Sicko (deutsch Altenwedel, früher Altenwedell) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Das Dorf gehört zur Gmina Recz (Stadt- und Landgemeinde Reetz) im Powiat Choszczeński (Arnswalde).

Sicko
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Sicko (Polen)
Sicko (Polen)
Sicko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Choszczno
Gmina: Recz
Geographische Lage: 53° 16′ N, 15° 30′ OKoordinaten: 53° 15′ 50″ N, 15° 29′ 38″ O
Einwohner:
Kfz-Kennzeichen: ZPL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 10: DeutschlandLinkenStettinPiła-Płońsk
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Geographische Lage Bearbeiten

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 60 km östlich von Stettin. Knapp nördlich des Dorfes verläuft in West-Ost-Richtung die Landesstraße 10, die hier der ehemaligen Reichsstraße 104 entspricht. Nachbarorte sind entlang der Landesstraße im Osten die Stadt Recz (Reetz) und im Westen das Dorf Wapnica (Ravenstein).

Südöstlich des Dorfes fließt die Ina (Ihna).

Geschichte Bearbeiten

Das Dorf ist als Doppelangerdorf angelegt. Hier befand sich die erste Stammburg der Familie Wedel in Pommern, bis die Familie sich im Jahre 1313 etwa 20 km weiter östlich in Neuwedell ihr dortiges Schloss errichtete.

Brüggemann beschreibt Altenwedel 1784 als ein Bauerndorf, das 31 Bauern, darunter der Freischulze, und insgesamt 66 Feuerstellen (Haushaltungen) aufweist und zum Amt Saatzig gehört.[1] Das Amt Saatzig umfasste um 1778 insgesamt 15 Ortschaften.[2]

Vor 1945 bildete Altenwedel mit seinen Wohnplätzen Hasselbruch, Neuglück, Pommerschhaus, Wassermühle und Wegnershof eine Landgemeinde im Kreis Saatzig in der preußischen Provinz Pommern. Altenwedel lag am südöstlichen Rand des Kreises. Die Ihna bildete die Grenze zum benachbarten Kreis Arnswalde, zu dem bereits die Nachbarstadt Reetz gehörte. Die Kreisgrenze bildete zugleich die historische Grenze zwischen Pommern und der Neumark; erst im Rahmen einer Neugliederung im Jahre 1938 wurde der neumärkische Kreis Arnswalde in die Provinz Pommern eingegliedert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf im Sommer 1945, wie ganz Hinterpommern, von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. Das Dorf erhielt den polnischen Ortsnamen Sicko. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit größtenteils von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

Das Dorf ist heute Sitz eines Schulzenamts in der Gmina Recz (Stadt- und Landgemeinde Reetz). Zu dem Schulzenamt gehört auch der Wohnplatz Trzebień (Wegnershof).

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Anmerkungen
1867 619 [3]
1871 612 darunter 596 Evangelische, acht Katholiken, zwei sonstige Christen und sechs Juden[3]
1925 563 darunter 560 Evangelische und eine Person jüdischer Konfession[4]
1933 555 [5]
1939 524 [5]

Kirche Bearbeiten

 
Kirche in Sicko

Die Kirche in Altenwedel, die bis 1945 evangelisch war, wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.

Literatur Bearbeiten

  • Paul Schulz (Hrsg.): Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard – Ein pommersches Heimatbuch. Rautenberg, Leer 1984, ISBN 3-7921-0307-9.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 33.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 1. Band. Stettin 1784, S. 246. (Online)
  2. Magazin für die neue Historie und Geographie (Anton Friedrich Büsching, Hrsg.), Band 12, Halle 1778, S. 568.
  3. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band III, 1874, ZDB-ID 2059283-8, S. 46 f. (Digitalisat – Nr. 8.).
  4. Die Gemeinde Altenwedel in ehemaligen Kreis Saatzig in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  5. a b Michael Rademacher: Saatzig. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.