Solothurner Filmtage

Schweizer Filmfestival

Die Solothurner Filmtage sind das bedeutendste Filmfestival für den Schweizer Film. Sie präsentieren seit 1966 jährlich in der letzten Januarwoche in Solothurn im Programm «Panorama Schweiz» eine repräsentative Auswahl von Schweizer Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen. In Gesprächsrunden und Podiumsveranstaltungen diskutieren das Publikum und die Filmbranche über die gezeigten Filme und die Schweizer Filmkultur. Mit jährlich über 60'000 Eintritten zählen die Solothurner Filmtage zu den renommiertesten Kulturveranstaltungen der Schweiz. Der «Prix de Soleure» der Solothurner Filmtage gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Kulturpreise. Neben den zwei Hauptsponsoren Swiss Life und Swisscom wird die Werkschau des Schweizer Films von der Hauptmedienpartnerin SRG SSR, der öffentlichen Hand und zahlreichen weiteren Partnern unterstützt.

Eröffnung der 57. Solothurner Filmtage (2022)
Eröffnungsfilm «Moskau, einfach!» der 55. Solothurner Filmtage (2020) in der Reithalle

Sektionen Bearbeiten

Das Filmprogramm der Solothurner Filmtage ist in Sektionen mit verschiedenen Themen aufgeteilt. Dazu gehören das übergeordnete Programm «Panorama Schweiz», das «Rencontre», welches sich einem Ehrengast widmet, der jährlich wechselnde «Fokus» sowie das filmhistorische «Histoires du cinéma suisse».[1] Ausserdem wurde 2024 das Gefäss «SO PRO» für Industry-Events geschaffen.

Mit eigenen Veranstaltungen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schweizer Filminstitutionen und Filmverbänden findet während der Filmtage ein vielfältiges Rahmenprogramm wie Informationsveranstaltungen, Spezialvorführungen für Kinder sowie themenspezifische Podiumsgespräche und Workshops zu Fragen der Schweizer Filmkultur bzw. Filmwirtschaft statt. Diese Veranstaltungen greifen gezielt aktuelle Themen der Schweizer Filmkultur auf und richten sich an die Filmschaffenden und das filminteressierte Publikum.

Panorama Schweiz Bearbeiten

Das Programm «Panorama Schweiz» ist das Herzstück der Solothurner Filmtage und präsentiert eine Auswahl aktueller Schweizer Produktionen aus allen Sprachregionen, aller Genres und Längen. Das Programm zeigt das vielfältige Filmschaffen in der Schweiz und umfasst Dokumentar-, Spiel-, Experimental-, Kurz- und Animationsfilme sowie Musikclips. Viele Filmvorführungen sind begleitet von Gesprächen mit den Filmschaffenden.

Panorama Langfilme Bearbeiten

Drei Wettbewerbe geben dem «Panorama» einen kompetitiven Rahmen: Eine Fachjury vergibt den «Prix de Soleure» für einen gesellschaftspolitischen Film. Das Publikum wählt aus den nominierten Filmen seinen Publikumsliebling und vergibt den «Prix du Public». Mit dem Preis «Visioni», den ebenfalls eine Jury vergibt, werden erste oder zweite Werke ausgezeichnet.[2]

Panorama Kurzfilme Bearbeiten

Jedes Jahr entsteht in der Schweiz eine Vielzahl von kurzen und mittellangen Filmen im professionellen Produktionskontext. Im «Panorama Kurzfilme» ist eine reiche Auswahl aktueller Werke aller Genres zu sehen. Es finden zwei Publikums-Wettbewerbe statt: der Animationsfilmwettbewerb und die Kürung des besten Kurzfilms. Ausserdem werden die Nominierungen für den Best Swiss Video Clip bekanntgegeben.[3]

Rencontre Bearbeiten

Das Spezialprogramm «Rencontre» würdigt jedes Jahr eine Persönlichkeit des Schweizer Films, die auf ein bedeutendes und umfangreiches Werk zurückblicken kann. Das Programm zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens und ermöglicht eine persönliche Begegnung. Damit bieten die Solothurner Filmtage die Gelegenheit, einen vertiefenden Einblick in die Arbeit bekannter Schweizer Cineasten zu erhalten und diesen zu begegnen.

Bisher geehrte Persönlichkeiten Bearbeiten

Jahr geehrte Persönlichkeit
1996 Alain Tanner
1997 Reni Mertens und Walter Marti
1998 Claude Goretta
1999 Alexander J. Seiler
2000 Jacqueline Veuve
2001 T&C Film AG, Marcel Hoehn
2002 Paul Riniker
2003 Pio Corradi
2004 Jean-Luc Bideau
2005 Bruno Ganz
2006 Maximilian Schell
2007 Renato Berta
2008 Walo Lüönd
2009 Léa Pool
2010 Niki Reiser
2011 Ruth Waldburger
2012 Marthe Keller
2013 Silvio Soldini
2014 Peter Liechti
2015 50 Jahre Solothurner Filmtage (Jubiläum)
2016 Ursina Lardi
2017 François Musy
2018 Christoph Schaub
2019 Bruno Todeschini
2020 Heidi Specogna[4]
2021 Villi Hermann[5]
2022 Jürg Hassler[6]
2023 Katarina Türler[7]
2024 Studio GDS[8]: Claude Luyet, Georges Schwitzgebel, Daniel Suter[9]

Fokus Bearbeiten

Seit 2012 präsentieren die Solothurner Filmtage das Spezialprogramm «Fokus» zu einem Themenschwerpunkt mit Schweizer und internationalen Filmen und Bezug zu aktuellen Entwicklungen. Im Fokus wird der Blick auf die aktuelle audiovisuelle Landschaft im In- und Ausland gerichtet, um neue Erzählweisen, Rahmenbedingungen, Produktions- und Vertriebsformen zu entdecken. Im Rahmen des «Fokus» finden zudem Podien und Workshops statt, die einen Austausch zwischen Experten und Publikum anregen sollen.

Histoires du cinéma suisse Bearbeiten

«Histoires du cinéma suisse» ist das filmhistorische Programm der Solothurner Filmtage, das in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse mit einem thematischen Schwerpunkt durchgeführt wird.[10] Es präsentiert ausgewählte Werke aus der Schweizer Filmgeschichte und widmete sich in der Vergangenheit etwa dem Welterfolg der Bolex-Kamera, frühen Reisefilmen, den Schweizer Bergen als Filmkulisse oder den Filmpionierinnen der Schweizer Filmgeschichte.

Hommages Bearbeiten

Die Solothurner Filmtage ehren prägende Schweizer Filmschaffende, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Bekannte oder Personen, die sich intensiv mit dem Filmschaffenden auseinandergesetzt haben, präsentieren einen ausgewählten Film, der stellvertretend für das Lebenswerk der verstorbenen Persönlichkeit steht.[11] Hommagen der vergangenen Jahre:

SO PRO Bearbeiten

Die Solothurner Filmtage verstärken ihre Rolle als Kompetenzzentrum für den Schweizer Film. Unter dem Namen «SO PRO» bündeln sie das Angebot an Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.[21] Während der Festivalwoche findet ein dreitägiges Treffen statt (Festivalfreitag bis -sonntag). Angeboten werden Pitching-Sessions, Labs, Podiumsdiskussionen und Workshops sowie ausgewählte thematische Debatten, die auch öffentlich zugänglich sind. Den Auftakt gestaltet das Migros-Kulturprozent Story Lab als Hauptpartner des Programms.

Preise und Ehrungen Bearbeiten

Anlässlich der Solothurner Filmtage werden zahlreiche Preise verliehen. Die Auszeichnungen richten sich zum einen direkt an die Filmschaffenden und ihre Werke, ehren aber auch Persönlichkeiten im erweiterten Umfeld des Schweizer Films, die mit ihrem Engagement aktiv zum Erfolg des nationalen Filmschaffens beitragen.

Prix de Soleure – Jurypreis Bearbeiten

Menschen und gesellschaftliche Fragen rund um das Zusammenleben sind die thematischen Schwerpunkte des Wettbewerbs «Prix de Soleure».[22] Er ehrt einen herausragenden Schweizer Kinofilm, der durch einen ausgeprägten Humanismus überzeugt und diesen in eindrucksvoller Weise filmisch darstellt. Die Auswahlkommission der Solothurner Filmtage nominiert jedes Jahr fünf bis zehn Filme. Eine jährlich neu zusammengesetzte Jury bestimmt den Gewinnerfilm. Der Preis ist mit 60'000 Franken dotiert. Er wird getragen vom Fonds «Prix de Soleure» sowie dem Kanton und der Stadt Solothurn. Die Preissumme geht je zur Hälfte an die Regie und die ausführende Produktion des ausgezeichneten Films.

Bisherige Preisträger Bearbeiten

Jahr Preisträger
2009 No More Smoke Signals Fanny Bräuning
2010 Im Garten der Klänge (Nel giardino dei suoni) Nicola Bellucci
2011 Cleveland contre Wallstreet Jean-Stéphane Bron
2012 Vol spécial Fernand Melgar
2013 Der Imker Mano Khalil
2014 L’escale Kaveh Bakthiari
2015 Spartiates Nicolas Wadimoff
2016 Das Leben drehen – Wie mein Vater versuchte, das Glück festzuhalten Eva Vitija
2017 Die göttliche Ordnung Petra Volpe
2018 Des moutons et des hommes Karim Sayad
2019 Immer und ewig Fanny Bräuning
2020 A la recherche de l’homme à la caméra Boutheyna Bouslama
2021 Mare[23] Andrea Štaka
2022 Wet Sand[24] Elene Naveriani
2023 Until Branches Bend[25] Sophie Jarvis
2024 Die Anhörung Lisa Gerig

Prix du Public – Publikumspreis Bearbeiten

Der Publikumspreis ist seit 2007 fester Bestandteil im Programm der Solothurner Filmtage. Das Publikum wählt aus den nominierten Filmen den Preisträger des «Prix du Public». Der mit 20'000 Franken dotierte «Prix du Public» wird von der Festival-Hauptsponsorin Swiss Life in Zusammenarbeit mit den Solothurner Filmtagen verliehen.

Bisherige Preisträger Bearbeiten

Jahr Preisträger
2007 Vitus Fredi M. Murer
2008 Das Geheimnis von Murk Sabine Boss
2009 Mama ist beim Friseur (Maman est chez le coiffeur) Léa Pool
2010 Bödälä – Dance The Rhythm Gitta Gsell
2011 Sommervögel Paul Riniker
2012 Die Wiesenberger – No Business like Show Business Bernard Weber und Martin Schilt
2013 More than Honey Markus Imhoof
2014 Neuland Anna Thommen
2015 Usfahrt Oerlike Paul Riniker
2016 Lina Michael Schaerer
2017 Docteur Jack Benoît Lange und Pierre-Antoine Hiroz
2018 Der Klang der Stimme Bernard Weber
2019 Gateways to New York Martin Witz
2020 Baghdad in my Shadow Samir (Regisseur)
2021 Beyto Gitta Gsell
2022 Glück auf einer Skala von 1 bis 10 (Presque)[26] Bernard Campan und Alexandre Jollien
2023 Amine – Held auf Bewährung[27] Dani Heusser
2024 Echte Schweizer Luka Popadić

Visioni – Jurypreis Bearbeiten

Mit dem Preis «Visioni» zeichnen die Solothurner Filmtage seit 2024 erste und zweite Werke von Schweizer Regisseuren aus. Er ersetzt damit den bisherigen «Opera Prima», der nur Erstlingswerke berücksichtigte. Juriert werden die Filme von nationalen und internationalen Fachpersonen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20'000 Franken dotiert. Preisstifter des Visioni sind die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften Suissimage und SSA. Der Preis geht zu gleichen Teilen an die Regie und die ausführende Produktion.[28]

Bisherige Preisträger Bearbeiten

Jahr Preisträger
2021 (Opera Prima) Von Fischen und Menschen[29] Stefanie Klemm
2022 (Opera Prima) Pas de deux[30] Elie Aufseesser
2023 (Opera Prima) Foudre[31] Carmen Jaquier
2024 (Neu: Visioni) Autour du feu Laura Cazador und Amanda Cortés

Förderpreise Bearbeiten

Talente/Talents Bearbeiten

Der Wettbewerb «Talente/Talents» umfasst Kurzfilme von Studierenden in- und ausländischer Fachhochschulen und junger Autodidakten. Einige Beiträge wurden von Schweizer Produzenten mitbetreut.[32] Suissimage/SSA stiften den durch eine dreiköpfige Jury ausgerichteten Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm im Wert von 10'000 Franken sowie den Publikumspreis für den besten Animationsfilm in einem Gesamtwert von 10'000 Franken.

Animationsfilmwettbewerb Bearbeiten

Der Animationsfilmwettbewerb wird von der Schweizer Trickfilmgruppe (GSFA) kuratiert. Der Publikumspreis für den besten Animationsfilm (Gesamtwert 10'000 Franken) wird von Suissimage und SSA gestiftet und im Rahmen der Solothurner Filmtage verliehen.[33]

Bester Kurzfilm Bearbeiten

Der Publikumspreis für den besten Kurzfilm im Wert von CHF 10’000.– wird von Suissimage und SSA gestiftet und an der «Soirée de clôture» verliehen.[34]

Best Swiss Video Clip Bearbeiten

Im Rahmen der Solothurner Filmtage werden die mit je 2000 Franken dotierten Nominationen für den «Best Swiss Video Clip» bekannt gegeben. Mit dieser Förderung werden Musiker dabei unterstützt, noch stärker vom Publikum wahrgenommen zu werden. «Best Swiss Video Clip» ist eine Zusammenarbeit mit m4music, dem Popmusikfestival des Migros-Kulturprozents, und mit der Fondation Suisa. Die nominierten Clips gehen dann ins Rennen um den Hauptpreis, der jeweils im Frühling am Festival m4music verliehen wird.[35]

Perspectives Lab Bearbeiten

Das «Perspectives Lab» richtet sich an Absolventen von Filmhochschulen. Das Angebot bietet den Nachwuchsfilmschaffenden die Möglichkeit, mit Branchenvertretern ihre Projektidee zu besprechen, und vernetzt sie gezielt mit nationalen und internationalen Branchenvertretern aus den Bereichen Produktion, Distribution, Filmkritik und Festivalprogrammation. Ausgewählte Filmschulabsolventen diskutieren ihre Filmidee mit den Experten in einem geschlossenen Rahmen und schaffen ein Netzwerk. Zwei der Projektideen erhalten Entwicklungsbeiträge im Wert von je 5000 Franken.[36]

Prix d’honneur Bearbeiten

Mit dem seit 2002 verliehenen «Prix d’honneur» wird eine Schweizer Persönlichkeit geehrt, die in besonderer Weise die Schweizer Filmkultur geprägt hat. Er ist Zeichen der Wertschätzung für die vielfach im Verborgenen und ohne viel Aufsehen erbrachten Leistungen der Preisträger. Der «Prix d’honneur» ist mit 10'000 Franken dotiert und wird seit 2024 von der BK Atlantis Stiftung mit Sitz in Lüterswil getragen. Die BK Atlantis Stiftung bezweckt die Förderung von sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Projekten. Die Wahl erfolgt auf Vorschlag der Auswahlkommission der Solothurner Filmtage.[37]

