Steingarten (Gemeinde St. Jakob in Defereggen)

Einzelhof in der Fraktion Oberrotte, Gemeinde St. Jakob in Defereggen

Steingarten ist ein Einzelhof der Fraktion Oberrotte in der Gemeinde St. Jakob in Defereggen im Defereggental (Osttirol).

Steingarten (Einzelhof)
Steingarten (Gemeinde St. Jakob in Defereggen) (Österreich)
Steingarten (Gemeinde St. Jakob in Defereggen) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Lienz (LZ), Tirol
Pol. Gemeinde St. Jakob in Defereggen
Ortschaft Oberrotte
Koordinaten 46° 54′ 59″ N, 12° 19′ 15″ OKoordinaten: 46° 54′ 59″ N, 12° 19′ 15″ Of1
Höhe 1460 m ü. A.
Einwohner der stat. Einh. 8 (1981)
Postleitzahl 9963f1
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk St. Jakob in Defereggen (70724 000)
Bild
Der Einzelhof Steingarten mit Wassermühle und Wegkreuz
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS

Geographie Bearbeiten

Steingarten liegt am sonnenseitigen Abhang des Weißen Beils rund 70 Meter über der Schwarzach linksseitig bzw. östlich des Steinerbachs. Steingarten besteht aus einem Wohnhaus, einer Wassermühle sowie Nebengebäuden. Zum Ensemble gehört auch ein Wegkreuz. Steingarten ist die einzige Siedlung der Oberrotte östlich des Steinerbachs. Benachbarte Siedlungen sind der Einzelhof Neugarten im Osten, das Dorf St. Jakob in Südosten, Unterstein im Süden, Jesach im Westen und Ede im Norden.

Geschichte Bearbeiten

Die Besiedelung von Steingarten geht auf die salzburgerische Schwaige (Urhof) Jesach, auch Unter- oder Niederjesach, zurück. Die Schwaige bildete zusammen mit der Schwaige Ede eine Enklave im görzischen Teil des Defereggentals und gehörte staatlich zum Erzstift Salzburg und kirchlich bis 1669 zum Vikariat St. Veit. Die Schwaige Niederjesach wurde oftmals auch als Schwaige Stein bezeichnet und in Ober- und Unterstein unterteilt. Während Oberstein (Steingarten) unter einem schützenden Granitfelsen situiert wurde, musste Unterstein auf Grund der gefährdenden Ausbrüche des Steinerbachs etwas westlich von diesem angelegt werden. Im Urbar des zuständigen salzburgischen Amtes Windisch Matrei war die Steinerschwaige 1644 an Christian und Urban Jesach frei gestiftet. Das Zehenturbar von St. Veit nennt 1673 Niklas Steiner und Gall Asamer zu je einem Fünftel als Besitzer von Stein, der übrigen Teil gehörte Simon Steiner. Nach dem salzburgischen Steuerbuch war Christian Steiner um 1780 in Oberstein angestiftet, ab 1811 war hier die Familie Kröll ansässig.[1]

Steingarten wird von der Statistik Austria bis 1961 nicht separat ausgewiesen, sondern bei der Oberrotte oder 1923 vermutlich bei Jesach miteingerechnet.[2] 1961 wird Steingarten erstmals als Einzelhof mit sieben Einwohnern genannt,[3] 1971 lebten hier fünf Personen,[4] im Jahr 1981 waren es acht Bewohner.[5] Danach wird Steingarten nicht mehr in den Ortsverzeichnissen separat ausgewiesen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Ladstätter: Die Namen der Schwaigen und Familien in Defereggen. Die Schwaigen zu Jesach In: Osttiroler Heimatblätter. Heimatkundliche Beilage des „Osttiroler Bote“. Nr. 9, 26. September 1968
  2. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Wien 1930, S. Tir. 6
  3. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961 nach dem Gebietsstand vom 1. Januar 1964. Wien 1965, S. T. 300
  4. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1971. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 12. Mai 1971. Tirol Wien 1974, S. 71
  5. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1981. Tirol. Wien 1984, S. 121

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steingarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien