Stannan (genauer Monostannan) ist eine chemische Verbindung und allgemein die Bezeichnung für Verbindungen aus Zinn und Wasserstoff.

Strukturformel
Struktur von Stannan
Allgemeines
Name Stannan
Andere Namen
  • Monostannan
  • Zinnwasserstoff
Summenformel SnH4
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2406-52-2
PubChem 123161
ChemSpider 109776
Wikidata Q417040
Eigenschaften
Molare Masse 122,74 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

5,4 g·dm−3[2]

Schmelzpunkt

−146 °C[2]

Siedepunkt

−52 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Es kann nicht aus den Elementen, sondern nur durch die Auflösung salzartiger Metall-Zinn-Verbindungen in Säuren hergestellt werden.[4] So zum Beispiel durch Reaktion von Zinn(II)-chlorid mit Natriumborhydrid oder Kaliumborhydrid in wässriger, salzsaurer Lösung. Durch sorgfältige nachfolgende Auftrennung können hierbei auch sehr geringe Mengen von Distannan Sn2H6 isoliert werden.

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion einer Zinn(IV)-chlorid und Lithiumaluminiumhydrid in Ether bei tiefen Temperaturen.[5]

 

Eigenschaften Bearbeiten

SnH4 (Monostannan) ist ein giftiges Gas, das oberhalb 150 °C rasch zerfällt, wobei auf den Gefäßwänden ein Zinnspiegel entsteht. Der Siedepunkt von Stannan beträgt −52 °C. Zinn besitzt mit 2,0 (nach Pauling) eine geringere Elektronegativität als Wasserstoff mit 2,2. Deshalb wird dem Zinn formal die Oxidationszahl +4 zugeteilt und jedem Wasserstoff (bzw. Hydrid) die Oxidationszahl -1. Bei der Leuchtprobe, dem qualitativen Nachweis von Zinnverbindungen, wird Stannan aus Zinn mit Hilfe von naszierendem Wasserstoff erzeugt, welches in der Bunsenbrennerflamme eine blaue Fluoreszenz hervorruft.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag zu Stannan. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. September 2014.
  2. a b c Stannan bei webelements.com
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b Charles E. Mortimer: Chemie. 10. überarbeitete Auflage. Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-484310-1, S. 112 f.
  5. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 751.