Steinbachtalsperre (Rheinland-Pfalz)

Talsperre in Rheinland-Pfalz, Deutschland

Die Steinbachtalsperre in Rheinland-Pfalz liegt am Steinbach nordwestlich von Idar-Oberstein im Hunsrück, Kreis Birkenfeld. Sie wurde 1966 in Betrieb genommen und dient der Trinkwasserversorgung der Stadt Idar-Oberstein.

Steinbachtalsperre (Rheinland-Pfalz)
Blick auf den Stausee
Blick auf den Stausee
Blick auf den Stausee
Lage Landkreis Birkenfeld
Zuflüsse Steinbach
Abfluss Steinbach → Idarbach → Nahe → Rhein → Nordsee
Größere Orte am Ufer Sensweiler, Kempfeld
Größere Orte in der Nähe Idar-Oberstein
Steinbachtalsperre (Rheinland-Pfalz) (Rheinland-Pfalz)
Steinbachtalsperre (Rheinland-Pfalz) (Rheinland-Pfalz)
Koordinaten 49° 46′ 38″ N, 7° 12′ 56″ OKoordinaten: 49° 46′ 38″ N, 7° 12′ 56″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1963–1966
Höhe über Talsohle 38,5 m
Höhe über Gründungssohle 43,5 m
Höhe der Bauwerkskrone 468,50 m
Bauwerksvolumen 400.000 m³
Kronenlänge 330 m
Kronenbreite 6 m
Böschungsneigung luftseitig 1:1,75
Böschungsneigung wasserseitig 1:1,75
Betreiber Wasserzweckverband im Landkreis Birkenfeld
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 465,00 m
Wasseroberfläche 33 hadep1
Speicherraum 4,5 Mio. m³
Gesamtstauraum 4,8 Mio. m³
Einzugsgebiet 14,6 km²
Bemessungshochwasser 30 m³/s

Das Absperrbauwerk ist ein Steinschüttdamm mit einer Asphaltbeton-Außendichtung. Der Damm ist leicht gekrümmt. Der Stausee hat eine 8 m hohe Vorsperre, ebenfalls ein Damm mit Asphaltbeton-Außendichtung. Ein kleines Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 12 kW ist angeschlossen.

Die Talsperre ist eingezäunt und für die Öffentlichkeit nicht geöffnet, die Umgebung eine Wasserschutzzone. Ein Blick auf den Stausee und den Damm ist von einer 2022 errichteten Aussichtsplattform direkt neben dem ehemaligen Stauseewärter-Haus am nördlichen Ufer möglich.

Zur Trinkwasseraufbereitung wird das bereits recht saubere und weiche Wasser (1,2 dH Gesamthärte) mit Kohlensäure und Calciumcarbonat auf ca. 3 dH aufgehärtet, danach erfolgt Flockung mittels Aluminiumsulfat, Entmanganung per Kaliumpermanganat, Filtration und Desinfektion mit Chlordioxid im Wasserwerk am Fuße der Talsperre.

Die Hochwasserentlastung erfolgt durch einen Überlaufturm nahe dem linken Ufer mit einer Ablaufleistung von 42,5 m³/s.[1]

Biologen der Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, konnten 2021 in der Talsperre erstmals Edelkrebse (wissenschaftlicher Name: Astacus astacus) beobachten. Erste genetische Untersuchungen legten nahe, dass es sich bei den Tieren um einen Restbestand dieser vorher in der Region weit verbreiteten und heute im Hunsrück fast vollkommen verschwundenen Art handele, die in der Talsperre ein Refugium gefunden hätten. Für Schutz, Erhalt und Förderung des Bestandes solle die Habitatqualität in der Steinbachtalsperre verbessert werden.[2]

Der Wanderweg Köhlerpfad am Steinbach ist eine sog. Traumschleife am Saar-Hunsrück-Steig und hat eine Länge von 13 km.[3]

Steinbach Bearbeiten

Der Steinbach ist ein 5,964 km langer, linker Zufluss des Idarbaches im Einzugsgebiet der Nahe (Rhein) mit der Fließgewässerkennziffer 254164.[4] Er entspringt auf der Gemarkung von Langweiler, tritt auf der Gemarkung von Sensweiler in die Steinbachtalsperre ein, verlässt diese auf der Gemarkung von Kempfeld und mündet bei Katzenloch (Kempfeld) in den Idarbach.

Literatur Bearbeiten

  • Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland. DNK – DVWK 1987, ISBN 3-926520-00-0.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steinbachtalsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gestaltung und hydraulische Berechnung von Schachtüberfällen, Gerhard Bollrich, 29. Juli 1966, Dissertation, Technische Universität Dresden
  2. Umwelt-Campus Hochschule Trier: Seltene Großkrebse in der Steinbachtalsperre entdeckt. idw-Pressemeldung, 17. Dezember 2021 (abgerufen am 19. Dezember 2021)
  3. Traumschleife Köhlerpfad am Steinbach
  4. GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)