Simonsmühle war ein Gemeindeteil der ehemaligen Gemeinde Jochsberg im Landkreis Ansbach. Heute ist das denkmalgeschützte Anwesen Haus Nr. 3 von Erndorf.[1]

Geografie Bearbeiten

Die ehemalige Einöde liegt auf einer Höhe von 428 m ü. NHN am Sachsaugraben, der 200 Meter weiter südwestlich als linker Zufluss in die Altmühl mündet.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort kann in einer Urkunde aus dem 15. Jahrhundert erstmals eindeutig als die Simonsmühle identifiziert werden. Sie gehörte zu dieser Zeit den Herren von Seckendorff zu Jochsberg.[2] In den 16-Punkte-Berichten des ansbachischen Amtes Leutershausen von 1608 und 1681 wurde sie jeweils aufgeführt. In letzterem Bericht war das Seckendorff’sche Rittergut Jochsberg bereits in das ansbachische Vogtamt Jochsberg umgewandelt worden.[3] In der Vetterschen Oberamtsbeschreibung von 1732 wurde die Mühle erstmals namentlich erwähnt, ebenso 1790 in der Beschreibung […] des Fürstentums Brandenburg-Anspach von J. B. Fischer[4] und 1802 bei Bundschuh.[5] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Simonsmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Erndorf.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[7]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Simonsmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Jochsberg zugeordnet. Sie gehörte auch der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Jochsberg an. Die Simonsmühle wurde nur in den Ortsverzeichnissen von 1818,[8] 1820[9] und 1832[10] erwähnt. 1818 lebten dort 7 Personen. Zu dem Anwesen gehörten etwa 5 ha Ackerland und 5,5 ha Weideland, die sich auf mehrere Parzellen verteilten.[11]

Baudenkmal Bearbeiten

  • Erndorf 3: Mühl- und Wohnhaus

Literatur Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. Simonsmühle im BayernAtlas
  2. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 634.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 714, 720.
  4. Johann Bernhard Fischer: Simonsmühlen, Ehren- und Büttnersdorf, drey einzelne Höfe. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 106 (Digitalisat).
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 341.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 853.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 997.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 86 (Digitalisat).
  9. Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topographisches Lexicon von dem Königreiche Baiern. Zweiter Theil von M–Z. Johann Baptist Reindl, München 1820, Sp. 354 (Digitalisat).
  10. Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. Band 2: M–Z. Palm und Enke, Erlangen 1832, S. 682 (Digitalisat).
  11. Simonsmühle im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)

Koordinaten: 49° 18′ 55,7″ N, 10° 23′ 29″ O