St. Peter (Essen-Nordviertel)

Kirche in Essen

Die Kirche St. Peter ist eine ehemalige römisch-katholische Kirche im Essener Nordviertel. Sie wurde in den Jahren 1926 bis 1927 erbaut und ist seit Anfang April 2008 Sitz der Katholischen Schule für Pflegeberufe Essen.

St. Peter Essen-Nordviertel im Jahr 2008

Geschichte Bearbeiten

Die Grundsteinlegung der damals nördlichsten Kirche der Essener Altstadt fand am 14. November 1926 statt. Das Baugrundstück befand sich auf einem begrünten Hügel inmitten einer Bergarbeitersiedlung, die 1913 von der Zeche Victoria Mathias erbaut wurde. Die Einweihung durch Weihbischof Joseph Hammels folgte am 25. September 1927.[1]

Der Architekt der Kirche im Stil des Backsteinexpressionismus war Josef Thurn, Studienrat an der Baugewerkschule im Essener Moltkeviertel. Die Turmuhr des 40 Meter hohen, campanileartigen Kirchturms aus Schmolzziegeln wurde von der Stadt Essen gestiftet. Der Turm besaß hinter schmalen Hochfenstern fünf bronzene Glocken und ein flaches Turmdach mit einem aufgesetzten Kreuz. Das Kirchengebäude in Form einer einschiffigen Basilika ist aus Oldenburger Klinker gemauert. Das westliche Haupteingangsportal besitzt bis heute vier hohe Säulen an hochrechteckigen Arkadenöffnungen mit Dreiecksabschlüssen. Dahinter befindet sich eine eingezogene Vorhalle und darüber ein Kreuz mit der steinernen Figur Jesu Christi, entworfen von Joseph Enseling. Im 44 mal 22 Meter großen und 15 Meter hohen Innenraum war die flache, durch den Maler Heinrich Rüter ornamentale farbig bemalte Decke frei von tragenden Säulen. Ebenso schmückte er die Chorwände durch ein dreiteiliges monumentales Freskogemälde mit den Themen Majestas Domini, Christi Himmelfahrt und Mariä Aufnahme in den Himmel. Die Glasmalerei vom Künstler Wilhelm Hallermann, die die zwölf Apostelfiguren auf den zwölf großen Seitenfenstern zeigt, wurde wie die Bemalung des Chores erst 1928 fertiggestellt. Die beiden Künstler betrieben gemeinsam die damaligen Werkstätten für christliche Kunst. Den Altar bildete ein erhöht aufgestellter, flacher Marmortisch inmitten des 10 mal 10 Meter großen Chores. Unter dem Chor und der Sakristei befanden sich eine Bücherei, ein Chorprobesaal und Nebenräume.[1][2] An der Kirchennordseite gab es einen Seiteneingang mit Werksteinrahmung.

Das Gotteshaus erlitt schwere Kriegsschäden. Den Wiederaufbau in den Jahren 1951 und 1952 leitete Emil Jung. Die Turmruine wurde im Jahr 1956 gesprengt. 1957 erhielt das Kirchengebäude einen neuen Glockenturm. Er stammte von Engelbert Köjer. Im Jahr 2007 wurde die Kirche St. Peter aus der Pfarrei St. Gertrud im Essener Nordviertel für 53.000 Euro gekauft. Das Bistum Essen hatte im Zuge der Neustrukturierung für diese Kirche, als so genannter „weiterer Kirche“, keine Kirchensteuermittel mehr zur Verfügung gestellt. Vom Frühjahr 2007 bis zum Frühjahr 2008 wurde das Kirchengebäude für 2,8 Millionen Euro umgebaut. Anfang April 2008 zog die Katholische Schule für Pflegeberufe Essen ein. Der Glockenturm von Engelbert Köjer wurde 2014 niedergelegt.

Am 9. Dezember 1993 wurde das Kirchengebäude unter Denkmalschutz gestellt.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Die neue Sankt Peterskirche; In: Essener Volkszeitung vom 28. August 1927, 60. Jahrgang
  2. Die Einweihung der neuen St.-Peters-Kirche; In: Essener Volkszeitung vom 25. September 1927, 60. Jahrgang

Koordinaten: 51° 28′ 8,9″ N, 7° 0′ 57,9″ O