Secunet Security Networks

börsennotiertes Unternehmen

Die Secunet Security Networks AG (eigene Schreibweise secunet Security Networks AG) ist ein börsennotiertes IT-Unternehmen mit Hauptsitz in Essen. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Lösungen, Produkte und Dienstleistungen im Bereich der IT-Sicherheit. Neben dem Hauptsitz Essen bestehen weitere Standorte[4] in Berlin, Bonn, Dresden, Eschborn, Hamburg, Ilmenau, München, Paderborn, Siegen und Stuttgart.

secunet Security Networks AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007276503
Gründung 1997
Sitz Essen, Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl >1.000 (2022)[2]
Umsatz 393 Mio. Euro (2023)[3]
Branche IT-Dienstleistungen, IT-Sicherheitstechnik
Website www.secunet.com
Stand: 31. Dezember 2023

Geschichte Bearbeiten

Mit dem Aufkommen des World Wide Web in den 1990er Jahren hatte die TÜV Mitte AG in Essen ihren Tätigkeitsbereich um die Überprüfung der Sicherheit von Netzwerken erweitert. Dabei spielten vor allem die Digitale Signatur und Verschlüsselungstechnologien eine große Rolle. Da immer mehr Unternehmen ihre Netze prüfen und absichern lassen wollten, gliederte die TÜV Mitte AG ihre Abteilung für IT-Sicherheit 1997 unter dem Namen SecuNet Security Networks in eine GmbH aus.

Im November 1999 ging das Unternehmen an die Börse und firmierte fortan unter secunet Security Networks AG. Das Unternehmen ist seitdem im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Haupteigentümer ist mit 75,11 % Aktienanteil (Stand 2021)[5] die Giesecke+Devrient (G+D) in München, die sich im Besitz der Familie Mitschke-Collande befindet. Im Streubesitz befinden sich ca. 14 % der Aktien.

2004 hat die Bundesregierung eine Kooperationsvereinbarung zur Verbesserung der IT-Sicherheit in Deutschland mit der secunet Security Networks AG abgeschlossen.[6] Die so genannte IT-Sicherheitspartnerschaft wurde 2009 während der CeBIT durch den damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bestätigt.[7]

Produkte Bearbeiten

SINA Bearbeiten

 
Messestand auf der CeBIT 2015

2002 wurde SINA auf den Markt gebracht. SINA (Sichere Inter-Netzwerk Architektur) basiert auf einem Konzept, das eine Architektur zur Verarbeitung von hoch schützenswerten Informationen in unsicheren Netzen beschreibt. Das Konzept stammt ursprünglich vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Darauf basierend entstand ein IPsec-Krypto-Gateway, das den Austausch von sensiblen Informationen über ein potenziell unsicheres Netzwerk wie das Internet ermöglicht. Die so genannte SINA-Box wurde von secunet in Zusammenarbeit mit dem BSI entwickelt.

Neben der SINA-Box existieren mittlerweile auch Clients und Leitungsverschlüssler unter dem Namen SINA, die eine sichere Kommunikation zum Ziel haben. Einzelne Komponenten der SINA-Lösungen sind in Deutschland bis zur Geheimhaltungsstufe Streng Geheim zugelassen.[8] Auch international gibt es Zulassungen für diese Produkte.

SINA kommt unter anderem auch beim Auswärtigen Amt zur Übermittlung von Daten zum Einsatz und wird seit 2011 auch für die Verschlüsselung von VoIP-Telefonaten genutzt.[9]

Golden Reader Tool Bearbeiten

Mit dieser Software-Applikation wurde erstmals das Auslesen von ICAO-konformen eMRTDs (electronic Machine Readable Travel Documents) wie zum Beispiel elektronischen Reisepässen möglich.[10]

Das Golden Reader Tool entstand in einer Kooperation zwischen dem BSI und secunet und wurde im Rahmen zahlreicher Interoperabilitätstests – unter anderem 2008 in Prag – erfolgreich eingesetzt. Die Software wird international als funktionale Referenzimplementierung im Bereich elektronischer Reisepässe anerkannt.[11]

easygate Bearbeiten

Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern wurde die automatisierte Grenzkontrolle secunet easygate entwickelt. Das bundesweit flächendeckende Rollout begann im Jahr 2014 unter dem Projekt EasyPASS.[12]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. secunet.com: Management. Abgerufen am 11. Juni 2019.
  2. Halbjahresbericht 2022. Abgerufen am 15. August 2022.
  3. secunet Security Networks AG verzeichnet herausragendes Schlussquartal und beendet Geschäftsjahr 2023 erneut mit Rekordumsatz. Abgerufen am 25. Januar 2024.
  4. secunet AG - Standorte. Abgerufen am 13. November 2017.
  5. Giesecke+Devrient beschließt anteiligen Verkauf von Aktien in Höhe von 3,85% an der secunet Security Networks AG via Accelerated Bookbuilding zur Erhöhung des Streubesitzes. 9. Februar 2021, abgerufen am 7. April 2023.
  6. heise.de: Sicherheitskooperation zwischen Innenministerium und IT-Sicherheitsunternehmen. Abgerufen am 20. April 2015.
  7. Sicherheitspartnerschaften des Bundesministerium des Innern. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2015; abgerufen am 20. April 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmi.bund.de
  8. heise.de: VPN-Gateway für Geheimhaltungsstufe „Streng Geheim“. Abgerufen am 20. April 2015.
  9. IT-Beauftragte der Bundesregierung: Auswärtiges Amt integriert VoIP-Client in die SINA Virtual Workstation. Abgerufen am 20. April 2015.
  10. ICAO Magazine: Interoperability Testing (p. 16 ff.). (PDF-Datei; 5,4 MB) Abgerufen am 20. April 2015 (englisch).
  11. secunet.com: secunet GRT Platinum Edition. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  12. secunet.com: Automatisierte Grenzkontrolle – easy going mit dem easygate. Abgerufen am 10. Januar 2017.