St. Martin (Dürnhausen)

katholische Filialkirche, schlichter Saalbau mit polygonalem Chorschluss und südlichem Flankenturm, romanisches Langhaus 1063, spätgotischer Chor und Turm 15. Jahrhundert, Barockisierung um 1670; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, verputztes Bruchste

Die römisch-katholische Filialkirche St. Martin steht im Habacher Ortsteil Dürnhausen im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Das denkmalgeschützte[1] Gotteshaus gehört als Teil der Pfarrei St. Georg Sindelsdorf zum Dekanat Benediktbeuern im Bistum Augsburg. Die Adresse lautet Kirchweg 2, 82392 Habach.

St. Martin von Südwesten
St. Martin von Nordosten

Geschichte Bearbeiten

Die Kirche wurde am 25. Juli 1063 durch Bischof Bernhard von Velletri im Auftrag von Bischof Heinrich II. von Augsburg geweiht. Stifter und Erbauer der Kirche waren Graf Sigimar II. und seine Gemahlin Kerpirg. Sigimar war wohl ein Verwandter Norbert von Hohenwarts.[2] Im Jahr 1294 gelangte die bis dahin eigenständige Pfarrei an das Kollegiatstift St. Ulrich in Habach.[3] Um 1670 wurde der Innenraum barockisiert.[1] Im Zuge der Säkularisation in Bayern wurde Dürnhausen 1806 von Habach nach Sindelsdorf umgepfarrt.[4]

Beschreibung Bearbeiten

An die schlichte Saalkirche ist an der südlichen Flanke der Kirchturm aus dem 15. Jahrhundert angeschlossen. Dieser enthält zwei Glocken von 1836. Das romanische Langhaus wurde 1063 errichtet. Der Eingang befindet sich an der Südseite, bei Renovierungsarbeiten wurde direkt gegenüber eine zugemauerte zweite Tür gefunden. Der mündlichen Überlieferung zufolge gab es einst zwei adelige Brüder, die jedoch verfeindet waren und daher nicht den gleichen Eingang nutzen wollten.[1][5]

Der spätgotische Polygonalchor stammt aus dem 15. Jahrhundert.[1] Dessen Decke wird von acht Engelkörperprofilen, die kreisförmig angeordnet sind und die Arma Christi in den Händen tragen.[5]

Die Seitenaltäre stammen aus dem 18. Jahrhundert und stellen den Heiligen Martin sowie Jakobus mit Maria und dem Christuskind (links) dar. Der rechte Seitenaltar zeigt die Heiligen Leonhard und Wolfgang, sowie zentral den Gekreuzigten.[5]

Die Orgel befand sich früher in der Gotzinger Kirche St. Jakob und wurde 1862 durch Balthasar Pröbstl in Dürnhausen aufgestellt.[6]

Umgeben ist die Kirche von einer verputzten Bruchstein-Friedhofsmauer aus dem 15./16. Jahrhundert.[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Denkmalliste für Habach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. S. 3 (PDF; 129 kB), abgerufen am 17. Juni 2018.
  2. Josef Freisl: Die Dürnhauser St. Martinskirche. In: habach.de. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  3. Josef Freisl: Chronik von Habach. In: musikkapelle-habach.de. Abgerufen am 17. Juni 2018.
  4. Habach (Oberbayern). In: genealogy.net. Abgerufen am 17. Juni 2018.
  5. a b c Christian Jungwirth: Dürnhausen in Oberbayern. In: Zwölfuhrläuten – br.de. 18. Oktober 2020, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  6. Michael Bernhard (Hrsg.): Orgeldatenbank Bayern online. Datensatz 5826. 2009. Abgerufen am 2. März 2020.

Koordinaten: 47° 43′ 58″ N, 11° 18′ 27,1″ O