St. Josef – St. Lukas

Kirchengebäude in Neubrandenburg
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Die Kirche St. Josef und St. Lukas ist die Hauptpfarrkirche der römisch-katholischen Kirchgemeinde St. Josef – St. Lukas Neubrandenburg im Dekanat Neubrandenburg des Erzbistums Hamburg. Bauingenieur Ulrich Müther (Binz) entwarf die beiden doppelt-gekrümmten Hyparschalendächer des Kirchenschiffs sowie des Pfarrhauses und Architekt Dietrich Otto (Binz) die drei Bauwerke. Das Bauensemble steht unter Denkmalschutz.

Glockenturm von St. Joseph und St. Lukas
Pfarrhaus (links) und Kirchenschiff (rechts) von St. Joseph und St. Lukas

Geschichte Bearbeiten

Blick vom Turm der Konzertkirche
Kirchweihe mit Bischof Heinrich Theissing, 18. Oktober 1980

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die katholische Gemeinde in Neubrandenburg durch Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene so stark an, dass die bisherige Kirche St. Joseph zu klein wurde. Darüber hinaus stand die alte Kirche einer geplanten und dann doch nicht verwirklichten Straßenerweiterung im Wege. Nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt wurde erst in den 1970er Jahren die Genehmigung für einen Neubau erteilt und der Gemeinde Bauland am damaligen Stadtrand angeboten. Am neuen Standort in der Heidmühlenstraße befand sich bis 1960 die Heidmühle.

Nach den Plänen der Architekten Dietrich Otto (Vorentwurf) und Erhard Russow (Ausführungsplanung) begann Ulrich Müthers Bauunternehmen 1977 mit der Errichtung. Den Innenraum gestaltete der Architekt Harald Heyde, die Glasarbeiten stammen von Christof Grüger. Die Kirchweihe vollzog am 18. Oktober 1980 Bischof Heinrich Theissing.[1] Damals war Norbert Werbs, der spätere Weihbischof im Erzbistum Hamburg, Pfarrer in Neubrandenburg.[2]

Die Stadt führt die Kirche auf der Liste der Baudenkmale in Neubrandenburg.

Gebäude Bearbeiten

Die beiden Dächer sind doppelt gekrümmte Schalenkonstruktionen.[3] Erhard Russow lockerte den ersten Entwurf mit einer nahezu geschlossenen Klinkermauer zur heutigen Außenfassade mit vertikalen Fensterbändern auf, die viel mehr Licht und Luft hereinlassen.[1]

Die Orgel mit 17 Registern wurde 1988 von Jehmlich, damals ein volkseigener Betrieb, erbaut.[4]

Der baulich solitäre Kirchturm (Campanile)[5] steht nordwestlich vom Kirchenschiff. Er ist 28 Meter hoch. Das Geläut besteht aus vier Glocken.

Auf dem Kirchengrundstück befinden sich neben dem Pfarrhaus – unmittelbar neben der Kirche – verschiedene soziale Einrichtungen.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Josef - St. Lukas (Neubrandenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Ulrich Müther, St. Josef – St. Lukas Neubrandenburg und Hyparschalendächer. In: nur-beton.de, 2019 / 1977, mit Bildergalerie, aufgerufen am 16. November 2019.
  2. Stefanie Kellner: Unter einem geschwungenem Dach. In: Monumente. Ausgabe 3/2021, S. 58–59.
  3. Foto: Zwei Kirchendächer. In: nur-beton.de, 2019.
  4. Informationen zur Orgel auf Organ index, abgerufen am 26. Dezember 2023.
  5. Frank Wilhelm: Als das Baukombinat einen Turm für die ungeliebten Katholiken baute. In: Nordkurier, 27. Mai 2019, nur Artikelanfang frei.

Koordinaten: 53° 33′ 15,5″ N, 13° 16′ 31,3″ O