Sowchosnoje (Kaliningrad, Prawdinsk)

russischer Ort

Sowchosnoje (russisch Совхозное, deutsch Christinenfeld bzw. Neuhof) ist der Name eines Ortes in der russischen Oblast Kaliningrad, der zwei ehemals getrennte Ortschaften vereint. Er liegt im Rajon Prawdinsk und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny).

Siedlung
Sowchosnoje/Christinenfeld
mit Neuhof

Совхозное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Christinenfeld
bzw. Neuhof
Bevölkerung 23 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238412
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 095
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 21° 19′ OKoordinaten: 54° 26′ 10″ N, 21° 19′ 10″ O
Sowchosnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Sowchosnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sowchosnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Sowchosnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Sowchosnoje liegt an einer Nebenstraße (Neuhof) bzw. einen Kilometer nordöstlich (Christinenfeld), die Lipnjaki mit Nowo-Bijskoje und Perewalowo, an der russischen Fernstraße R 508, verbindet. Bis zur früheren Kreisstadt Schelesnodoroschny sind es neun Kilometer. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte Bearbeiten

Die beiden Ortschaften mit den früheren Namen Christinenfeld und Neuhof waren bis 1945 Ortsteile der Gemeinde Friedrichswalde (russisch: Nowo-Bijskoje) und in ihrer Geschichte naturgemäß mit dieser eng verbunden. So wurden sie 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Schloß Gerdauen[2] integriert und kamen 1930 zunächst zum Amtsbezirk Adamswalde, dann aber noch im gleichen Jahr zum Amtsbezirk Trausen[3]. Konstant dagegen blieb bis 1945 die Lage im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Christinenfeld wie auch Neuhof gehörten ehedem mit Adamswalde, Althof, Döhrings (Derschawino) und Trausen zum Gut Kinderhof[4] bei Gerdauen.

In der Folge des Zweiten Weltkrieges kamen Christinenfeld und Neuhof mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielten die Orte den gemeinsamen Namen Sowchosnoje[5] und waren bis 2009 innerhalb der Oblast Kaliningrad in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje) eingegliedert. Eine Struktur- und Verwaltungsreform[6] „überstellte“ den Ort Sowchosnoje dann in die Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny) im Rajon Prawdinsk.

Kirche Bearbeiten

In Christinenfeld und Neuhof war die Bevölkerung vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Die Orte waren in das Kirchspiel Gerdauen[7] im gleichnamigen Kirchenkreis innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.

Heute liegt Sowchosnoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu gebildeten evangelischen Gemeinde in Druschba. Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad innerhalb der ebenfalls neu errichteten Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland[8] (ELKER).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schloß Gerdauen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Trausen
  4. Gut Kinderhof mit Burg und Schloss Gerdauen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Kirchspiel Gerdauen
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info