 820'000[3] Sonne/Wolken 24 °C Friendship 27
2009 600'000 Regen 22 °C Still have a dream! 26
2010 650'000 Regen 23 °C Celebrate the Spirit of Street Parade 30
2011 900'000 Sonne 26 °C 20 Years Love, Freedom, Tolerance & Respect 29
2012 950'000 Sonne 25 °C Follow your Heart 28
2013 950'000 Sonne 25 °C Dance for Freedom 27
2014 950'000 Sonne, Gewitter 25 °C Enjoy the Dancefloor—and save it 27
2015 1'000'000 Sonne 32 °C Magic Moments 27
2016 900'000 Sonne 28 °C Zurich is unique 27
2017 900'000 Stark bewölkt 22 °C Love never ends 25
2018 1'100'000 Sonne 25 °C Culture of Tolerance 28
2019 850'000 Wolken/Sonne 22 °C Colours of Unity 28
2020 abgesagt wegen COVID-19-Pandemie
2021 abgesagt wegen COVID-19-Pandemie
2022 900'000[4] Sonne 28° C «THINK.» 26
2023 920'000 Sonne/Wolken 29° C I wish 29

Die erste Street Parade fand am 5. September 1992 statt, initiiert vom Mathematik-Studenten Marek André Krynski und offiziell bewilligt als Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz. Der erste Street Parade-Flyer wurde von DJ Viola gestaltet. Es nahmen damals um die 1000 bis 2000 Personen teil, die hinter den zwei Lovemobiles hertanzten. Heute zählt die Street Parade jeweils bis zu einer Million Menschen und ist für die Zwingli-Stadt ein nennenswerter Wirtschaftsfaktor geworden.[5]

1992 bis 1994 Bearbeiten

1992 führte die Paraderoute dem Limmatquai und ein Stück weit der Bahnhofstrasse entlang: Start war am Hechtplatz, mit Marschroute über Limmatquai, Rudolf-Brun-Brücke, Uraniastrasse in die Bahnhofstrasse bis Bärengasse und Ziel am Basteiplatz. Einem der beiden Mobiles ging mitten im Umzug der Strom aus, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Eine Gegendemo aus der Hausbesetzerszene, welche verärgert war, dass ihre Demo nicht bewilligt wurde, wurde von der mit Schlagstöcken und Schutzschilden bewehrten Polizei vom Umzug ferngehalten. Vor allem an der Bahnhofstrasse schlossen sich viele junge Menschen spontan den Techno-Tänzern an. Am Abend fand dann die erste Rave-Party «Energy» mit rund 6000 Personen in der SRO-Kugellagerfabrik in Oerlikon statt.

1993 (28. August) nahmen schon 10'000 Raver teil; die Parade wurde bekannt und zu einem Grossanlass.

1994 verbot der Zürcher Polizeivorstand Robert Neukomm (SP) die Street Parade. Die Street Parade sei zu gross, zu laut und verschmutze die Strassen. Zudem interessiere sie nur einen unwesentlichen Teil der Bevölkerung. Neukomm schrieb in seiner Ablehnung des Gesuchs auch (Zitat), «dass die Innenstadt für solche Grossanlässe völlig ungeeignet ist». Es gab Pressekonferenzen von Marek Krynski und seinem Anwalt Christian Widmer, der einen 19-seitigen Rekurs verfasste – und vor dem Zürcher Stadthaus fanden an vier aufeinanderfolgenden Mittwochen (während der Tagungen des Stadtrates) Pro-Street-Parade-Demonstrationen statt. Neukomm blieb zuerst bei seiner Ablehnung, bezeichnete die Initianten als «unwichtiges Grüppchen» und schlug schliesslich in einem Interview vor, die Street Parade solle doch in Bern oder Basel stattfinden. Die grüne Politikerin Monika Stocker sekundierte als Vorsteherin des Sozialdepartements Neukomm und wies zusätzlich auf die grosse Drogengefahr hin, welche ihrer Meinung nach von der Street Parade ausgehe. Doch eine klare Mehrheit der Bevölkerung sah keinen Grund für ein Verbot und empfand dieses auch als unfair gegenüber anderen in Zürich durchgeführten traditionellen Anlässen wie dem Sechseläuten, Seenachtsfest, Umzügen an der Fasnacht oder den 1.-Mai-Grossdemonstrationen. Wegen anhaltender starker Proteste aus der Techno-Szene, der Bevölkerung und dem Rummel in den Medien, zog die Stadtregierung gesellschaftspolitisch ihr Verbot zurück, machte allerdings neue Auflagen zur Durchführung, Lärmemissionen, Abfall und Sicherheit. Die Route der Parade vom 13. August wurde verlegt und ging nun vom Mythenquai in Wollishofen rund um das Seebecken des Zürichsees über die Quaibrücke bis zur Hornbachstrasse im Seefeldquartier.