Bisherige Preisträger Bearbeiten

Jahr Preisträger
2003 Erich Langjahr, Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Produzent und Verleiher
2004 Hugues Ryffel, Kameramann
2005 Freddy Buache, Vermittlerfunktion des Schweizer Films als Filmschaffender und Kritiker
2006 Renato Berta, Kameramann
2007 David Streiff, Kulturverwaltung
2008 Matthias Kälin, Kameramann
2009 Ilona Stamm, Verleih Stamm Film
2010 Carlo Varini, Kameramann
2011 Françoise Deriaz, Chefredaktorin Ciné-Bulletin
2012 Christian Schocher, Regisseur und Kinobetreiber
2013 Beki Probst, Kinobetreiberin
2014 Martine Felber, Chef-Maskenbildnerin
2015 Francine Pickel und Vincent Adatte, Zauberlaterne
2016 Antoine Jaccoud, Drehbuchautor
2017 Tiziana Soudani, Produzentin
2018 Susanne Jauch, Szenenbildnerin
2019 Giorgia De Coppi, Regieassistentin
2020 Bea Cuttat, Filmverleiherin
2021 Frank Braun
2022 David Landolf und Judith Hofstetter, Kinemathek Lichtspiel
2023 André Pinkus, Beleuchter[38]
2024 Anne van Brée, Kostümbildnerin[39]

Nominierungen Schweizer Filmpreis Bearbeiten

An der «Nacht der Nominationen» gibt das Bundesamt für Kultur die Nominationen für den Schweizer Filmpreis bekannt. Die 2008 von den Branchenverbänden gegründete Schweizer Filmakademie visioniert während der Solothurner Filmtage die eingereichten Filme und bestimmt in einer geheimen Wahl ihre Nominierten. Die Preisverleihung des Schweizer Filmpreises findet jeweils im folgenden März in Zürich statt.

Prix Swissperform – Schauspielpreis Bearbeiten

Seit 2001 wird mit dem «Prix Swissperform» jährlich eine Hauptrolle, eine Nebenrolle, ein Nachwuchstalent sowie eine Spezialleistung in Schweizer Fernsehproduktionen ausgezeichnet.[40] Jede der vier Kategorien ist mit je 10'000 Franken dotiert. Der Preis wird von einer Jury aus Vertretern der Swissperform und der Solothurner Filmtage vergeben und von der Swissperform gestiftet.

