Schwarzbach (Hofbieber)

Ortsteil von Hofbieber

Schwarzbach ist ein 431 m hoch gelegener Ortsteil der Gemeinde Hofbieber im osthessischen Landkreis Fulda.

Schwarzbach
Gemeinde Hofbieber
Koordinaten: 50° 37′ N, 9° 54′ OKoordinaten: 50° 36′ 30″ N, 9° 54′ 3″ O
Höhe: 431 m
Einwohner: 488 (30. Jun. 2017)[1]
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36145
Vorwahl: 06684
Karte
Schwarzbach

Geographische Lage Bearbeiten

Der Ortsteil Schwarzbach hat 488 Einwohner und liegt nordwestlich von Hofbieber, zwischen Gotthards im Norden und Langenberg im Süden.

Geschichte Bearbeiten

Um 1490 wird eine Kapelle erwähnt, deren Patrozinium Maria war. Es war Dorf des fuldischen Amts Bieberstein. 1502 gehörte es zur Pfarrei Gotthards. Die Ersterwähnung von Schwarzbach erfolgte unter "Swarbach" in 1510. 1570 trotz großer Anhängerschaft innerhalb des Stiftsadels konnte sich die Reformation in der Fürstabtei Fulda nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch. 1787 zählte es zur Fürstabtei Fulda, Amt Bieberstein 1812 wurde es zur Pfarrkirche erhoben. In 1821 mit dem Kurfürstentum Hessen wurde es der Provinz Fulda und zum Kreis Hünfeld zugeordnet. 1834 hatte Schwarzbach 408 Einwohner.

Nach der Annexion des Kurfürstentums durch Preußen als Folge des Deutschen Kriegs im Jahre 1866 gehörte es zum Regierungsbezirk Kassel der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Am 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Schwarzbach – zuvor im Landkreis Hünfeld gelegen – im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Hofbieber eingegliedert.[2][3]

Politik Bearbeiten

Ortsvorsteher ist Sebastian Mannz.

Religion Bearbeiten

 
Die katholische Pfarrkirche

Nach den Urkunden der kirchlichen Archive gehörte Schwarzbach im Jahre 1093 zur Großpfarrei Margretenhaun als Tochterpfarrei. Das Gebiet und das Dorf wurde seelsorglich von Mönchen des Klosters Petersberg betreut. Die kirchliche Organisation erfolgte überwiegend durch das Kloster Fulda. Um 1490 wird eine Kapelle erwähnt. Die heutige römisch-katholische Pfarrkirche wurde 1912–1914 nach Entwürfen von Georg Kegel erbaut und ist der heiligen Maria vom Berg Karmel gewidmet.[4] Sie wird wegen ihrer für den kleinen Ort ungewöhnlichen Größe auch „Rhön-Dom“ genannt. Da sich die kleine Gemeinde ein so großes Gotteshaus nicht leisten konnte, mussten die Schwarzbacher ehrenamtlich aktiv werden und den Bau zum Beispiel durch kostenfreien Transport der Sandsteinblöcke unterstützen. Beim Bau der Kirche wurde der Turm der wesentlich älteren Vorgängerkirche in seiner ursprünglichen Form erhalten und in den Neubau integriert.

Für die Kirche St. Maria vom Berg Carmel hat die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen zweimal Glocken gossen. Im Jahre 1927 lieferte Otto vier Bronzeglocken, von denen drei im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen wurden. Nur eine Glocke überlebte den Krieg. Im Jahr 1952 wurden für Schwarzbach drei neue Glocken mit der Schlagtonreihe fis – a – h gegossen.[5][6]

Vereine Bearbeiten

Persönlichkeiten Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Zahlen Daten Fakten“ der Gemeinde Hofbieber. In: Webauftritt. Gemeinde Hofbieber, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. August 2019; abgerufen am 28. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hofbieber.de
  2. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 395.
  4. Magnus Backes (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Hessen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1982, ISBN 3-422-00380-0, S. 795.
  5. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbesondere S. 530, 551.
  6. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 491, 507, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schwarzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien