Schwibbogen (Architektur)

Stützkonstruktion

Als Schwibbogen oder Schwebebogen werden bogenförmige Bauteile bezeichnet, die zwischen Strebepfeilern und statisch wichtigen Gebäudeteilen ein Strebewerk bilden.[1][2]

Schwibbögen über dem Färbergaßl in Laufen a. d. Salzach.

BeispieleBearbeiten

GassenBearbeiten

Der in der Achse meist horizontal ausgeführte Bogen ist so übermauert, dass sich oben ein gerader – meist gedeckter – Abschluss ergibt. Schwibbögen dienen der Abstützung von gegenüberliegenden Mauern bzw. Gebäuden und überspannen in der Regel nur Gassen mit einer Breite von maximal 4 bis 5 m. Schwibbögen werden manchmal auch als begehbare Verbindungsbrücke zwischen den Obergeschossen der abgestützten Häuser ausgeführt.

Kirchen und SäleBearbeiten

Auch in mittelalterlichen Kirchen oder neuzeitlichen Sälen finden Schwibbögen – z. B. als Auflager für hölzerne Balkendecken – manchmal Verwendung; in solchen Fällen können sie auch deutlich über 10 m breit sein.

In der auvergnatischen Romanik wird der innere Vierungsbereich von Kirchen durch herabgezogene Schwibbogen betont (Stiftskirche Notre-Dame du Port in Clermont-Ferrand, Prioratskirche Saint-Nectaire (Puy-de-Dôme)), wobei die karolingische Kirche von Germigny-des-Prés (806) als Vorbild gedient haben könnte.

Siehe auchBearbeiten

LiteraturBearbeiten

  • Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon. Band 3. Spamer, Leipzig 1868, S. 289 f. (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).
  • Oskar Pfeiffer, Helga Zoglman: Kunstlexikon. P.W. Hartmann, Sersheim 1997, ISBN 3-9500612-0-7 (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).
  • K. Thieme, R. Sommer, S. Wolfe: Das große Buch der Stile. Band 5: „Die Romanik“. Reinhard Welz Vermittler Verlag e.K., Mannheim 2005, ISBN 3-938622-53-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

WeblinksBearbeiten

Commons: Schwibbogen (Architektur) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schwibbogen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Oskar Pfeiffer, Helga Zoglman: Kunstlexikon. P.W. Hartmann, Sersheim 1997, ISBN 3-9500612-0-7 (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).
  2. Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon. Band 3. Spamer, Leipzig 1868, S. 289 f. (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).