Bisherige Preisträger Bearbeiten

Jahr Preisträger
2011 Markus Fischer (Snakefilm GmbH) und Stefan Jäger für den Film Hunkeler und der Fall Livius
2012 Lea Hadorn Weibliche Hauptrolle in Liebe und andere Unfälle
Roland Vouilloz Männliche Hauptrolle in der Serie CROM
Marina Golovine Weibliche Nebenrolle in der Serie CROM
Peter Wyssbrod Männliche Nebenrolle in Mord hinterm Vorhang
2013 Marie Leuenberger Weibliche Hauptrolle in Hunkeler und die Augen des Ödipus
Peter Freiburghaus Männliche Hauptrolle in Nebelgrind
Virginie Meisterhans Weibliche Nebenrolle in L’heure du secret
Herbert Leiser Männliche Nebenrolle in Der Teufel von Mailand
2014 Barbara Terpoorten-Maurer Weibliche Hauptrolle in Der Bestatter
Jonathan Loosli Männliche Hauptrolle in Dinu
Florence Quartenoud Weibliche Nebenrolle in Port d’attache
Leonardo Nigro Männliche Nebenrolle in Oro verde
2015 Véronique Reymond Weibliche Hauptrolle in A livre ouvert
Joel Basman Männliche Hauptrolle in Ziellos
Wanda Wylowa Weibliche Nebenrolle in Der Hamster
Nicola Perot Männliche Nebenrolle in Der Hamster
2016 Rabea Egg Weibliche Hauptrolle in Lina
Imanuel Humm Männliche Hauptrolle in Verdacht
Claude-Inga Barbey Weibliche Nebenrolle in Anomalia
Antoine Monot Jr. Männliche Nebenrolle in Tatort: Ihr werdet gerichtet
2017 Noémie Schmidt Weibliche Hauptrolle in La lumière de l’espoir
Pasquale Aleardi Männliche Hauptrolle in Gotthard
Liliane Amuat Weibliche Nebenrolle in Lotto
Mike Müller Spezialpreis für die Hauptrolle in Der Bestatter
2018 Stephanie Japp Weibliche Hauptrolle in Private Banking
Marcus Signer Männliche Hauptrolle in Wilder
Anna Schinz Weibliche Nebenrolle in Private Banking
Karim Barras Männliche Nebenrolle in Banking District
2019 Anna Pieri Weibliche Hauptrolle in Double vie
Thiebaud Evrard Männliche Hauptrolle in Double vie
Beat Marti Männliche Nebenrolle in Amur senza fin
Annina Euling Spezialpreis für die Hauptrolle in Weglaufen geht nicht
2020 Lorena Handschin Weibliche Hauptrolle in Nr. 47
Roland Vouilloz Männliche Hauptrolle in Helvetica
Manuela Biedermann Weibliche Nebenrolle in Wilder
Stefan Kurt Spezialpreis für die Rolle in Aus dem Schatten – eine Zeit der Hoffnung
2021 Sarah Spale Spezialpreis der Jury für ihre Arbeit in Wilder
Annina Walt Beste Darstellerin in Frieden
Dimitri Stapfer Bester Darsteller in Frieden
Rachel Braunschweig Beste Nebendarstellerin in Tatort: Züri Brännt
2022 Estelle Bridet Spezialpreis der Jury für ihre Rolle in Sacha
Isabelle Caillat Beste Darstellerin in Cellule de Crise
Julian Koechlin Bester Darsteller in Neumatt
Marlise Fischer Beste Nebendarstellerin in Neumatt
2023 David Constantin Beste Hauptrolle in Tschugger
Clarina Sierro Beste Nebenrolle in Hors Saison
Meryl Marty Nachwuchspreis für ihre Rolle in Die Beschatter
Lale Yavaş Spezialpreis für ihre Rollen in Die Beschatter und Neumatt II
2024 Dominique Devenport Beste Hauptrolle in Davos 1917
Arcadi Radeff Beste Nebenrolle in Hartes Pflaster
Stéphane Erös Nachwuchspreis für seine Rolle in Hartes Pflaster
Carol Schuler Spezialpreis der Jury für ihre Rollen in Tatort

Weitere Engagements Bearbeiten

filmo Bearbeiten

2019 lancierten die Solothurner Filmtage mit «filmo» die erste Online-Edition des Schweizer Films.[41] «filmo» bringt anerkannte Schlüsselwerke auf bestehende Video-on-Demand-Plattformen. Die Edition verschafft Filmklassikern mehr Sichtbarkeit im digitalen Raum und macht die Schweizer Filmgeschichte erlebbar – auch für jüngere Generationen. «filmo» wird laufend ausgebaut, bietet Bonusmaterial und ist in drei Landessprachen verfügbar. Ermöglicht wird das von den Solothurner Filmtagen initiierte Pionierprojekt durch Engagement Migros, den Förderfonds der Migros-Gruppe.

Locarno Filmfestival Bearbeiten

Im August zeigt das Spezialprogramm «Panorama Suisse» im Rahmen des Locarno Film Festivals Höhepunkte des aktuellen Schweizer Filmschaffens.[42] Das «Panorama Suisse» ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Locarno Film Festival, den Solothurner Filmtagen und Swiss Films. Die Selektion der Filme verantwortet eine Kommission bestehend aus Vertretern der Solothurner Filmtage, der Schweizer Filmakademie und von Swiss Films. Das «Panorama Suisse» präsentiert eine Auswahl von zehn Schweizer Langfilmen, die im vorangehenden Jahr ihre nationale oder internationale Premiere gefeiert haben. Gezeigt werden Festivalerfolge sowie herausragende Filme, deren Kinostart noch bevorsteht. Die Filmvorführungen werden von den Solothurner Filmtagen begleitet.[43]

