al-ʿUmarī-Moschee (Beirut)

Moschee in Libanon

Die al-ʿUmarī-Moschee war ursprünglich eine Johannes dem Täufer geweihte Bischofskirche in Beirut im heutigen Libanon, die von Kreuzfahrern errichtet wurde. Seit der Eroberung der Stadt durch die Mamluken 1291 ist die dreischiffige Basilika eine Moschee.

Die Ostseite der al-ʿUmarī-Moschee
Grundriss 1901

Geschichte und Bauwerk Bearbeiten

Die St.-Johannes-Kathedrale wurde im frühen 12. Jahrhundert von Kreuzfahrern auf byzantinischen und mutmaßlich hellenistischen Fundamenten errichtet.[1] Das Gebäude ist eine romanische Basilika mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigeren Seitenschiffen, die jeweils mit einer Apsis abgeschlossen sind. Die Fertigstellung erfolgte vermutlich im Jahre 1184. Die Kathedrale diente als Sitz eines Suffraganbischofs des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, wobei auch das Lateinische Patriarchat von Antiochien die Jurisdiktion beanspruchte.[2]

Nach der Eroberung Beiruts im Jahre 1291 durch die Mamluken wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt, die den Namen „Große Moschee“ (Dschāmīʿ al-kabīr) oder al-ʿUmarī-Moschee erhielt. Über mehrere Jahrhunderte diente sie Beirut als Freitagsmoschee. 2008 übernahm die neu errichtete Mohammed-al-Amin-Moschee diese Aufgabe.

Die Grundstruktur des Gebäudes blieb bei der Umwandlung in eine Moschee im Wesentlichen erhalten. In der Südmauer wurde leicht schräg eine Gebetsnische (Mihrāb) eingebaut, welche die Gebetsrichtung (Qibla) nach Mekka anzeigt. Das viereckige Minarett wurde 1508 während der Mamlukenzeit hinzugefügt.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Denys Pringle: The Churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem. Band 1: A–K. (excluding Acre and Jerusalem). Cambridge Univ. Press, Cambridge [u. a.] 1993, ISBN 0-521-07295-6.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Al-Omari-Moschee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Michael F. Davie: Maps and the Historical Topography of Beirut. In: Berytus. Band 35, 1987, S. 141–164, hier: S. 150.
  2. Thomas Eck: Die Kreuzfahrerbistümer Beirut und Sidon im 12. und 13. Jahrhundert auf prosopographischer Grundlage. Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2000, zugl. Diss. Univ. Kiel, 1999, ISBN 3-631-35262-X.
  3. Albrecht Fuess: Auswirkungen mamlukischer Seepolitik auf Beirut und die syro-palästinensische Küste (1250–1517). Brill, Leiden 2001, ISBN 90-04-12108-0, S. 313.

Koordinaten: 33° 53′ 51,4″ N, 35° 30′ 18,8″ O