Standortübungsplatz

Militäranlage, auf denen Truppen oder Truppenteile üben

Ein Standortübungsplatz (in Deutschland, Abk. StOÜbPl) oder Garnisonsübungsplatz (in Österreich, Abk. GÜPl)[1], veraltet: Exerzierplatz, ist eine Militäranlage, auf der Truppen oder Truppenteile üben. Standortübungsplätze weisen je nach Anforderungen der übenden Truppe eine unterschiedliche Charakteristik auf, z. B. Gebirgsübungsplatz, Panzerübungsplatz, Wasserpionierübungsplatz.

Panzerwaschplatz auf dem Standortübungsplatz Koblenz-Schmidtenhöhe (Panzerwaschplatz)

Unterschiede Bearbeiten

 
 

Es wird weiterhin unterschieden zwischen Übungsplätzen, in denen nicht scharf geschossen wird und die der Öffentlichkeit zugänglich sind (erklärt zum „militärischen Bereich“), sowie Übungsplätzen, die aus Sicherheitsgründen der Öffentlichkeit verwehrt bleiben (erklärt zum „militärischen Sicherheitsbereich“).

Ein Standortübungsplatz unterscheidet sich von einem Truppenübungsplatz darin, dass ersterer oft an einer Kaserne anliegt oder für mehrere Kasernen in einem Bereich/Stadtteil gedacht ist, wie beispielsweise der ehemalige Standortübungsplatz Höltigbaum. Dieser Platz wurde von den Truppen, die im östlichen Hamburg in drei Kasernen stationiert waren, gemeinschaftlich genutzt. Ein Truppenübungsplatz, üblicherweise wesentlich größer als ein Standortübungsplatz, wird nur zeitweise von Verbänden aufgesucht und liegt von der Heimatkaserne der übenden Soldaten in der Regel weiter entfernt, so dass zu Übungszwecken die ganze Einheit dorthin verlegt wird. Ein Standortübungsplatz wird zu verschiedenen grundlegenden Ausbildungen genutzt, bei denen nicht scharf geschossen wird, kann jedoch auch Standortschießanlagen enthalten. Auf einem Truppenübungsplatz jedoch wird ein Ernstfall, meist in größeren Einheiten ab Bataillon aufwärts, simuliert.

Der Standortübungsplatz Holzdorf in der Annaburger Heide ist mit 8635,9 Hektar der größte Standortübungsplatz in Deutschland.[2] In Deutschland werden neben den Standortübungsplätzen der Bundeswehr auch Standortübungsplätze von US-Streitkräften betrieben.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Alfred Mechtersheimer, Peter Barth: Militarisierungsatlas der Bundesrepublik: Streitkräfte, Waffen und Standorte, Kosten und Risiken, Luchterhand, 1988, ISBN 978-3-630-61799-2
  • Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im dritten Reich: 3. August 1934 bis 4. Februar 1938, Boldt, 1975, ISBN 978-3-7646-1567-3

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Österreichisches Bundesheer, Glossar Garnisonsübungsplatz, GüPI
  2. http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/093/1709367.pdf
  3. Mechtersheimer, Seite 306 ff. (s. Lit)