Stünenburg

Burg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Die Stünenburg war eine Niederungsburg[1] im Stadtteil Obergrüne von Iserlohn im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen im Tal des Grüner Baches, 18 Meter[2] über der Talsohle. Sie befand sich am linken Bachufer auf etwa 220 m ü. NHN zwischen den Wegen „Stünenburg“ und „Alter Grüner Talweg“ und wurde wohl im 15. Jahrhundert zerstört.[3]

Stünenburg
Fundstücke aus dem 13., 14. und 16. Jahrhundert von der Stünenburg im Stadtmuseum Iserlohn

Fundstücke aus dem 13., 14. und 16. Jahrhundert von der Stünenburg im Stadtmuseum Iserlohn

Staat Deutschland
Ort Iserlohn-Grüne
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Wall-, Graben-, Fundamentreste
Geographische Lage 51° 21′ N, 7° 41′ OKoordinaten: 51° 21′ 25,2″ N, 7° 40′ 49,3″ O
Höhenlage 220 m ü. NHN
Stünenburg (Nordrhein-Westfalen)
Stünenburg (Nordrhein-Westfalen)

Aufgrund von Oberflächenuntersuchungen im Jahr 1983 durch Wilhelm Bleicher, dem ehemaligen Leiter des Hagener Heimatmuseums im Schloss Hohenlimburg, die mit dem Westfälischen Museum für Archäologie abgestimmt waren, wird vermutet, dass der Grundriss der Burg rechteckig (80 Meter × 70 Meter)[4] und dreiseitig durch Gräften gesichert war. Talseitig erfolgte die Sicherung durch den Steilhang. Wahrscheinlich gab es drei Gebäudeeinheiten mit ummauertem Innenhof[2] (30 Meter × 40 Meter).[4] Im Innenhof befand sich vermutlich ein mehrstöckiger Wohnturm.[4]

Archäologische Funde lassen auch vermuten, dass die Burg zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert bestanden hat.[5] Die noch wenigen vorhandenen Reste sind mit dem Burgplatz seit dem 16. Mai 1988 als Bodendenkmal geschützt und für weitere archäologische Forschungen von Bedeutung. Zu einem der aufschlussreichsten Funde, die bei Grabungen auf dem Gelände zutage kamen, gehörte 1914[4] ein bronzenes kugelförmiges Hohlgefäß mit Kopfdeckel.[2] Ein weiterer besonderer Fund war ein eiserner Reitersporn, der in das 14./15. Jahrhundert datiert wurde.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Kai Olaf Arzinger: Wälle – Burgen – Herrensitze. Ein geschichtlicher Wanderführer im Hagener Volme-, Ruhr-, Lenneraum. In: Hohenlimburger Heimatblätter, Landeskundliche Beiträge des Vereins für Orts- und Heimatkunde Hohenlimburg, Band 1 (1991), S. 64.
  • Wilhelm Bleicher: Die Stünenburg. In: Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn, Heft 45 (1984), S. 230–236.
  • Wilhelm Bleicher: Die Stünenburg – eine unbekannte Burg im Grüner Tal. In: Jahresschrift Förderkreis Iserlohner Museen, Heft 7/8 (1986/87), S. 119–128.

Weblinks Bearbeiten

  • Eintrag zu Stünenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag zu Stünenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  2. a b c Ulrich Barth, Elmar Hartmann, August Kracht, Heinz Störing: Kunst- und Geschichtsdenkmäler im Märkischen Kreis. 3. überarbeitete und ergänzte Auflage. Herausgegeben vom Heimatbund Märkischer Kreis. Altena 1993. ISBN 3-89053-000-1, S. 235/914.
  3. Eintrag zu Stünenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  4. a b c d e Literatur: Kai Olaf Arzinger, S. 64.
  5. Stadt Iserlohn: Bodendenkmäler in Iserlohn (Memento vom 17. Dezember 2016 im Internet Archive)