Der Begriff Spaza shop bezeichnet ein kleines, informelles Ladengeschäft in den Townships oder im ländlichen Südafrika. Es wird üblicherweise im Wohngebäude, in der Wohnung des Händlers oder in einer separaten Gebäudestruktur mit Waren des täglichen Bedarfs ausgeübt.[1]

Diese Klasse von Läden entstanden im Prozess der Ausweitung von Townships in der Fläche, was die Anreise zu einem legalen Einzelhandelsgeschäft zu schwierig oder teuer machte. Sie stellen für die Inhaber eine attraktive Einnahmequelle dar, da ihr Geschäft oft unlizenziert und damit ohne Steuerpflicht betrieben wird.

Die Ladeninhaber sind meist in kaufmännischen Fragen gering gebildete Personen, oft schwarze Frauen. Als Ursache für ein Engagement in den informellen Wirtschaftsstrukturen gilt die auf Geringwertigkeit abzielende Bildungspolitik während der Apartheid. Die südafrikanische Regierung ist heute bemüht, den Inhabern eine Ausbildung anzubieten. Ein besonderes Problem stellen aber die ausländischen Inhaber solcher Shops dar, da ihr Aufenthalt oft illegal ist und eine Unterstützung durch den Staat zu Verärgerung in der einheimischen Bevölkerung führen könnte.

Bei unregistriert betriebenen Spaza shops ist es den Inhabern auch nicht möglich, ein Bankkonto für ihr Geschäft zu betreiben. Infolgedessen müssen sie verhältnismäßig größere Bargeldmengen selbst aufbewahren und sind demzufolge überdurchschnittlich häufig das Ziel von Diebstahl und Überfällen. Durch die Zunahme solcher Gewaltdelikte sahen sich die Provinzbehörden insbesondere veranlasst, gegen die Inhaber des Schwarzhandels vorzugehen, zumal mit Handel selbst strafbare und gefährliche Aktivitäten verbunden sind (Herstellung von Alkohol).[2][3][4]

Die Betreiber fahren meist selbst mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis in größere Ansiedlungen und kaufen die Waren in Einzelhandelsgeschäften ein, um sie in ihrem eigenen Dorf weiter zu verkaufen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Begriffsdefinition auf der Webpräsenz der eThekwini Municipality. (englisch)
  2. 38 F.M. Orkin: Living in KwaZulu-Natal. Selected findings of the 1995 October household survey. The informal economy. Central Statistics 1998. ISBN 0-621-27820-3, auf www.statssa.gov.za, PDF-Dokument Seite 46–47 (englisch)
  3. Hlengiwe Nhlabathi: Plan to empower spaza shop owners. Bericht vom 29. Juni 2012 auf www.sowetanlive.co.za (englisch)
  4. South African Government: Media release by Dan Plato, Western Cape Minister of Community Safety on looting of shops – IPID requested to investigate apparent lack of policing. auf www.info.gov.za (englisch)