Rückblickend betrachtet gab das Verbot von Neukomm und die daraus resultierende öffentliche Diskussion und Solidarisierung der Street-Parade-Community entscheidenden Aufschwung. Die Zeiten des spontanen Underground-Raves waren allerdings dadurch vorbei. Einige Leute der «ersten Stunde» – wie auch DJ Viola – hatten Mühe mit der Professionalisierung und Kommerzialisierung. Sie zogen sich von der Street Parade zurück. 1994 wurde zum ersten Mal eine CD veröffentlicht mit dem Namen Energy 94 Streetparade – The Disc.

1995 bis 1999 Bearbeiten

  • 1995 nahmen bereits 150'000 Raver aus dem In- und Ausland teil. Erstmals erschien mit der Doppel-CD Street Parade 95 eine eigenständige CD zur Parade.
  • 1996 gründet Marek Krynski zusammen mit Barbara Suter und Christoph Soltmannowski den Verein Street Parade Authorities, der den Anlass fortan organisiert. Die Parade hat heute zwar den Charakter eines Volksfestes, juristisch gilt sie aber immer noch als politische Demonstration. Dies erspart den Veranstaltern unter anderem die Sicherheitskosten, die die Stadt übernimmt. Erstmals trat das fortan offizielle Logo der Street Parade in Erscheinung, ein stilisiertes P in einem Stern.
  • 1998 erschien erstmals nach der Street Parade eine Live-CD, die von einem Lovemobile direkt aufgenommen wurde. Nebst der Musik hört man darauf auch die im Hintergrund johlende und feiernde Menge.
  • 1999 ging zum ersten Mal Radio Street Parade auf Sendung. Es sendete jeweils rund zwei Wochen und ein paar Tage oder Wochen nach der Street Parade Technomusik, elektronische Tanzmusik sowie Interviews mit DJ und Musikern und brachte Berichte rund um den Anlass.

2000 bis 2009 Bearbeiten

 
Während der 13. Street Parade im Jahr 2004 auf der Quaibrücke
 
Treiben auf dem See an der 12. Street Parade im Jahr 2003
 
14. Street Parade 2005
  • 2000 Unter dem Motto «believe in love» wurde die Street Parade erstmals vom Schweizer Fernsehen SF 1, 3sat und Tele24 live übertragen. Der deutsche Musiksender VIVA zeigte in der nachfolgenden Woche zweistündige Zusammenfassungen.
  • 2001 erreichte sie mit mehr als einer Million teilnehmender Raver einen Rekord. Damit trat die Zürcher Street Parade erstmals aus dem Schatten der Berliner Loveparade, die in diesem Jahr gegen 1 Million Teilnehmer hatte.
  • 2002 regnete es in Strömen, was sich teilweise auf die Stimmung niederschlug.
  • 2003 nahmen erneut 900'000 Menschen an der Parade teil. Erstmals zog die Street Parade nicht wie in den Vorjahren vom Mythenquai zum Seefeldquartier, sondern in umgekehrte Richtung. Diese Änderung wurde einerseits aus Lärmschutzgründen durchgeführt, da am Seefeldquartier mehr Leute wohnen, andererseits, weil sich den Lastwagen (Lovemobiles) in Wollishofen bessere Routen zum Wegfahren bieten.
  • 2004 erreichte die Street Parade erneut fast 1'000'000 Teilnehmer.
  • Nachdem Radio Street Parade in finanzielle Nöte geraten war, wurde der Sendebetrieb 2005 vom Zürcher Lokalradiosender Energy Zürich und der Gratiszeitung 20 Minuten gerettet. Auch wurde zum ersten Mal von den offiziellen Getränkelieferanten der Parade Bier verkauft. Vielerorts war daraufhin zu hören, dass dadurch die Stimmung teilweise aggressiver gewesen sei als sonst an einer Street Parade üblich.
  • 2006 fand die Street Parade unter dem Motto Move your mind statt. Trotz Wolkenfeldern und wiederholten Schauern erreichte die Teilnehmerzahl 800'000. Der niederländische Veranstalter Q-Dance stellte eine Bühne, wo weltweit bekannte DJs aus der Hardstyleszene auflegten. Q-Dance zog sich später nach Streitigkeiten mit dem Veranstalter der Streetparade zurück. Die Street Parade gilt zunehmend als Volksfest. Sehr viele Besucher auf der Strasse folgten dem diesjährigen Motto unverkleidet. Gegenüber dem Vorjahr registrierten Polizei und Sanität einen höheren Alkohol- und Drogenkonsum.
  • 2007 fand die Street Parade am Samstag, 11. August zum 16. Mal statt, unter dem Motto «Respect!» für ein gewaltfreies Miteinandersein. Insgesamt legten über 200 DJs auf, unter ihnen auch DJ Paul van Dyk aus Deutschland, Nummer 1 im weltweiten DJ-Ranking. Mit rund 800'000 Ravern nahmen etwa gleich viele wie im vergangenen Jahr teil. Negativ in die Schlagzeilen kam die Street Parade wegen eines Tötungsdelikts mit einem Messer, ein 17-Jähriger erstach einen 18-Jährigen und verletzte einen weiteren Mann schwer.[6]
  • 2008 fand die Street Parade am 9. August statt. Damit sich die Auswüchse des Vorjahres nicht wiederholen, drängte die Stadt Zürich bei den Organisatoren auf eine Reihe von Massnahmen, von denen sie sich eine dämpfende Wirkung erhofft. Um die Innenstadt zu beruhigen, wurde zudem den dortigen Gastwirtschaften keine Sonderbewilligung mehr für zusätzliche Bartheken auf öffentlichem Grund erteilt. Des Weiteren werden im Freien keine Lautsprecheranlagen mehr geduldet, und die Freinacht galt nur im Innern der Lokale.[7] So wurde auch die nicht direkt mit der Street Parade zusammenhängende Mainstation-Party im Hauptbahnhof nur noch bis Mitternacht bewilligt und nicht mehr bis 6 Uhr morgens wie in den Vorjahren. Mit dem Motto Friendship rief die Street Parade zu friedlichem und verantwortungsbewusstem Umgang mit Mitmenschen und der Umwelt auf.
  • 2009 besuchten trotz Dauerregen, Kälte und Schweinegrippe-Warnungen rund 600'000 Personen die Street Parade. Wegen des schlechten Wetters musste die Sanität jedoch vermehrt Personen behandeln, die aufgrund durchnässter Kleidung oder zu knapper Kostüme akut unterkühlt waren.[8]
Ausserdem äusserten im Vorfeld des Anlasses einige Medien Bedenken, eine Massenveranstaltung wie die Street Parade könnte die Verbreitung der Schweinegrippe-Pandemie in der Schweiz begünstigen.[9][10][11]
Das Motto der Street Parade 2009 lautete «Still have a dream», zudem fand 2009 die Mainstation-Party zum letzten Mal statt.