Cinetour Bearbeiten

Seit 2008 veranstalten die Solothurner Filmtage gemeinsam mit der Hauptsponsorin die Cinetour.[44] Im Rahmen von geschlossenen Kundenveranstaltungen wird eine exklusive Auswahl von aktuellen Schweizer Kurzfilmen mit je einem Programm für die deutsche und einem für die französische Schweiz gezeigt. Jährlich finden so rund zehn Schweizer Kurzfilme die einzigartige Möglichkeit einer Kinoauswertung. Das kuratierte Kurzfilmprogramm wird seit 2022 durch eine Auswahl an Langfilmen ergänzt; ausserdem werden seitdem auch Familienfilme gezeigt.

Geschichte Bearbeiten

 
Erstes Plakat der Filmtage (1966)

Die Solothurner Filmtage gehören zu den ältesten Filmfestivals der Schweiz und sind das wichtigste Festival für den Schweizer Film. 1966 organisierte die Filmgilde Solothurn eine Tagung mit dem Titel «Schweizer Film heute». Ziel dieses Anlasses war die Kreation neuer Ideen und Inspirationen für die jungen, unabhängigen Schweizer Filmschaffenden. Daraus bildete sich die Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF), welche als Verein die Filmtage organisiert.

Ab 1967 leitete Stephan Portmann das Festival, 1987 wurde er durch Ivo Kummer abgelöst. Nach der Berufung von Kummer zum Leiter der Sektion Film[45] des Bundesamts für Kultur (BAK) wurde Seraina Rohrer zu seiner Nachfolgerin gewählt.[46] Im April 2019 wechselte diese zur Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.[47] Danach übernahm die Schweizer Filmautorin Anita Hugi die Direktion der Solothurner Filmtage.[48][49] Die 57. Ausgabe 2022 wurde unter der interimistischen Co-Leitung bestehend aus Marianne Wirth und David Wegmüller (künstlerische Leitung) und Veronika Roos (administrative Leitung) durchgeführt. Damit war der Stein zum Wechsel einer einköpfigen Direktion in ein duales Führungssystem gelegt. 2022 übernahm Monica Rosenberg (administrative Leitung) zusammen mit Niccoló Castelli (künstlerische Leitung) die Führung der Solothurner Filmtage.[50]

Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage SGSF Bearbeiten

Der 1967 gegründete Verein Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) ist die Trägerorganisation der Solothurner Filmtage. Ziel des politisch und konfessionell ungebundenen, nicht gewinnorientierten Vereins mit Sitz in Solothurn ist die Organisation der Solothurner Filmtage sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung des Schweizer Films. Die Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage zählt im Jahr 2022 rund 400 Mitglieder.[51]

Auswahlkommission Bearbeiten

Die Auswahlkommission setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Geschäftsleitung der Solothurner Filmtage sowie externen Fachleuten aus der Filmbranche. Letztere werden alle zwei Jahre neu berufen und stammen nach Möglichkeit aus den vier Sprachregionen der Schweiz. Die Auswahlkommission wird von der künstlerischen Leitung der Solothurner Filmtage geleitet und ist verantwortlich für die Selektion des Programms «Panorama Schweiz».[52]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Solothurner Filmtage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sektionen. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  2. Panorama Schweiz. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  3. Preise und Jurys. Abgerufen am 8. Februar 2024.
  4. Spezialprogramm - Heidi Specogna ist Ehrengast der «Rencontre» an den Solothurner Filmtagen 2020. Abgerufen am 29. September 2022.
  5. Poetische Interventionen – Streifzug durch das filmische Werk von Villi Hermann. Abgerufen am 29. September 2022.
  6. Jürg Hassler: Engagement und Eigensinn. Abgerufen am 29. September 2022.
  7. Katarina Tuerler. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  8. Rencontre: Studio GDS. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  9. bas Blickpunkt:Film: Solothurner Filmtage feiern Genfer Animationsfilmstudio GDS. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  10. Histoires. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  11. Hommagen. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  12. Hommage an Friedrich Kappeler. Abgerufen am 3. Februar 2023.
  13. Hommage an Jean-Luc Godard. Abgerufen am 28. September 2022.
  14. Hommage an Alain Tanner. Abgerufen am 28. September 2022.
  15. Hommage an Andres Pfaeffli. Abgerufen am 29. September 2022.
  16. Hommage an Robert Richter. Abgerufen am 29. September 2022.
  17. Hommage an Karl Saurer. Abgerufen am 29. September 2022.
  18. Hommage an Jean-Louis Roy. Abgerufen am 29. September 2022.
  19. Hommage an Francis Reusser. Abgerufen am 29. September 2022.
  20. Brot im Kasten – Hommage an Marlies Graf Dätwyler. Abgerufen am 29. September 2022.
  21. Solothurner Filmtage «SO PRO»
  22. Prix de Soleure. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  23. Le Prix de Soleure 2021 attribué à "Mare", d'Andrea Staka. 26. Januar 2021, abgerufen am 6. Oktober 2022 (französisch).
  24. Laudatio Prix de Soleure 2022 – Wet Sand. Abgerufen am 30. September 2022.
  25. Medienmitteilung vom 25. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  26. «Wet Sand», «Presque» und «Pas de deux» gewinnen die Filmpreise der 57. Solothurner Filmtage. Abgerufen am 30. September 2022.
  27. Medienmitteilung vom 25. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  28. Opera Prima. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  29. Laudatio Opera Prima 2021 - Von Fischen und Menschen. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  30. Laudatio Opera Prima 2022 – Pas de deux. Abgerufen am 30. September 2022.
  31. Medienmitteilung vom 25. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  32. Upcoming Talents. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  33. Trickfilm-Wettbewerb. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  34. Publikumspreis für den besten Kurzfilm. Abgerufen am 8. Februar 2024.
  35. Best Swiss Video Clip. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  36. Upcoming Lab. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  37. Prix d’honneur. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  38. Medienmitteilung vom 3. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  39. bas Blickpunkt:Film: Solothurner Filmtage ehren Kostümbildnerin Anne van Brée. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  40. Prix Swissperform – Schauspielpreis. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  41. filmo - Home. Abgerufen am 7. Juli 2022.
  42. Locarno Film Festival. Abgerufen am 7. Juli 2022 (englisch).
  43. Panorama Suisse. Abgerufen am 7. Juli 2022 (englisch).
  44. Cinetour. Abgerufen am 6. April 2022.
  45. Ivo Kummer wird neuer Chef der Sektion Film des Bundesamtes für Kultur (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Mitteilung des BAK, 7. Februar 2011.
  46. nzz.ch vom 26. Mai 2011, abgerufen am 12. Juli 2012.
  47. Solothurner Filmtage: Seraina Rohrer wechselt zu Pro Helvetia. Artikel vom 10. April 2019, abgerufen am 10. April 2019.
  48. Anita Hugi wird neue Direktorin der Solothurner Filmtage. Artikel vom 27. Juni 2019, abgerufen am 28. Juni 2019.
  49. Lory Roebuck: Hollywood ist hier sehr weit weg. Die Welt aber kommt an den Solothurner Filmtagen ganz nahe heran. In: Neue Zürcher Zeitung. 30. Januar 2020, abgerufen am 12. April 2020.
  50. Doppelspitze ist komplett: Regisseur Niccolò Castelli leitet neu die Solothurner Filmtage. In: srf.ch. 26. April 2022, abgerufen am 27. April 2022.
  51. Verein. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
  52. Auswahlkommissionen. Abgerufen am 3. Oktober 2022.