St. Jakob (Mitterteich)

Kirchengebäude in Mitterteich

Die Stadtpfarrkirche St. Jakob ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Stadt Mitterteich in der nördlichen Oberpfalz im Bistum Regensburg. Die dem heiligen Jakobus dem Älteren und der heiligen Anna geweihte Kirche wurde 1890 bis 1893 nach Plänen von Carl Hocheder erbaut, nachdem an derselben Stelle bereits drei Vorgängerbauten niedergebrannt waren. Der Kirchturm ist das Wahrzeichen der Stadt, wurde 1606 erbaut und ist somit das älteste Gebäude Mitterteichs.[1]

Die Stadtpfarrkirche St. Jakob und die Mariensäule

Beschreibung Bearbeiten

Ausstattung Bearbeiten

 
Hochaltar

Im Chorraum befindet sich der Hochaltar, der unter Pfarrer Karl Hof 1929 anstelle eines im Denglerstil gestalteten Altares angeschafft wurde.[2] Über dem Altartisch an der Predella sind die vier Evangelistensymbole eingeritzt, darüber befindet sich ein dreieckiger Aufbau mit den Symbolen der heiligen Dreifaltigkeit: in der Mitte oben auf dem Altar im Giebel Gottvater, im mittleren Teil Jesus Christus am Altarkreuz und dazwischen der Heilige Geist in Gestalt der Taube. Die Eucharistie spiegelt sich in den beiden Relieftafeln an den Seiten wider. Auf der linken Tafel wird der Prophet Elija von Engeln in der Wüste mit Brot und Wasser gespeist (1 Kön 17,2-6 EU), auf der rechten bittet der Hauptmann von Kafarnaum Jesus um die Heilung seines Knechtes (Mt 8,5-13 EU). Hinter den beiden stehen ein bärtiger Prophet und der Evangelist Johannes, die das Geschehen schriftlich festhalten.

Das Gewölbe der Apsis zeigt in Mosaikarbeit Christus in der Mandorla, der auf Wolken wiederkommt. In der linken Hand hält er ein geöffnetes Buch, die andere Hand ist zum Segen erhoben. Zu beiden Seiten sind zwei Engel auf goldenem Untergrund abgebildet. Die Fenster und Wände des Chorraums zieren Abbildungen der Apostel. Die drei Fenster hinter dem Altar zeigen den Kirchenpatron Jakobus den Älteren, den Heiligen Johannes und den Heiligen Andreas. Die Wand trägt Bilder von weiteren acht Aposteln und ein großes Gemälde des Kirchenpatrons, in das Kirchenschiff blicken Figuren der Apostel Petrus und Paulus.

Im Mittelschiff sind in kleinen Bildern an den Hochwänden Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus dargestellt. Heiligenfiguren an den Pfeilern des Schiffes wurden bei der Renovierung 1931 entfernt und befinden sich seit der letzten Renovierung in den 1970er Jahren wieder an ihren Plätzen. Am ersten Pfeilerpaar sind ein heiliger Bischof und die heilige Elisabeth, am zweiten der heilige Leonhard und die Kanzel und am dritten die Figuren des heiligen Antonius und des Bruders Konrad zu sehen.

Figuren von Joachim und Anna an der Westwand der Vorhalle wurden aus der alten Kirche übernommen und am Aufgang zur westlichen Empore steht eine Statue der heiligen Theresia von Lisieux.

Orgel Bearbeiten

 
Die Orgel der Kirche ist ein Neubau aus dem Jahr 2006

Die Pfarrer-Richter-Gedächtnis-Orgel wurde 2006 von der Orgelbaufirma Karsten Hörl aus Helmbrechts erbaut, findet sich aber auch als Opus 159[3] bei Orgelbau Anton Škrabl. Sie wurde am 27. August 2006 durch den damaligen Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller geweiht. Der Widmungsname bezieht sich auf den mittlerweile verstorbenen Geistlichen Siegfried Richter. Seit 2009 ist Matthias Eisenberg an St. Jakob Titularorganist.[4] Das Instrument besitzt folgende Disposition:[5]

I Hauptwerk C–a3

01. Bordun (ab c0) 32′
02. Principal 16′
03. Bordun 16′
04. Principal 08′
05. Seraphonflöte 08′
06. Rohrbordun 08′
07. Gambe 08′
08. Octave 04′
09. Spitzflöte 04′
10. Quinte 0223
11. Superoctave 02′
12. Mixtur VI 02′
13. Cornett V 08′
14. Trompete 08′
15. Tromba pontificale 08′
II Positiv C–a3
16. Bordun 16′
17. Hornprincipal 08′
18. Tibia 08′
19. Wienerflöte 08′
20. Unda maris 08′
21. Salicional 08′
22. Dolce 08′
23. Principal 04′
24. Querflöte 04′
25. Salicet 04′
26. Nachthorn 02′
27. Mixtur IV 0113
28. Trompette harmonique 08′
29. Clairon 04′
30. Klarinette 08′
III Schwellwerk C–a3
31. Bordun 16′
32. Doppelflöte 08′
33. Gedackt 08′
34. Quintatön 08′
35. Viola da Gamba 08′
36. Vox coelestis 08′
37. Aeoline 08′
38. Fugara 04′
39. Rohrflöte 04′
40. Nasard 0223
41. Flautino 02′
42. Harmonia aetheria III 0223
43. Oboe 08′
44. Vox humana 08′
Tremulant
Pedal C–g1
45. Untersatz 32′
46. Principal 16′
47. Subbass 16′
48. Octave 08′
49. Flöte 08′
50. Violoncello 08′
51. Octave 04′
52. Flöte 04′
53. Posaune 16′
54. Trompete 08′
55. Clarine 04′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P; Super I/I, III/I, III/II, III/III, I/P; Sub III/I, II/I, III/II, II/II, III/III; Generalkoppel, Super Generalkoppel, Sub Generalkoppel

Glocken Bearbeiten

 
Blick durch das Langhaus zum Chor

Das Glockengeläut von St. Jakob setzt sich wie folgt zusammen:[6]

Name (Patronat) Schlagton Gewicht (Zentner) Inschrift
Gott Vater b 53,8 Pater noster qui es in caelis sanctificetur nomen tuum
Jesus Christus des 28,1 Lauda Sion Salvatorem
Heiliger Geist es 26,8 Emitte Spiritum tuum
Heilige Maria f 19,4 Ave Maria gratia plena
Sankt Jakob as 11,4 Tuere parochiam tuam
Sankt Josef b 7,8 Ora pro nobis in hora mortis

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Jakob – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadt Mitterteich: Stadtpfarrkirche St. Jakob
  2. Johann Kunz: Stadtpfarrkirche St. Jakob, S. 6.
  3. Opus 159, Škrabl, gesehen 5. November 2020.
  4. Laudatio zur Ernennung von Kirchenmusikdirektor Professor Matthias Eisenberg zum Titularorganisten (PDF; 14 kB), gesehen 2. März 2013.
  5. Orgelbau Hörl: Stadtpfarrkirche St. Jakob in Mitterteich: Disposition
  6. Kirchenchor Mitterteich: Glocken von Sankt Jakob in Mitterteich

Koordinaten: 49° 57′ 4″ N, 12° 14′ 34,4″ O