Schwarzenberger Gegenbach

Bach in Deutschland und Österreich

Der Schwarzenberger Gegenbach, auch kurz Gegenbach, ist ein Bach im Böhmerwald, der entlang der Staatsgrenze von Deutschland und Österreich verläuft. Er ist ein Zufluss der Großen Mühl.

Schwarzenberger Gegenbach
Gegenbach
Der Schwarzenberger Gegenbach an der Grenze der Gemeinden Neureichenau und Schwarzenberg am Böhmerwald

Der Schwarzenberger Gegenbach an der Grenze der Gemeinden Neureichenau und Schwarzenberg am Böhmerwald

Daten
Gewässerkennzahl DE: 191434
Lage Landkreis Freyung-Grafenau in Bayern und Bezirk Rohrbach in Oberösterreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Große Mühl → Donau → Schwarzes Meer
Quelle am Bayerischen Plöckenstein
48° 46′ 10″ N, 13° 50′ 21″ O
Quellhöhe 1282 m ü. A.[1]
Mündung im Waldgebiet MichleggKoordinaten: 48° 42′ 48″ N, 13° 47′ 46″ O
48° 42′ 48″ N, 13° 47′ 46″ O
Mündungshöhe 609 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 673 m
Sohlgefälle 77 ‰
Länge 8,8 km[2]
Einzugsgebiet 18,15 km²[2]

Geographie Bearbeiten

Der Bach entspringt am Bayerischen Plöckenstein auf einer Höhe von 1282 m ü. A.[1] Er weist eine Länge von 8,79 km auf und fließt vollständig entlang der Staatsgrenze.[2] Auf der deutschen Seite liegen das gemeindefreie Gebiet Pleckensteiner Wald und die Gemeinde Neureichenau,[3] auf der österreichischen Seite die Gemeinde Schwarzenberg am Böhmerwald.[1] Der Schwarzenberger Gegenbach nimmt linksseitig den Weißbach und den Hartmannsbach auf.[1] Er mündet im Waldgebiet Michlegg (auch Mühleck)[4] auf einer Höhe von 609 m ü. A. linksseitig in die Große Mühl.[1]

Das Einzugsgebiet des Schwarzenberger Gegenbachs erstreckt sich über eine Fläche von 18,15 km². Davon liegen etwa 4,46 km² in Deutschland und etwa 13,7 km² in Österreich.[2] Zum Einzugsgebiet in Deutschland gehören Teile der Siedlungen Klafferstraß und Lackenhäuser[3] und zum Einzugsgebiet in Österreich der Einzelhof Zinngießer.[1]

Die Wanderwege Goldsteig[5] und Nordwaldkammweg,[6] der hier Teil des Europäischen Fernwanderwegs E6 ist, queren den Bach.[7]

Umwelt Bearbeiten

 
Ufergehölz am Schwarzenberger Gegenbach

In Deutschland ist der Schwarzenberger Gegenbach Teil des Naturparks Bayerischer Wald.[8] Ein Großteil gehört außerdem zum Landschaftsschutzgebiet Bayerischer Wald.[9] Der oberste Bachabschnitt liegt im Naturschutzgebiet Hochwald[10] und im FFH-Gebiet Hochwald und Urwald am Dreisessel.[11]

Auf der österreichischen Seite ist der Schwarzenberger Gegenbach Teil des 9.350 Hektar großen Europaschutzgebiets Böhmerwald-Mühltäler[1] und der 22.302 Hektar großen Important Bird Area Böhmerwald und Mühltal.[12] Am Einhang zum Gegenbach wachsen Schlucht- und Hangmischwälder.[13] Auf der Höhe der Felsformation Teufelsschüssel erstreckt sich eine große landschaftsprägende Bürstlingswiese, auf der seltene Pflanzenarten gedeihen.[14] Nordwestlich des Zinngießer-Hofs befindet sich eine Magerwiese, in die Kleinseggensümpfe eingebettet sind.[15] In einer südöstlich des Zinngießer-Hofs gelegenen Magerwiese wachsen Rot-Schwingel, Rot-Straußgras und seltene Pflanzenarten.[16]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schwarzenberger Gegenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 6. Juni 2022.
  2. a b c d Gesamttabelle Bach- und Flussgebiete in Bayern. (MS Excel) In: UmweltAtlas Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 6. Juni 2022.
  3. a b Grundlagendaten Fließgewässer. In: UmweltAtlas Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 6. Juni 2022.
  4. Wolfgang Hacker: Beschreibung des Planungsgebietes. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 13 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 6. Juni 2022]).
  5. Goldsteig. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 6. Juni 2022.
  6. Nordwaldkammweg. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 6. Juni 2022.
  7. Europäischer Fernwanderweg E6. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 6. Juni 2022.
  8. Überblick über die Schutzgebiete. Naturpark Bayerischer Wald e.V., abgerufen am 6. Juni 2022.
  9. LSG Bayerischer Wald in der World Database on Protected Areas (englisch), abgerufen am 6. Juni 2022.
  10. Hochwald in der World Database on Protected Areas (englisch), abgerufen am 6. Juni 2022.
  11. E. Lohberger, A. Scholz, P. Stieglbauer: FFH-Managementplan „Hochwald und Urwald am Dreisessel“. (PDF) Bayerische Staatsforstverwaltung, Forstdirektion Niederbayern-Oberpfalz, 29. April 2020, S. 1, abgerufen am 6. Juni 2022.
  12. Important Bird Area factsheet: Bohemian forest and Mühl valley. In: Data Zone. BirdLife International, 2009, abgerufen am 6. Juni 2022 (englisch).
  13. Claudia Ott, Barbara Thurner: Bestandesanalyse der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie mit Erhaltungsverpflichtung. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 57 und 116 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 6. Juni 2022]).
  14. Bürstlingsrasen westlich Teufelsschüssel. In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (Genisys). Land Oberösterreich, abgerufen am 6. Juni 2022.
  15. Magerer Wiesenbereich nördlich Zinngießer. In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (Genisys). Land Oberösterreich, abgerufen am 6. Juni 2022.
  16. Magerwiese südlich Zinngießer. In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (Genisys). Land Oberösterreich, abgerufen am 6. Juni 2022.