Seit 2010 Bearbeiten

  • Die Street Parade 2010 fand am 14. August unter dem Motto «Celebrate the Spirit of Street Parade» statt. Laut dem Schweizer Privatradiosender Radio 1 nahmen gemäss Aussagen der Veranstalter etwa 650'000 Personen teil. Die Organisatoren führten die leichte Zunahme von Teilnehmern gegenüber dem Vorjahr trotz schlechter Wetterprognosen auf vermehrte Medienberichterstattung über die Street Parade im Zusammenhang mit dem Unglück bei der Loveparade 2010 in Duisburg zurück. Im Gedenken an die Opfer wurde um 17 Uhr eine Schweigeminute eingelegt. Wettermässig herrschte eine ziemlich grosse Unsicherheit. Die kurzfristigen Prognosen waren schlecht, ab 15 Uhr war Regen angesagt und für die folgende Nacht waren grosse Regenmengen angekündigt. Der Start des Umzugs wurde deswegen kurzfristig um eine Viertelstunde vorverschoben. Der Dauerregen setzte jedoch erst um etwa 19 Uhr ein, die Temperatur war zuvor immer über 20 °C. Obwohl der Regen verhältnismässig warm war und viele Teilnehmer ihre «Wetterfestigkeit» bewiesen, zog es eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmern vor, die Veranstaltung frühzeitig zu verlassen, was sich spürbar auf die Gesamtstimmung gegen Schluss auswirkte.
     
    Street Parade 2013 am Bellevue, Opernhaus im Hintergrund
  • Die Street Parade 2011 fand am 13. August 2011 unter dem Motto «20 Years Love, Freedom, Tolerance & Respect» statt. Zum Jubiläum tanzten bei schönem Wetter gemäss Veranstalter rund 900'000 Raver.[12] Im Vorfeld versicherten sich die Veranstalter erstmals gegen Schlechtwetter.[13] Der Schweizer DJ Energy legte an der Parade auf, in der Nacht darauf verstarb er an einer Überdosis Medikamenten.[14][15]
  • Am 11. August 2012 fand die Street Parade 2012 unter dem Motto «Follow your heart» bei sonnigem Wetter und über 25 °C statt. Auf der Centre Stage traten unter anderem Swedish-House-Mafia-Mitglied Steve Angello, dessen Bruder An21 (zusammen mit Max Vangeli), Fedde Le Grand und Ferry Corsten auf. Auf dem Bürkliplatz wurde die Future Sound Stage aufgebaut, an der unter anderem Pendulum und Fritz Kalkbrenner spielten. Kritik wurde vor allem nach dem Event in Form von Facebook-Kommentaren und Twitter-Mitteilungen geäussert, da an den Bühnen und auch an der Centre Stage die Soundanlage zu leise für die grosse Menschenmenge war. Auch Steve Angello als Mainact des Abends kritisierte den Veranstalter stark und zeigte sich deutlich genervt über das Soundsystem.
 
Junge, auf Schultern getragene Frau an der Street Parade 2013
  • Am 10. August 2013 fand die Street Parade 2013 unter dem Motto «Dance for Freedom» bei sonnigem Wetter und über 25 °C statt.
  • 2014 fand mit 950'000 Besuchern[16] die Street Parade am 2. August und somit am ersten und nicht wie üblicherweise am zweiten Augustwochenende statt.[17] Entgegen den Wettervoraussagen, die Regen prognostizierten, blieb es den ganzen Tag sonnig bei leichter Bewölkung und rund 25 °C. Erst gegen 21 Uhr setzte dann doch noch Regen ein.[18]
  • Wegen Bauarbeiten an der Quaibrücke und am Bellevue fand die Street Parade 2015 erst am letzten Augustwochenende, dem 29. August 2015, statt.[17][19] Bei heissem Wetter nahmen rund eine Million Personen teil.
  • 2016 fand die Streetparade am 13. August statt und hatte rund 900'000 Besucher.
  • 2017 fand die Future Sound of Egypt 500 als ein Teil der Street Parade, am 12. August statt mit Grössen wie Aly & Fila, Madwave, The Thrillseekers, M.I.K.E. und Stoneface & Terminal.[20]
 
