Sorgau ist ein Ortsteil der sächsischen Großen Kreisstadt Marienberg im Erzgebirgskreis.

Sorgau
Große Kreisstadt Marienberg
Koordinaten: 50° 41′ N, 13° 15′ OKoordinaten: 50° 40′ 47″ N, 13° 14′ 59″ O
Höhe: 529 m
Einwohner: 276 (1. Jan. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1974
Eingemeindet nach: Marienberg
Postleitzahl: 09496
Vorwahl: 037363
Sorgau (Sachsen)
Sorgau (Sachsen)

Lage von Sorgau in Sachsen

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Sorgau liegt etwa 3 Kilometer südöstlich von Pockau im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich in lockerer Bebauung über etwa 3 Kilometer auf einem nach Nordosten zur Flöha abfallenden Hang. Etwa 1 Kilometer südlich der Ortsmitte liegt die 684 m ü. NN hohe Annahöhe, südwestlich grenzt der Thesenwald an die Flur.
Durch den Ort führt die Kreisstraße 8112 Lippersdorf–Zöblitz, zudem besteht über Kommunalsstraßen Anschluss an Pockau, Blumenau und die Bundesstraße 171 nahe Grundau.

Nachbarorte Bearbeiten

Pockau Nennigmühle
Niederlauterstein   Blumenau
Zöblitz Ansprung Grundau

Geschichte Bearbeiten

 
Begegnungszentrum Sorgau in der ehemaligen Schule

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert von 1540 als Nawesorge, 1752 schreibt man ihn erstmals Sorgau.[2] Mit der Reformation 1539 kam Sorgau zur Parochie Zöblitz. 1764 wurde ein Schulhaus errichtet.

August Schumann nennt 1824 im Staatslexikon von Sachsen Sorgau betreffend u. a.:

„Die Fluren werden größtentheils von königl. Waldung umschlossen, sind nicht groß, und haben sehr mittelmäßigen Boden. Der Ort hat gegen 70 Häuser. Im J. 1801 gab man 276 Consumenten an; jetzt sind an 350 Bewohner, welche zur Zöblitzer Kirchfahrt gehören, und zum Theil Holzwaare fabriciren. […]
Hier haben zuweilen die Floßmeister der Görsdorf-Blumenauer Flösse gewohnt.“[3]

Im Werk „Neue Sächsische Kirchengalerie“ von 1908 heißt es Sorgau betreffend:

„Dorf mit 484 Einwohnern und Schule (3 klassig mit einem ständigen Lehrer), […] treibt in der Hauptsache Feldbau. Doch findet sich auch eine größere und mehrere kleine Kistenfabriken dort, sowie als Hausindustrie Verfertigung von Holzgegenständen, auch Spielwaren.“[4]

Auf der Morgensternhöhe westlich von Ansprung wurde 1911 durch den Erzgebirgszweigverein Sorgau/Ansprung ein Aussichtspunkt mit Unterkunftshütte errichtet.

Am 1. Mai 1974 wurde Sorgau nach Ansprung eingemeindet. Gemeinsam mit diesem wurde es zum 1. Januar 1999 nach Zöblitz eingemeindet, Ansprung und Sorgau wurden Ortsteile der Stadt Zöblitz.[5] Zöblitz wiederum kam am 31. Dezember 2012 zu Marienberg.

Erst 1996 bekam jeder Haushalt die Möglichkeit, einen eigenen Telefonanschluss zu erhalten. Bis dahin gab es im Ort lediglich zwei Telefonhäuschen mit öffentlichem Fernsprecher.

Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten

Jahr Einwohnerzahl[2][6]
1552 16 besessene Mann, 8 Gärtner, 6 Häusler, 18 Inwohner
1764 19 besessene Mann, 16 Gärtner, 13 ½ Hufen
1834 389
1871 444
1890 455
1910 483
Jahr Einwohnerzahl
1925 546
1939 566
1946 621
1950 651
1964 511
2007 334
Jahr Einwohnerzahl
2008 335
2009 315
2010 308
2011 310
2014 298
2015 292
Jahr Einwohnerzahl
2016 298
2020 264[7]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Ansprung. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 164.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1–3)

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sorgau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zahlen & Fakten auf marienberg.de (Memento des Originals vom 2. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.marienberg.de, abgerufen am 29. März 2018.
  2. a b vgl. Sorgau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. vgl. Sorgau. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band. Schumann, Zwickau 1824, S. 237.
  4. Die Parochie Zöblitz. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, Sp. 789 (Digitalisat)
  5. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen, S. 4 (PDF; 39 kB), abgerufen am 18. Januar 2011
  6. Quelle: Einwohnermeldeamt, Stadt Zöblitz
  7. Stadt Marienberg: Zahlen & Fakten