Staatswald Galm

Gebiet in der Schweiz

Der Staatswald Galm (französisch Forêt domaniale du Galm, italienisch Foresta statale di Galm) ist neben den grösseren Seen das einzige Gebiet der Schweiz, das keiner Gemeinde zugeordnet ist. Er gehört direkt dem Kanton an, dies im Gegensatz zu den Kommunanzen im Kanton Tessin, welche im Gemeinschaftsbesitz mehrerer Gemeinden stehen.

Staatswald Galm
Wappen von Staatswald Galm
Wappen von Staatswald Galm
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Freiburg Freiburg (FR)
Bezirk: See/Lacw
BFS-Nr.: 2391i1f4
Postleitzahl: keine
Koordinaten: 579903 / 196212Koordinaten: 46° 55′ 0″ N, 7° 10′ 29″ O; CH1903: 579903 / 196212
Höhe: 568 m ü. M.
Höhenbereich: 513–596 m ü. M.[1]
Fläche: 2,57 km²[2]
Einwohner: 0 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 0 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
0,0 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: fr.ch
Zugang zum Galmwald beim Galmguet
Zugang zum Galmwald beim Galmguet

Zugang zum Galmwald beim Galmguet

Lage der Gemeinde
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Karte von Staatswald Galm
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Geographie Bearbeiten

Das Gebiet Galm steht unter der direkten Oberhoheit des Kantons Freiburg. Es hat eine Fläche von 257 ha (2,57 km²) und liegt im Seebezirk. Die BFS-Nr. lautet: 2391 (bis 31. Dezember 2003: 2285).

Geschichte und Entstehung Bearbeiten

Der Galmwald wurde im Jahr 1342 durch den damaligen Landesherrn, den Grafen Aymon von Savoyen, zur Nutzung freigegeben. Dies führte jedoch zu schwerwiegenden Verwüstungen durch übermässigen Holzschlag und Waldweide (besonders mit Schweinen). Unter dem Einfluss neuer forstwirtschaftlicher Lehren nahmen die eidgenössischen Orte Bern und Freiburg das Gebiet des Galmwaldes im 18. Jahrhundert unter gemeinsame Verwaltung und kontrollierten und erlaubten nur noch die partielle Nutzung. Letztlich musste später ein Drittel des Waldes eingezäunt und von jeglicher Nutzung ausgeschlossen werden. Mit der Mediationsakte teilte Napoléon Bonaparte den Galmwald im Jahr 1803 dem Kanton Freiburg zu. So wurde er zum Staatswald und letztlich zum Schweizer Unikum. Der Galmwald wurde 1811 zwischen den umliegenden Gemeinden aufgeteilt (ca. 100 ha). Der Rest, ein Gebiet von 270 ha, wurde dem Kanton Freiburg zugeteilt.[5] Bis heute ist das Gebiet keiner Gemeinde angegliedert worden.[6]

Bewohner Bearbeiten

 
Der Bunker, in dem der einzige Bewohner des Galmwaldes lebte.

Offiziell bewohnt niemand den Galmwald. Bis in die 1970er-Jahre lebte jedoch während eines Vierteljahrhunderts Michel «Ärnschtu» (Ernst) Gyoth dort.[7][8] Weil er in einem Bunker hauste, erhielt er den Übernamen Bunker-Ärnschtu.[9] Der Bunker, in dem die I. Sappeur-Kompanie III/20 im Ersten Weltkrieg Dienst geleistet hatte, befindet sich auf der westlichen Seite des Waldes nahe beim Dorf Salvenach.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Remund, Barbara: Der Staatswald Galm. In: Freiburger Volkskalender, Fribourg, Jg. 85, 1994, S. 172–175. online bei RERO (PDF; 41 MB)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Amt für Wald und Natur: Der Staatswald Galm. Abgerufen am 9. November 2023.
  6. Der Eichenwald Galm feiert Geburtstag in Freiburger Nachrichten vom 11. Juni 2013
  7. Urs Haenni: Der Waldmensch von Salvenach. In: Freiburger Nachrichten. 7. Februar 2009, abgerufen am 13. März 2020.
  8. Ueli Gutknecht: Freiburger Nachrichten 17. Oktober 1967 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 13. März 2020 (Mit Foto. Der Name "Gyoth" statt "Guillod" wurde am 27. Oktober 1967 in derselben Zeitung korrigiert.).
  9. Freiburger Nachrichten 5. November 1991 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 13. März 2020.