Als Skibindung (in Österreich auch Schibindung) wird der Teil eines Skis bezeichnet, der den Skischuh mit dem Ski verbindet. Es gibt je nach Ski die unterschiedlichsten Skibindungen, die sich vor allem durch unterschiedliche Befestigungsarten des Schuhs am Ski auszeichnen.

Lilienfelderstahlsohlenbindung von 1896
Skibindung von Abfahrtski
Die SNS-Profil-Langlaufbindung besitzt eine Metallachse, die in die Bindung einrastet.

Entwicklung Bearbeiten

Die frühesten simplen Skibindungen bestanden aus Weidenruten und wurden später aus Lederriemen und Meerrohr (in Österreich auch als „Rohrstaberl“ bezeichnet) hergestellt.

1884 erfand der norwegische Skipionier Fritz Huitfeldt die Huitfeldt-Bindung, wobei er den bis dahin üblichen Lederbügel durch einen Eisenbacken ersetzte – der Schuh erhielt im Backen einen besseren Sitz. Diese Bindungsart war richtungweisend für die kommenden Jahre. 1896 patentierte der österreichische Skipionier Mathias Zdarsky die Lilienfelder Stahlsohlenbildung.

Anwendung und Ausführungen Bearbeiten

Bei nordischen Skisportarten (zum Beispiel dem Langlauf) sowie dem Telemarken wird der Schuh nur mit der Schuhspitze am Ski befestigt, während die Ferse frei bleibt; bei alpinen Skisportarten werden dagegen sowohl Schuhspitze als auch Ferse mit dem Ski verbunden.

Neben der Verbindung von Schuh und Ski sorgt die Skibindung insbesondere beim Alpinski für die korrekte Kraftübertragung vom Fuß auf den Ski, was für die feinfühlige Steuerung des Ski wichtig ist. Die Skibindung ist außerdem wesentlich für die Sicherheit des Sportlers, weshalb eine Alpinskibindung häufig auch als Sicherheitsbindung bezeichnet wird. Eine Sicherheitsbindung verbindet den Schuh mit dem Ski, bis eine bestimmte Grenze der Krafteinwirkung überschritten wird. Bei höherer Belastung löst die Bindung aus und der Ski trennt sich vom Schuh. Ist der Auslösewert nach dem Fahrkönnen und dem Belastungsmaximum des Sportlers korrekt eingestellt, lassen sich so bei einem Sturz Verletzungen durch sperrige Skier an den Füßen vermeiden (siehe auch: Skiunfall).

 
Die NNN-Bindung hat keinen Mittelsteg, sondern zwei Seitenstege.
 
Die SNS-Pilot-Bindung nutzt eine zweite Metallachse im Schuh für eine Zugfeder (weiß) zur Stabilisierung.

Bei Langlaufski sind im deutschsprachigen Raum drei untereinander nicht-kompatible Bindungssysteme im Angebot: SNS (Salomon Nordic System) Profil, SNS Pilot und NNN (New Nordic Norm). Während bei SNS Profil und NNN der Schuh mit einer Metallachse beweglich auf der Bindung gehalten wird, sorgt bei SNS Pilot eine zweite Metallachse im Schuh und eine damit verbundene Metallschiene für erhöhte Seitenstabilität (insbesondere beim Skating-Stil).

Bei Carving-Skis wird oft eine Platte (Dämpfungsplatte, Erhöhungsplatte) zwischen Ski und Bindung montiert. Neuere Ski-Bauweisen, insbesondere die Cap-Bauweise, ermöglichen den Skiherstellern, das Bindungssystem direkt in den Ski zu integrieren. Für den Sportfachhandel bedeutet das eine Erleichterung bei der Montage, für Konsumenten bringen integrierte Bindungssysteme aber auch Nachteile, da auf neu erworbene Ski keine gebrauchten Bindungen mehr montiert werden können.

Für Tourenski gibt es eine spezielle Kombination aus Sicherheits- und nordischer Bindung, die Tourenbindung. Sie fixiert für den Aufstieg nur die Schuhspitze, während die Ferse frei bleibt. Für die Abfahrt kann die Ferse fixiert werden. Viele moderne Tourenbindungen, insbesondere die sogenannten Freeride-Modelle, entsprechen den Anforderungen an pistentaugliche Sicherheitsbindungen.

Sogenannte Vario-Skibindungen erlauben das schnelle Verschieben von Fersen- und Frontautomat, um die Bindung entweder schnell auf einen anderen Skischuh anzupassen oder den Skischuh auf dem Ski zu verschieben, um z. B. eine andere Schwerpunktlage zu erzielen.

Skibindungen, Skischuhe und das Vorgehen zur korrekten Einstellung einer Sicherheitsbindung sind nach verschiedenen internationalen Normen (z. B. ISO 11088) genormt.

Als Fehlauslösung bezeichnet man im Skisport das automatische Öffnen der Bindung in einer Situation, in welcher dieses nicht gewünscht ist. Fehlauslösungen können zum einen durch eine zu weiche Einstellung der Bindung, aber auch bei korrekter Einstellung etwa durch wiederholte Schläge auf den Ski verursacht werden. Wiederholen sich starke Schläge auf den Ski in sehr kurzer Zeit, so kann sich die Bindung nicht vollständig rekalibrieren, so dass der nächste Schlag ein Aufspringen der Bindung, die Fehlauslösung, verursacht.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Skibindungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien