Sigrid von Blanckenhagen

deutsche Kunsthistorikerin und Museumsleiterin

Sigrid von Blanckenhagen (* 1918 in Konstanz; † 2005 ebenda) war eine deutsche Kunsthistorikerin und Museumsleiterin.

Leben und Wirken Bearbeiten

Sigrid von Blanckenhagen war die älteste Tochter des Konstanzer Apothekers und Museumsleiters Bruno Leiner. Sie studierte von 1940 bis 1945 Kunstgeschichte, klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte an der Universität Marburg.

1946 unterstützte sie ihren Vater maßgeblich bei der Organisation der vielbeachteten „Internationalen Kunstwoche der Stadt Konstanz“, einer Ausstellung von Werken, die während der Zeit des Nationalsozialismus nicht hatten gezeigt werden dürfen.[1]

Nach dem Tod ihres Vaters übernahm sie 1955 die Leitung des Konstanzer Rosgartenmuseums. Das Rosgartenmuseum zeigt die Geschichte und Kultur der Stadt Konstanz und ihrer Umgebung; es war 1870 von ihrem Urgroßvater Ludwig Leiner gegründet und seither von Angehörigen der Familie Leiner im Nebenamt geleitet worden.[2] Sigrid von Blanckenhagen war die erste hauptamtliche Leiterin und zugleich die letzte Angehörige der Familie Leiner an der Spitze des Museums. 1962 regte sie die Gründung der Gesellschaft der Freunde des Rosgartenmuseums an, 1983 trat sie in den Ruhestand.

Sigrid von Blanckenhagen war mit dem klassischen Archäologen Peter Heinrich von Blanckenhagen (* 1909, † 1990) verheiratet.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • mit Michael Bringmann: Die Mosbrugger. Die Konstanzer Maler Wendelin, Friedrich und Joseph Mosbrugger. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1974, ISBN 3-87437-100-X.
  • Konstanzer Museen wurden attraktiver. Neuerwerbungen des Rosgarten- und Bodensee-Naturmuseums. In: Konstanzer Almanach. Band 20, 1974, S. 20–22.
  • 100 Jahre Rosgarten-Museum. In: Konstanz, ein Mittelpunkt der Kunst um 1300. Ausstellung im Rosgarten-Museum Konstanz aus Anlaß seines 100-jährigen Bestehens. Seekreis-Verlag, Konstanz 1972, DNB 750978953, S. 7–10.
  • Ulrich Richentals Chronik des Konstanzer Konzils. In: Konstanzer Almanach. Band 10, 1964, S. 20–25.
  • Aus der Entstehungsgeschichte und der Entwicklung des Rosgartenmuseums. In: Konstanzer Almanach. Band 3, 1957, S. 17–26.

Literatur Bearbeiten

  • Tatiana Sfedu: Ein Konstanzer Bürgerwerk. Das Rosgartenmuseum seit Ludwig Leiner. (= Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz. Band 7). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-640-3, S. 155–158.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lothar Burchardt: Konstanz zwischen Kriegsende und Universitätsgründung. Hungerjahre, „Wirtschaftswunder“, Strukturwandel (= Geschichte der Stadt Konstanz. 6). Stadler, Konstanz 1995, ISBN 3-7977-0260-4, S. 114–117, S. 147–150.
  2. Jürgen Klöckler: Die Familie Leiner. Von St. Gallen nach Konstanz. In: Harald Derschka, Jürgen Klöckler (Hrsg.): Der Bodensee. Natur und Geschichte aus 150 Perspektiven. Jubiläumsband des internationalen Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 1868–2018. Thorbecke, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-7995-1724-9, S. 194 f.