Siegfried Gissel

deutscher Musikwissenschaftler und Musikpädagoge

Siegfried Gissel (* 5. Juni 1932) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikpädagoge. Er befasst sich als Musikwissenschaftler mit den alten Tonarten in der Zeit vom Ende des 15. bis ins 17. Jahrhundert.

Siegfried Gissel, Musikwissenschaftler und Musikpädagoge.

Leben Bearbeiten

Siegfried Gissel studierte an der Musikhochschule Berlin Musik für das Lehramt an Gymnasien sowie acht Semester Komposition bei Ernst Pepping. Er absolvierte sein 1. und 2. Staatsexamen in Berlin. Im Zweitstudium studierte Gissel Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und an der Philipps-Universität Marburg. Hier promovierte Gissel 1980 mit dem Thema Untersuchungen zur mehrstimmigen protestantischen Hymnenkomposition in Deutschland um 1600.

Gissel war im gymnasialen Schuldienst tätig, zunächst in Berlin und anschließend in Marburg. Zusammen mit seiner Frau Dr. Helma Behme Gissel (1947–2022) wohnte er in Marburg und Kassel. Seit 2011 lebten sie in Überlingen am Bodensee.

Literatur Bearbeiten

  • Untersuchungen zur mehrstimmigen protestantischen Hymnenkomposition in Deutschland um 1600, Bärenreiter Verlag, Kassel 1983, ISBN 3-7618-0722-8
  • Die Chorfuge im strengen Satz, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 1987, ISBN 3-7959-0500-1[1]
  • Wege zur alten Musik. Die Tonarten in der Vokalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2007, ISBN 3-7959-0888-4
  • Wege zur alten Musik. Die Tonarten in der Vokalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2009, ISBN 3-7959-0918-X
  • Die Tonarten in mehrstimmigen Messen von Ockeghem bis Palestrina, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2013, ISBN 3-7959-0964-3
  • Die zwölf Tonarten Glareans in Vokalwerken von Josquin Desprez bis Heinrich Schütz, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2015, ISBN 978-3-7959-0977-2
  • Die Tonarten in einstimmigen Melodien bis etwa 1600, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2018, ISBN 978-3-7959-1022-8
  • Alte Hymnenmelodien und ihre Tonarten, Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 2020, ISBN 978-3-7959-1044-0
  • Was das Erinnern entläßt, (mit Helma Behme-Gissel), docupoint Verlag, Magdeburg 2010, ISBN 978-3-86912-005-8
  • Von Leuten, Frikadellen und Pimpernellen, (mit Helma Behme-Gissel), DCS Verlag, Überlingen 2018, ISBN 978-3-940140-14-2

Werke & Aufsätze (Auswahl) Bearbeiten

  • Zur Modusbestimmung deutscher Autoren in der Zeit von 1550–1650. Eine Quellenstudie, in: Die Musikforschung 39, 1986, S. 201–217.
  • Tonartenbestimmung vielstimmiger Kompositionen um 1600, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 71, 1987, S. 1–11.
  • Abweichungen von den Normen eines Modus als Mittel der Wortausdeutungen. Ein Beitrag zur musikalischen Hermeneutik um 1600, in: Musica Disciplina 42, 1988, S. 199–215.
  • Die modi phrygius, hypophrygius und phrygius connexus. Ein Beitrag zu den 'in mi' Tonarten um 1600, in: Musica Disciplina 45, 1991 (1994), S. 5–94.
  • Die Tonarten der 'Lagrime di San Pietro' von Orlando di Lasso, in: Musica Disciplina 47, 1993 (1997), S. 5–33.
  • Die Tonarten vor und nach 1600 und ihre Akzeptanz in der gegenwärtigen Musikgeschichtsschreibung, in: Musica Disciplina 48, 1994 (1998), S. 15–67.
  • Glareans Tonarten Lydius und Hypolydius und ihre Berücksichtigung durch die Theoretiker/Komponisten bis etwa 1650, in: Musica Disciplina 51, 1997 (2000), S. 73–102.
  • Die Tonart Ionicus connexus in der Motettensammlung 'Opus Melicum' von Friedrich Weißensee, in: Musica Disciplina 52, 1998–2002 (2003), S. 57–137.

Weblinks Bearbeiten

Belege Bearbeiten

  1. Die Chorfuge im strengen Satz. Abgerufen am 26. November 2020.