Sender Ederkopf

Turm in Deutschland

Der Sender Ederkopf bei Netphen im nordrhein-westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein ist eine Sendeanlage für Radio und Fernsehen auf dem im Rothaargebirge befindlichen Berg Oberste Henn (675,9 m ü. NHN), der früher synonym auch Ederkopf genannt wurde, während Ederkopf heute auf Karten an einer Wegkreuzung auf 648,8 m eingezeichnet ist. Der Sender wird vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) betrieben.

Sender Ederkopf
Bild des Objektes
Datei:Ederkopf Sendeturm.jpg
Basisdaten
Ort: Berg Oberste Henn bei Netphen
Land: Nordrhein-Westfalen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 675,9 m ü. NHN
Koordinaten: 50° 56′ 38,4″ N, 8° 12′ 46″ O
Verwendung: Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Westdeutscher Rundfunk Köln
Turmdaten
Bauzeit: 1981
Betriebszeit: seit 1982
Gesamthöhe: 161 m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetyp: DAB+
Positionskarte
Sender Ederkopf (Nordrhein-Westfalen)
Sender Ederkopf (Nordrhein-Westfalen)
Sender Ederkopf
Lokalisierung von Nordrhein-Westfalen in Deutschland
Bau des Sendeturms (1981)
Nahaufnahme des Sendeturms (2013)

Geographische Lage Bearbeiten

Der Sender Ederkopf liegt im Südteil des Rothaargebirges im Stadtgebiet von Netphen, wenige Meter westlich der Grenze zu Erndtebrück; etwa 200 m nördlich stößt auf diese Grenze jene von Netphen zu Hilchenbach. In ausgedehntem Waldgebiet befindet sich die Anlage in Gipfelnähe auf der Obersten Henn etwa 1 km nördlich der nahe dem Ederkopf gelegenen Ederquelle (621 m[1]). An ihrem Sendeturm ist einer Tafel die Standorthöhe von (rund) „676 m“ zu entnehmen.

Allgemeines Bearbeiten

Der Betrieb des Senders Ederkopf wurde am 25. November 1982 aufgenommen.[2] Als Antennenträger wird ein 161 m hoher, schlanker, freistehender Sendeturm verwendet, der 1981 in Stahlbeton-Bauweise errichtet wurde. Ursprünglich erfolgte die UKW-Versorgung des WDR in dieser Region vom Sender Wittgenstein/Biedenkopf des Hessischen Rundfunks. Am 1. Juli 1987 wechselten die UKW-Programme des WDR (mit Ausnahme von WDR 3) an diesen Standort, außerdem tauschte der WDR einige Frequenzen. Das Hörfunkprogramm WDR 2 wird weiterhin zusätzlich vom Sender Wittgenstein ausgestrahlt. Die Zuführung der UKW-Programme erfolgt per Ballempfang vom Sender Nordhelle. Die Zuführung von DAB erfolgt per Richtfunk aus Siegen.

Frequenzen und Programme Bearbeiten

Analoger Hörfunk (UKW) Bearbeiten

Vom Sender Ederkopf werden die UKW-Hörfunkprogramme 1 Live, WDR 2, WDR 4 und WDR 5 ausgestrahlt.

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
95,8 WDR 5 WDR_5___ D395 20 ND H
100,7 WDR 4 WDR_4___ D394 Siegen 15 ND H
101,8 WDR 2 WDR_2_SI
WDR_2___
DB92 (regional),
D392
Siegen 15 ND H
107,2 1 Live _1LIVE__ D391 15 ND H

Digitaler Hörfunk (DAB+) Bearbeiten

DAB+ wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Am 29. August 2012 erfolgte der Wechsel von DAB-Kanal 12D auf DAB-Kanal 11D. Über diesen wird derzeit der Multiplex Radio für NRW mit den Programmen des WDR mit einer Leistung von 10 kW (bis 26. August 2020 nur 1,5 kW) ERP übertragen; bis 2015 wurde auch Radio Impala sowie bis Sommer 2020 domradio mit ausgestrahlt. Die bundesweiten DAB-Pakete werden mit gleicher Sendeleistung vom Fernmeldeturm Eisernhardt (Siegen-Süd) verbreitet.

Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
11D 
Radio für NRW
(D__00236)


10 D V


Dieses Paket wird auch vom benachbarten Sender Siegen ausgestrahlt, der höher gelegene Sender Siegen-Süd wurde abgeschaltet.[3] Die Verbreitung von Digital Radio ist im Kreis Siegen-Wittgenstein mittlerweile fast flächendeckend möglich. Lediglich in Teilen von Burbach, Bad Berleburg und Bad Laasphe gibt es Empfangslücken, die erst mit der geplanten Aufschaltung des Senders Sackpfeife geschlossen werden.

Analoges Fernsehen (PAL) Bearbeiten

Die Nutzung als Grundnetzsender für das Das Erste endete am 12. November 2007 mit der Abschaltung des analogen Fernsehens im Siegerland. DVB-T wird seitdem vom Sender Siegen (Giersberg) sowie den Sendeanlagen auf der Nordhelle abgestrahlt. Auf den Sendestandort Ederkopf, der eine gute Reichweite in die Täler Wittgensteins garantiert hätte, wurde somit bei der Einführung von DVB-T verzichtet.

Der UHF-Kanal 50 wurde zunächst in der Region Aachen für DVB-T wiederverwendet. Später wurde die Region Köln/Bonn auch auf diesen Kanal umgestellt. Der nächste Sender in NRW der diese Frequenz jetzt nutzt ist der Sendeturm Engelskirchen.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
50 703,25 Das Erste (WDR) 50 ND H

Sender in der Umgebung Bearbeiten

Nachbarsender sind:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. Zurückgeblättert…, Siegener Zeitung vom 4. Dezember 2010.
  3. Prognosekarte für DAB-Empfang, auf digitalradio.de