Steinbach (Petersaurach)

Ortsteil der Gemeinde Petersaurach

Steinbach ([ˈʃtaɪ̯nˌbax, fränkisch: Schdahmba[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Steinbach
Gemeinde Petersaurach
Koordinaten: 49° 21′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 49° 21′ 30″ N, 10° 43′ 1″ O
Höhe: 360 (359–381) m ü. NHN
Einwohner: 140 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 91580
Vorwahl: 09824
Im Ort
Im Ort

Geografie Bearbeiten

Das Dorf liegt im Steinbachtal. Dort fließt der Riedfeldgraben als rechter Zufluss in den Steinbach, der ein rechter Zufluss des Haselbachs ist. Südlich des Ortes mündet der Tiefentalgraben als rechter Zufluss in den Steinbach. Südlich schließt sich der Haslacher Wald an, 0,75 km östlich liegt die Flur Tiefental. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2246 nördlich von Bruckberg (1,3 km nordwestlich), nach Großhaslach (2,6 km südlich) und die Kreisstraße AN 17 kreuzend nach Höfstetten (2,7 km östlich).[4]

Geschichte Bearbeiten

Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurden für Steinbach elf Mannschaften verzeichnet: Vier Anwesen unterstanden dem Hofkastenamt Ansbach, ein Anwesen den Herren von Eyb zu Bruckberg, ein Anwesen dem Geheimen Secretarius Wider und fünf Anwesen ursprünglich den Herren von Danngrieß zu Vach, jetzt Pfinzing. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[5]

In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wird der Ort folgendermaßen beschrieben: „Steinbach Ein Weyler, darinnen 4. Castenamt Anßpachische 1. zum Schloß Bruckberg gehöriger Unterthan und 6. Nürnberg Pfintzingsche Hintersaßen und 1. gemeines Hürtenhauß. Diese pfarren nach Großenhaßlach und geben den Zehenden denen Pfintzingern in Nürnberg. Die Gemeindsherrschaft gehört zum Schloß Bruckberg. Die hochfraischlich Hohe Obrigkeit aber, in das allhiesige Ober- und Castenamt Anßpach.“[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Steinbach 13 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das Hofkastenamt Ansbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Bruckberg. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 1 Höflein, 2 Halbhöfe, 2 Güter, 1 Mühlgut; Vogtamt Bruckberg: 1 Gut) und der Nürnberger Eigenherr von Haller (1 Hof, 2 Halbhöfe, 3 Güter).[7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[8] Es gab zu dieser Zeit elf Untertansfamilien, von denen fünf ansbachisch waren.[9][10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Steinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Großhaslach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Großhaslach zugeordnet.[11] Diese wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.[8]

Ehemaliges Baudenkmal Bearbeiten

  • Haus Nr. 10 (ehemalige Brauerei): zweigeschossiger Bau, wohl noch des 17. Jahrhunderts mit zweigeschossigem Giebel, Fachwerkobergeschossen und Ladegaube; tonnengewölbter Keller mit gefasster Quelle[12]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002009 002015 002022
Einwohner 97 106 103* 104 102 103 101 167 101 114 94 119* 117* 140*
Häuser[13] 17 18 19 20 20 22 21 28
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [1] [1] [1]
* 
inklusive Neumühle

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt,[22] seit 1992 ist die Pfarrei St. Franziskus (Neuendettelsau) zuständig.[25]

Bildergalerie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steinbach (Petersaurach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b c d Infrastruktur > Einwohnerzahlen. In: petersaurach.de. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 176. Dort folgendermaßen transkribiert: „schdāmba“.
  3. Gemeinde Petersaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 3555. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 692.
  6. Zitiert nach H. Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde, S. 160.
  7. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 912.
  8. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 991.
  9. Johann Bernhard Fischer: Steinbach b. Brukberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 25 (Digitalisat).
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 428.
  11. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  12. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 143. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 88 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 40 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
  25. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 13. März 2023.