Street Parade 2023 in Zürich (Peter Arnold).

2020 musste die Street Parade, die am 8. August hätte stattfinden sollen, wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt werden.[21] Auch 2021 wurde die Street Parade, die am 14. August hätte stattfinden sollen, wegen der Pandemie abgesagt.[22][23] 2022 konnte die Street Parade wieder wie geplant durchgeführt werden und lockte nicht ganz eine Million Besucher an. 2023 war der Besucheraufmarsch an der 30. Street Parade etwa gleich gross. Erstmals hatte mit Bundespräsident Alain Berset ein Bundesrat an der Street Parade teilgenommen.[24]

Kritik Bearbeiten

Alternativen Bearbeiten

Seit 1996 findet als Alternative zur Street Parade am selben Tag die Antiparade in Zürich statt. Die Gegenparade richtet sich gegen die zunehmende Kommerzialisierung der Clubkultur, die Ziele ähneln damit denen der Fuckparade in Berlin.[25][26]

In der Roten Fabrik findet analog zur Energy auch die Lethargy statt.

Sicherheit und gesundheitliche Risiken Bearbeiten

Die Sicherheit ist nicht nur auf den friedlichen Verlauf dieser Tanzparade zurückzuführen, sondern vor allem auch auf die vielfältigen und ausgewogenen Präventionskonzepte zur Minderung der gesundheitlichen Risiken. An der Love Parade in Berlin mussten in den letzten Jahren jeweils in Relation zur Teilnehmerzahl weit mehr Personen (fünfmal bis zehnmal so viele) von der Sanität behandelt werden und in Krankenhäuser eingeliefert werden als dies an der Street Parade der Fall ist.[27][28] An der Loveparade 2010, die in Duisburg stattfand, kam es zu einer Tragödie, wo in einem Menschengedränge 21 Personen ums Leben kamen; laut Veranstalter führte dieses Ereignis bis auf Weiteres zum Aus für die Loveparade. Obwohl in Zürich ganz andere Verhältnisse als in Duisburg herrschen und ein ähnlicher Vorfall kaum vorstellbar wäre, wurden auch hier die Sicherheitsvorkehrungen aus diesem Anlass erneut überprüft und in einigen Punkten angepasst.

Abfall und Entsorgung Bearbeiten

 
Abfallberge im Morgengrauen nach der Street Parade 2011

Jedes Jahr fallen durch das Strassenfest innerhalb weniger Stunden viele Tonnen von Abfall an. Nach der Street Parade 2011 räumten die Stadt Zürich und private Entsorgungsunternehmen rund 88 Tonnen Abfall weg.[29] Die Koordination und Zusammenarbeit zwischen Veranstalter und Entsorgungsamt hat sich im Laufe der Jahre eingespielt. Vor dem Ende der Party wird damit begonnen, die Umzugsstrecke von angefallenem Abfall zu säubern. Meist dauern die Aufräumarbeiten bis in den nächsten Tag hinein. Um auch den Uringeruch zu beseitigen, wird ein aromatisiertes Desinfektionsmittel eingesetzt.[30]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Street Parade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Florian Schoop, Jan Hudec, Dominique Zeier, Tobias Sedlmaier: Street Parade Zürich 2017: Schwerer Vorfall überschattet Street Parade. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. August 2017, abgerufen am 15. August 2017.
  2. a b c d e Street Parade History (Memento vom 31. August 2011 im Internet Archive) aufgerufen am 2. August 2014.
  3. tagesanzeiger.ch: Zürich im Techno-Fieber, vom 10. August 2008.
  4. 29. Street Parade - 900'000 Menschen tanzen durch Zürichs Strassen. 13. August 2022, abgerufen am 13. August 2022.
  5. Corsin Zander: Grösstes Zürcher Nullsummenspiel. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. August 2013, abgerufen am 12. April 2023.
  6. Street Parade-Messerstecher zu Höchststrafe verurteilt. In: nzz.ch vom 6. November 2008.
  7. Die Street Parade soll leiser und nüchterner werden. NZZ vom 5. August 2008.
  8. 20min.ch: Hunderttausende trotzten dem Regen. vom 8. August 2008.
  9. Archivierte Kopie (Memento vom 2. August 2009 im Internet Archive)
  10. Archivierte Kopie (Memento vom 2. August 2009 im Internet Archive)
  11. tagesanzeiger.ch
  12. 900'000 Raver tanzen ums Seebecken in: Tages-Anzeiger vom 13./14. August 2011.
  13. Street Parade ist erstmals gegen Regen versichert in: 20 Minuten vom 7. August 2011.
  14. DJ Energy ist tot in: 20 Minuten vom 14. August 2011, abgerufen am 14. August 2011.
  15. Das Obduktions-Ergebnis: Daran starb DJ Energy. In: Blick.ch. 18. März 2012, abgerufen am 9. August 2013.
  16. 950'000 feiern in Zürich eine bunte, fröhliche Megaparty. In: Blick (Zeitung). 2. August 2014, abgerufen am 3. August 2014.
  17. a b Nach der Feier ist vor dem Rave in: Neue Zürcher Zeitung vom 2. August 2011, abgerufen am 3. August 2011.
  18. Von der Street Parade zur Regen-Party. In: Der Bund. 2. August 2014, abgerufen am 3. August 2014.
  19. Street Parade rollt 2015 erst Ende August. In: 20 Minuten. 14. April 2014, abgerufen am 3. August 2014.
  20. DVineInc: Future Sound Of Egypt 500 at Street Parade (12.08.2017) @ Zurich, Switzerland. In: TranceAttack. 17. August 2017, abgerufen am 21. Februar 2019 (amerikanisches Englisch).
  21. Ein Sommer ohne Street Parade. In: streetparade.com. 29. April 2020, abgerufen am 30. April 2020.
  22. Street Parade 2021 ist abgesagt. In: tagesanzeiger.ch. 27. Mai 2021, abgerufen am 8. August 2021.
  23. Street Parade 2021 wird nicht verschoben. In: telezueri.ch. Abgerufen am 8. August 2021.
  24. 30. Ausgabe - 920'000 Menschen feiern an der Street Parade – die Bilanz. In: SRF. 12. August 2023, abgerufen am 13. August 2023.
  25. Die Antiparade – Umzug der Nerds. Neue Zürcher Zeitung, 15. August 2011, abgerufen am 9. August 2016.
  26. Der Umzug der Orthodoxen. Tages-Anzeiger, 15. August 2010, abgerufen am 9. August 2016.
  27. H. Cousto: Love Parade 2002 − Weniger Besucher − erhöhtes Unfallrisiko (Love Parade 1989–2002 und Street Parade 1992–2001 im Vergleich)
  28. Sicherheit an Tanzparaden − Loveparade und Street Parade im Vergleich; Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin, Pressemitteilung vom 15. August 2006 zur Sicherheit an Tanzparaden
  29. 88 Tonnen Abfall nach der Street Parade. In: Regionaljournal Zürich Schaffhausen. 15. August 2011.
  30. Tagesanzeiger am 29. Juni 2010: Zürich kämpft gegen die Urin-Seen. Abgerufen am 14. September 2011.